Haeschen.tif

9

Zwischen all den Jackson-Fans nach Olivia Ausschau zu halten, war, als würde man an Halloween versuchen, einen echten Vampir zu finden.

Lucy war schließlich dahintergekommen, dass Charlotte gelogen hatte, als sie sagte, Olivia sei im Restaurant. Als Lucy und Sophia es geschafft hatten, sich den Weg nach drinnen zu bahnen, sagte einer aus dem Filmteam, dass die Finalisten direkt nach der Verkündung der Sieger weggegangen seien.

Ein Punkt für Charlotte.

Sophia unterhielt sich gerade mit Lillian und ruhte ihre Füße aus, während Lucy Runden drehte. Es war fast zwei Stunden her, seit sie die »Knoblauch-Klausel« – wie sie es insgeheim nannte – gefunden hatte, und noch immer war sie nicht in der Lage gewesen, Olivia die Wahrheit über Jackson zu sagen.

Lucy setzte sich im Schneidersitz auf einen der Sockel auf dem Parkplatz, um zu verschnaufen.

In ihrer Tasche klingelte das Handy. In der Hoffnung, dass es Olivia war, grub sie danach und zog dabei ihren Schlüsselbund, ihr Notizbuch und das Päckchen mit Null-Negativ-Lutschern heraus, das Brendan ihr zu Weihnachten geschenkt hatte. Das Handy fand sie beim sechsten Klingeln.

»Der Finsternis sei Dank!«, sagte Lucy.

»Es tut mir so leid«, platzte Olivia heraus. »Es ist alles meine Schuld, aber das bringen wir schon wieder in Ordnung. Ich helfe dir.«

Lucy war ein wenig verdutzt; so große Sorgen hatte sie sich auch wieder nicht gemacht, als sie Olivia nicht hatte finden können. »In Ordnung bringen? Da gibt es nichts, was man in Ordnung bringen müsste. Ich muss einfach nur mit dir reden.«

»Ich weiß«, sagte Olivia. »Deshalb bin ich hier – und es gibt sehr wohl etwas, was man in Ordnung bringen muss. So leicht kannst du doch nicht aufgeben.«

»Aufgeben?« Jetzt war Lucy wirklich verwirrt.

»Es lohnt sich, für seine Liebe zu kämpfen«, sagte Olivia.

»Ähm, okay«, erwiderte Lucy. Allmählich glaubte sie, dass Olivia schon Bescheid wusste. Vielleicht hatte Jackson das Oberste Gesetz der Nacht gebrochen und es ihr erzählt. Und vielleicht bedeutete es auch, dass Olivia darüber hinweggekommen war und letztendlich doch mit einem Vampir-Freund glücklich werden würde.

»Sag mir jetzt, wo du bist«, befahl Olivia.

»Mittendrin, in der Nähe der künstlichen Palmen«, sagte Lucy.

»Bei der Zoohandlung?«

»Nein«, erwiderte Lucy, die dachte, dass Olivia Witze machte. Einer Zoohandlung ähnelte hier am Filmset allenfalls der Make-up-Wohnwagen, wo Spencer seine Schauspieler wie Pudel frisierte und aufhübschte. Lucy beschloss, mitzuspielen. »Neben der Konditorei.«

Olivia antwortete einen Augenblick lang nicht. »Es gibt eine Konditorei im Einkaufszentrum?«

Jetzt war Lucy total verwirrt. »Im Einkaufszentrum?«

»Ja, im Einkaufszentrum«, sagte Olivia. »Wo denn sonst?«

»Ich bin nicht im Einkaufszentrum«, sagte Lucy langsam. »Ich bin am Set, da wo du eigentlich auch sein solltest.«

»Aber …«, begann Olivia. »Aber … aber …«

Eine schreckliche Pause entstand, in der Lucy nichts einfiel, was sie hätte sagen können.

Schließlich unterbrach Olivia die Stille. »Du bist gar nicht im Einkaufszentrum.«

»Warum im Namen aller Blutrünstigen sollte ich dort hingehen? Und warum solltest du das tun?«

Olivia seufzte. »Charlotte.«

Olivia erklärte, was die falsche Natter ihr erzählt hatte, und allmählich dämmerte es Lucy.

»Es stimmt, dass sich Brendan vielleicht ein wenig ausgeschlossen fühlt, aber wir haben uns nicht gestritten«, sagte Lucy. »Ich habe heute noch gar nicht mit ihm gesprochen.«

Zwei Punkte für Charlotte, dachte Lucy. Oder vielleicht eher zehn.

»Sie hat nur versucht, mich vom Set wegzulocken, damit ich die Endrunde verpasse«, sagte Olivia, und Lucy hörte, dass sie allmählich atemlos wurde, während sie durch das Einkaufszentrum hastete. »Und wie es aussieht, ist ihr das auch gelungen!«

Lucy blickte auf ihre Kürbisgeist-Armbanduhr hinunter. »Das schaffst du niemals rechtzeitig.«

»Ich weiß«, sagte Olivia leise. Sie schniefte. »Es geht nicht nur um Jackson, es ist die Rolle. Ich dachte wirklich, ich hätte eine Chance.«

Grrr, dachte Lucy. Argh. Am liebsten hätte sie Charlotte an ihren gefälschten Markenstiefeln aufgehängt. Sie ist so hinterhältig!

»Jetzt muss tatsächlich etwas in Ordnung gebracht werden«, sagte Lucy, während sie sich nach den vorübergehenden Filmleuten umschaute, um zu sehen, ob jemand dabei war, dem sie es erzählen konnte. »Wir werden Charlotte nicht gewinnen lassen. Ich werde das Ganze aufhalten.« Sie sprang auf.

»Philippe lässt sich selbst von der Apokalypse nicht aufhalten«, erwiderte Olivia. »Aber es gibt etwas, das wir tun können.«

Irgendwie war Lucy schon auf das gefasst, was gleich kommen würde.

»Ich selbst bin zwar nicht am Set, aber es ist jemand dort, der zufälligerweise genauso aussieht wie ich.«

Lucy seufzte. »Du meinst, wir sollen die Rollen tauschen?«

»Das ist die einzige Möglichkeit«, sagte Olivia. »Du kannst in der Endrunde ich sein, zumindest bis ich da bin. Camilla ist noch am Set, sie hat mein Drehbuch.«

Lucy schluckte. »Ähm …«

Sie wusste, dass ihre Schwester diese Rolle wollte – und dass sie perfekt dafür war –, aber ihren Text auswendig zu lernen und an ihrer Stelle vor die Kamera zu treten, könnte in einer Katastrophe enden. Aber was wäre schlimmer, als wenn Olivia gar nicht auftauchen würde?, dachte sie. Wenn Lucy die Rolle bekommen und Zeit mit Jackson verbringen würde, konnte sie vielleicht auch ein für allemal klären, ob er ein Vampir war.

»Jackson weiß nicht, dass wir Zwillinge sind, zumindest glaube ich das nicht. Ich habe es ihm nie gesagt. Und du konntest damit schon mal alle täuschen.« Olivias Stimme wurde noch leiser. »Bitte.«

»Okay, ich mache es.« Lucy fühlte Panik in sich aufsteigen, als sie das sagte, doch sie wusste, dass ihre Schwester schließlich dasselbe für sie tun würde.

Olivia jubelte so laut ins Telefon, dass Lucy es ein Stück weghalten musste. Als sie es sich wieder ans Ohr hielt, sagte Olivia gerade: »Okay, dann mach dich mal zum Häschen. Ich verlasse jetzt das Einkaufszentrum und bin da, sobald es nur irgend geht. Du bist einfach toll, Schwesterchen.«

»Du auch.« Doch Lucy fühlte sich, als würde ein Grabstein auf ihren Schultern lasten. Wie sollte sie in der nächsten halben Stunde Camilla finden, ihren Text auswendig lernen, sich rosa anziehen und dann auch noch einen total neurotischen Regisseur und einen Teenie-Star beeindrucken?

Dafür bräuchte man übernatürliche Kräfte – und die hatte sie nicht!

Ich tue einfach mein Bestes und lasse Olivia nicht im Stich, beschloss Lucy.

Zehn Minuten später rief ihr Camilla Textzeilen eines kitschigen romantischen Dialogs zu, während sich Lucy den schwarzen Kajalstift mit Make-up-Entferner abwischte. Sophia stand draußen und hielt Wache. Sie hatten beschlossen, sich zuerst in den Make-up-Wohnwagen zu schleichen, denn sie konnte ja wohl kaum ihr Mia-Kostüm holen, wenn sie aussah wie ein Grufti. Denn dann würde niemand glauben, dass sie Olivia war.

»Ich öffne sie für dich«, sagte Camilla mit einer Stimme, die Lucy an den Riesen aus Rübezahl erinnerte.

Was nicht gerade zu ihrer Konzentration beitrug. »Ähm.« Lucy fiel der genaue Wortlaut nicht mehr ein. »Bla, bla, bla Baströckchen?« Sie wischte sich das Gesicht mit einem Handtuch ab und kramte in den Bräunungssprays herum, die in der Schachtel vor ihr lagen.

»Lucy!« Camilla schlug ihr mit dem Drehbuch auf den Arm. »Es heißt: Vielleicht solltest du ein Baströckchen tragen. Olivia konnte das schon in den ersten fünf Minuten in- und auswendig.«

»Tut mir leid«, sagte Lucy und entschied sich für das Santa-Monica-Spray, das Spencer am Tag zuvor benutzt hatte. »Ich bin nicht gemacht für diese Schauspielerei. Aber weil Olivia eindeutig dafür begabt ist, muss ich es wenigstens versuchen.«

Camilla seufzte. »Okay. Hier ist der Plan: Wenn du beim Vorsprechen Text vergisst, musst du es eben mit Impro probieren.«

»Was ist das?« Lucy hatte sich das Gesicht mit Sprühbräune eingenebelt und wedelte vor ihren Wangen herum, damit sie schneller trocknete.

»Improvisation. Sei spontan. In all diesen Gerry-Spellman-Filmen werden die Schauspieler mit ihren außerirdischen Charakteren eins und sprechen so fließend Fragmala, dass sie die Dialoge beim Spielen einfach erfinden. Auf diese Weise wirkt es authentischer.«

Camilla kennt sich wirklich aus mit ihrem Außerirdischen-Kram, dachte Lucy.

»Okay, Impro. Schon kapiert.« Sie öffnete Spencers Lidschatten-Schachtel und schnappte nach Luft. Wie sollte sie da etwas aussuchen? Sie würde einfach raten müssen, wonach Mia greifen würde – beziehungsweise Olivia. Sie schnappte sich einen Pinsel und griff nach den hellen Violetttönen.

Die Tür wurde aufgerissen, und die beiden Mädchen fuhren zusammen.

Erwischt, dachte Lucy.

»Nein, nein, nein!«, sagte Spencer.

Sophia war direkt hinter ihm und formte »Tut mir leid!« mit den Lippen.

»Bitte verzeih mir, Spencer«, sagte Lucy, als der Make-up-Künstler auf sie zugestürmt kam. Camilla flitzte schutzsuchend auf die andere Seite des Stuhles. »Ich habe in fünfzehn Minuten ein Vorsprechen …«

»Und genau deshalb solltest du das nicht allein machen!« Spencer nahm Lucy den Pinsel aus der Hand und schleuderte ihn durch den Raum. »Nicht violett, Kleines. Auf keinen Fall. Dein Make-up musst du schon einem Profi überlassen.«

Lucy lächelte. Er würde sie nicht hinauswerfen – er würde ihr helfen. »Sie sind ein Engel«, verkündete Lucy.

»Ich hatte gehört, dass sich eine meiner Statistinnen hier reingeschlichen hat. Bin ich froh, dass du das warst!« Spencer klatschte schnell in die Hände. »Und du«, sagte er zu Camilla. »Fang noch mal ganz von vorne an.«

Camilla began, die Szene durchzugehen, während Spencer Lucys Gesicht verwandelte.

Im Kostüm-Wohnwagen hatte Lucy keinerlei Schwierigkeiten, die Leute zu überzeugen, dass sie Olivia war, aber sie fühlte sich in dem kurzen geblümten Strandkleid, das sie ihr gegeben hatten, extrem unwohl. Erstens war es draußen eiskalt, zweitens waren Hawaiimuster so ziemlich das Peinlichste der Welt. Lucy hatte Sophia das Versprechen abgerungen, kein einziges Foto zu machen.

»Ich tue das für Olivia«, murmelte Lucy mit zusammengebissenen Zähnen vor sich hin, während sie die Tür zum Restaurant aufstieß, wo das Vorsprechen stattfinden sollte. Sophia und Camilla waren direkt hinter ihr.

Lucy hatte Camilla schon immer gemocht, aber seit heute wusste sie auch, was für eine gute Freundin sie war. Camilla hatte sich ein paar Handzeichen einfallen lassen, mit denen sie Lucy helfen konnte, falls sie einen Teil des Textes vergaß.

Ich muss mich nur daran erinnern, was sie bedeuten, dachte Lucy grimmig.

Sie holte tief Luft und warf ihr Haar nach hinten, wie Olivia das getan hätte. Dann ging sie hinüber zu den anderen Mädchen, die am Vorsprechen teilnahmen. Ihr Mut sank, als sie eine vertraute Gestalt entdeckte, die darin vertieft war, den Beleuchtungstechniker zu nerven.

Lucy musste nicht nur wie Olivia vor der Kamera schauspielern, sie würde auch Charlotte täuschen müssen.

Als Charlotte merkte, dass »Olivia« gar nicht im Einkaufszentrum war, verdüsterte sich ihr Gesicht einen Moment lang. »Olivia!« Sie kam herbeigeeilt. »Puh! Ich bin so froh, dass du rechtzeitig zurückgekommen bist.«

Mit grimmiger Entschlossenheit kam Philippe ins Restaurant gestürmt. Jackson und seine Managerin folgten ihm lachend und plaudernd.

Jackson sah Lucy und lächelte, doch dann stockte sein Lächeln.

Er weiß es, dachte Lucy.

Aber dann fing er sich wieder, sah zwar ein wenig verwirrt aus, kam aber auf sie zu. »Hi, Olivia, du siehst großartig aus!«

»Echt?«, murmelte Lucy.

Charlotte unterbrach sie. »Hi, Jackson.« Sie ergriff seinen Arm. »Ich freue mich so darauf, mit dir zu arbeiten.«

Er tätschelte Charlottes Hand, wie man es bei einer Großmutter tut. »Danke.« Seinen Blick wandte er jedoch nicht von Lucy ab. »Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen, Olivia?«

Lucy war zwischen der Genugtuung, Charlotte verärgert zu haben, und der Angst, erwischt zu werden, hin und her gerissen. Sie warf einen Blick zu Camilla und Sophia hinüber, die mit der Schulter zuckten. Es gab keinen Ausweg. Deshalb ließ Lucy sich von Jackson in eine ruhige Ecke des Restaurants führen.

Jackson setzte sich in eine der Nischen und fuhr mit den Fingern durch sein Haar. »Ähm, Olivia«, begann er. Er starrte sie eindringlich an.

Er weiß es, dachte Lucy. Er hat mich ertappt.

»Jackson!«, rief Amy seine Managerin, und unterbrach sie.

»Später!«, blaffte Jackson energisch.

Lucy sah, wie Amy überrascht den Mund zuklappte.

Vielleicht kann ich ihn darum bitten, mich trotzdem am Vorsprechen teilnehmen zu lassen, hoffte Lucy. Vielleicht wird er es verstehen, wenn ich erkläre, was passiert ist?

»Ich weiß, es scheint unmöglich und kompliziert«, sagte er.

Das sagst du ausgerechnet zu mir, dachte Lucy.

»Aber hier geht etwas vor sich.«

»Ich weiß …«, fing sie an, aber er hob die Hand.

»Lass es mich einfach sagen, sonst werde ich es womöglich nie los.« Er knüllte eine Serviette zusammen und strich sie dann wieder glatt.

Lucy schluckte ihr Geständnis hinunter. Wenn die Wahrheit ans Licht kommen sollte, war es eigentlich gleichgültig, wer sie aussprach.

»Ich bin noch nie jemandem wie dir begegnet.« Sein Blick suchte den ihren. »Du bist lustig und nett und klug und schön.«

Lucy fühlte sich, als wäre sie von einem Lastwagen voller Särge überrollt worden. Er war nicht dahintergekommen, dass sie Olivias Zwillingsschwester war; er fragte, ob Olivia mit ihm ausgehen wollte!

»Ich würde dich wirklich gern wiedersehen. Ich meine außerhalb der Dreharbeiten. Ganz egal, wie dieses Vorsprechen ausgeht. Ich weiß, ich wohne weit weg und werde diese Stadt bald verlassen. Aber vielleicht können wir mal zusammen Mittag essen?«

Am Zustand der Serviette erkannte Lucy, dass er wirklich nervös war. Falls er kein Vampir war, würde sie ihn als Freund ihrer Schwester auf jeden Fall akzeptieren.

»Ähm …« Lucy wusste, dass sie ein »Echt?« in dieser Situation ausnahmsweise nicht weiterbringen würde. Und sie konnte wohl kaum für Olivia alles ruinieren, ob er nun ein Vampir war oder nicht. Jackson mochte Olivia offenbar wirklich, deshalb musste sie ihm die Antwort darauf selbst geben. »Hör mal«, sagte sie. »Das hört sich vielleicht komisch an, aber kannst du mich das später noch mal fragen?«

Jackson hörte auf, seine Serviette zu zerrupfen, und sah verwirrt aus. »Später?«

Sorgfältig wählte Lucy ihre nächsten Worte. »Es ist nicht, dass … ich … das nicht wollte. Es ist nur so, dass ich … im Moment … wirklich nicht ganz ich selbst bin. Aber nach dem Vorsprechen wird alles wieder normal sein.« Lucy hoffte verzweifelt, dass das auch stimmte. »Deshalb frag mich einfach noch einmal – genau wie gerade eben – nur später. Und genau mit diesen Worten.«

»Ähm …« Jackson wusste eindeutig nicht, wie er darauf reagieren sollte.

»Ich, ähm …« Lucy musste noch eine Ausrede finden, außer ich spiele nur die Person, mit der du dich verabreden möchtest, du fragst also das falsche Mädchen. »Ich will nur das Vorsprechen hinter mich bringen.«

Jackson nickte. »Das verstehe ich. Du willst professionell bleiben. Das kann ich respektieren.«

Zu ihrer Erleichterung sah Jackson nicht aus, als würde er denken, sie hätte nicht mehr alle Särge im Schrank.

Er nickte langsam. »Okay. Vielleicht frage ich dich später noch mal.«

»Danke.« Gerade noch mal davongekommen.

»Jackson!«, rief Philippe vom anderen Ende des Filmsets. »Wir sind bereit.«

»Viel Glück beim Vorsprechen«, sagte Jackson, während er aus der Nische glitt. »Ich hoffe, dass du die Rolle bekommst, selbst wenn du nicht mit mir ausgehen willst.«

Ich hoffe auch, dass Olivia die Rolle bekommt, dachte Lucy. »Danke.«

Als Erstes war das blonde Mädchen mit den Kreolen an der Reihe und sie brachte Philippe zum Lächeln. Selbst Charlotte machte auf den Fernsehbildschirmen, die sie aufgestellt hatten, eine gute Figur; sie patzte bei keiner einzigen Textzeile.

»Keine Chance, dass ich mit diesen Mädchen konkurrieren kann«, flüsterte Lucy Sophia zu, die ihr die Hand drückte.

Vielleicht konnte Lucy es hinauszögern? Vielleicht würde Olivia rechtzeitig zurückkommen? Vielleicht gingen die Kameras kaputt, oder Philippe bekam das dringende Bedürfnis, sich ein Croissant zu holen und das Vorsprechen zu verschieben. Doch jedes Mädchen, das mit Jackson den Text durchging, war ein weiterer Nagel in Lucys Sarg, das war ihr klar.

»Olivia Abbott«, rief Philippe.

Lucys Magen machte einen Salto.

Camilla hielt ihre gedrückten Daumen hoch und Jackson schenkte ihr ein warmes Lächeln. Lucy stellte sich auf das kleine x, das mit Klebeband auf dem Boden markiert war.

Lucys Mund wurde trocken, und ihr Blick huschte von der Kamera zu Jackson, dann zu dem finster dreinblickenden Philippe, bevor er am Boden hängen blieb. Sie spürte, wie ihr Puls hämmerte.

Jackson beugte sich vor. »Du wirst großartig sein. Entspann dich!«

Lucy wurde rot. Sie befahl sich selbst, nicht ohnmächtig zu werden.

»Und … Action!«, brüllte Philippe.

Lucy starrte in die Kamera und konnte sich nicht rühren. Alle waren still. Jackson flüsterte: »Du bist dran.«

»Oh. Ähm«, sagte Lucy. »Du kannst die Kokosnuss haben. Du warst zuerst da.« Es kam leise heraus und mit ziemlich hoher Stimme.

»Lauter!«, bellte Philippe hinter der Kamera. »Das Mikro kann das nicht aufnehmen.«

Lucy hob den Kopf. Sie musste mehr aus sich herausgehen, so wie Olivia damals von ihr verlangt hatte, als Lucy für sie zu den Cheerleader-Proben gegangen war. »Du warst zuerst da!«, schrie sie. Jackson zuckte zusammen und machte einen Schritt nach hinten. Der Mann mit dem Mikro riss sich die Kopfhörer von den Ohren.

Uuups.

»Vielleicht irgendwo dazwischen«, flüsterte Jackson.

Schließlich stolperten sie durch die ersten paar Zeilen, bis sie zum dem Teil kamen, den Lucy immer falsch machte – das mit dem Baströckchen.

Sie blickte an der Kamera vorbei zu Camilla, die einen kleinen Hula-Tanz aufführte, aber Lucys Kopf war plötzlich ganz leer. Alles, was ihr in den Sinn kam, war das Wort »Baströckchen«, und Camillas Tanz half ihr da auch nicht weiter. Dann erinnerte sie sich an die Idee mit dem Improvisieren.

Lucy machte ebenfalls einen Hula-Tanz, dabei wackelte sie mit den Händen herum und summte eine Melodie im hawaiianischen Stil. Sie kam sich vollkommen bescheuert vor, aber es war immer noch besser als herumzustehen wie eine Mumie. Sie sah, wie Camilla ihr Gesicht in den Händen vergrub.

»Was machst du?«, fragte Jackson, er spielte zwar noch seine Rolle, fragte sich aber eindeutig, warum sie sich wie eine Verrückte gebärdete.

»Ich tanze für die Kokosnussgötter.«

Jackson kicherte.

»Nein, nein, nein!«, unterbrach Philippe. »Du musst dich ans Drehbuch halten. Wir fangen noch mal an, und zwar vor dem albernen Tanz. Einstellung zwei!«

»Ich fand es witzig«, erwiderte Jackson.

Lucy wusste immer noch nicht, wie die nächste Zeile lautete. In ihrem Kopf lief alles wie in Zeitlupe. Philippe beugte sich vor. Charlotte grinste hämisch und Jackson lächelte aufmunternd. Ihr blieben ungefähr zehn Sekunden, um sich an die nächste Zeile zu erinnern.

Glücklicherweise waren genau da von draußen Rufe zu hören; Blitzlichter zuckten. Leute mit Kameras drängten sich an die Restaurantfenster, die Sicherheitsleute versuchten, sie wegzudrängen.

»Was ist denn da los?!« Philippe fing an zu flattern wie ein Vogel. »Wer hat die Presse gerufen?«

Jacksons Managerin brachte ihn zum Schweigen. »Ich habe sie verständigt! Das ist eine Werbung, die man für Geld nicht kaufen kann«, sagte Amy. »Das ist Inside Hollywood! Kommt mit, Mädels.« Sie ging zur Tür. »Ich bin so froh, dass Sie alle hier sind«, rief sie den drängelnden Leuten zu, und die Sicherheitsmänner ließen sie durch. »Treten Sie näher! Mein Name ist Amy Teller, ich vertrete Jackson und freue mich darauf, alle Ihre Fragen zu beantworten, bevor wir mit Jackson und den Mädchen ein Foto-Shooting machen.«

»Aber wir hängen doch ohnehin schon mit unserem Zeitplan hinterher«, zeterte Philippe.

»Wollen Sie, dass der Film die Titelstory aller Kurznachrichten heute Abend wird?«, fragte Amy, was Philippe zum Schweigen brachte.

Aus der Menge wurden Fragen gerufen und Lucy atmete erleichtert auf. Ihr Vorsprechen war fürs Erste vergessen. Sie stahl sich davon, um Sophia und Camilla zu finden und den Text noch einmal zu proben.

Sie saßen an der Restaurantbar und beobachteten das Chaos draußen.

»Lasst mich mal das Drehbuch sehen!«, sagte Lucy.

Camilla gab es ihr und Lucy schlug es auf.

Da spürte sie, wie etwas ihr Ohr traf. Sie blickte auf die Theke hinunter und entdeckte eine Erdnuss.

Dann prallte eine weitere gegen ihre Stirn.

»Hey!«, sagte sie und schaute in Richtung Küche, von wo die Miniraketen wohl abgefeuert worden waren.

Eine dritte Erdnuss flog in hohem Bogen durch die Durchreiche und landete in Camillas Hand.

»Was soll das?«, fragte Lucy laut. Vielleicht noch einer von Charlottes Sabotageplänen? Wenn Olivia nach Erdnüssen und Salz roch, würde Philippe dann denken, sie hätte eine Essstörung, und sie nicht wählen?

Doch dann sah sie eine winkende Hand in der Durchreiche und ein Gesicht tauchte auf. Olivia!

Lucys Herz machte einen Sprung. Ihre Ritterin in der schimmernden Rüstung! Das war ihre Chance, die Katastrophe aufzuhalten.

»Ich gebe dir Deckung, während du über die Theke kletterst«, flüsterte Camilla. Sie sprang von ihrem Hocker und fing an, Philippe über seine früheren Filme auszuquetschen. Die Aufmerksamkeit aller anderen war ohnehin auf die Kameras draußen gerichtet.

Lucy stemmte sich auf die Theke, schwang ihre Beine darüber und ließ sich auf der anderen Seite fallen. Dann kroch sie vorbei an Regalen mit Kelchgläsern, leeren, ordentlich gestapelten Pommes-Eimern, Ketchup- und Ahornsirupflaschen sowie Salz- und Pfefferstreuern. Zur Küche führte eine Schwingtür; Lucy schob sie vorsichtig auf und schlüpfte hinein.

»Olivia?«, flüsterte sie so laut sie es wagte.

»Lucy!«, kam die Antwort.

Lucy tapste in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, und fand Olivia hinter dem Kühlschrank versteckt.

»Du hast es geschafft!« Lucy umarmte Olivia heftig.

»Genau rechtzeitig zum Tanz für die Kokosnussgötter«, sagte Olivia.

»Tut mir leid«, sagte Lucy. »Aber jetzt bist du ja da, lass uns die Rollen wieder tauschen.«

Lucy zog sich das grüne Pulloverkleid an.

»Ich liebe diese Hawaii-Muster«, sagte Olivia und bewunderte das Strandkleid.

Lucy schob Olivia zur Küchentür. »Ich glaube, du musst dich auf ein paar Fotos blicken lassen, bevor dein Vorsprechen weitergeht. Sieh zu, dass du dich vor Charlotte stellst!«

»Danke, Schwesterherz. Du hast etwas gut bei mir.«

»Nein, Charlotte hat für all das etwas bei uns gut«, erwiderte Lucy. »Jetzt geh da raus und schnapp dir diese Rolle!«

Olivia konnte gar nicht aufhören zu lächeln. Es machte riesigen Spaß, mit Jackson den Dialog zu sprechen. Sie hatten den Kokosnuss-Teil abgehakt und waren bei der Szene, als er ihr im Mondschein in die Brandung nachjagte. Olivia konnte sich gut vorstellen, wie romantisch das auf der Leinwand aussehen würde.

»Mia, ich …«, sagte Jackson und hielt sie am Arm fest.

Er zog sie zu sich. Olivia hielt den Atem an. Alle Kameras, Mitarbeiter und Lichter schienen zu verschwinden. Sie stellte sich vor, mit Jackson am Strand zu sein. Sie blickte zu ihm auf, seine blauen Augen funkelten. Ihre Gesichter waren sich so nah, dass Olivia Schwierigkeiten hatte zu schlucken. Sie wusste, dass er jetzt eigentlich den Rest seines Textes sagen sollte, warum tat er es aber dann nicht? Wollte er sie etwa küssen?

Olivia konnte es nicht mehr länger leugnen. Wenn sie in Jacksons Nähe war, machte sie das glücklicher als Tofusalat. Ihr Herz überschlug sich.

»Mia, ich wünschte, du müsstest nicht fortgehen.«

»Das wünschte ich auch«, flüsterte Olivia. Sie ertappte sich dabei, wie sie sich auf die Zehenspitzen stellte – nur ein klein wenig – und die Augen schloss, dann …

»SCHNITT!«, schrie Philippe und der Zauber war gebrochen.

Olivia sank auf ihre Fersen zurück. Sie blinzelte in die gleißenden Lichter und sah, dass das ganze Kamerateam sie anstarrte.

»Gut, gut, ja.« Philippe klatschte in die Hände. »Danke Ihnen, meine Damen. Wir werden darüber nachdenken, diese Bänder ansehen und morgen unsere Entscheidung verkünden.«

Olivia setzte sich auf einen der Barhocker, sie war völlig überwältigt von dem Moment, den sie gerade mit Jackson erlebt hatte, und fragte sich, ob sie gut genug gewesen war, um die Rolle zu bekommen.

»Es schien fast so, als wärst du beim zweiten Mal ein ganz anderer Mensch«, sagte Jackson, während er sich neben sie setzte und auf seinem Hocker hin und her schwenkte. »Du warst so gut!«

Unwillkürlich musste Olivia lächeln.

Jackson schwieg. Dann sagte er: »Ist jetzt später?«

»Was?« Olivia hatte keine Ahnung, wovon er sprach.

»Zählt jetzt als später? Kann ich dich noch einmal fragen?«

Olivia merkte, dass es um etwas gehen musste, was geschehen war, als sie und Lucy die Rollen getauscht hatten. »Klar, du kannst mich jetzt fragen.«

»Nun, wie ich schon sagte, bin ich noch nie jemandem wie dir begegnet.«

Olivias Herz fing an zu klopfen. Wird jetzt gleich das passieren, was ich vermute?

»Du bist klug und schön und eine echt gute Schauspielerin.«

Olivia hielt den Atem an. Bei allen Pompons, es passiert wirklich! Ihr Mund wurde trocken.

»Können wir uns mal außerhalb der Dreharbeiten, fernab von all diesem Wahnsinn, treffen? Nur du und ich?«

Olivia schluckte. Ihr Filmstarschwarm bat sie um ein Date! Unter all dem Hollywood-Glamour versteckte sich ein ganz normaler Junge. Die Art von normalem Jungen, den sie nur allzu gern als Freund hätte. Wenn er mit mir ausgehen will, werde ich einwilligen, beschloss sie.

»Ja«, sagte sie.

»Ja?«, erwiderte Jackson. »Ja!« Er war so aufgeregt, dass er auf seinem Hocker einmal um die eigene Achse wirbelte.

»Jackson!« Amy blieb direkt vor ihnen stehen, die eine Hand in die Hüfte gestemmt. »Inside Hollywood möchte ein Interview mit dir machen.«

»Sorry, ich muss jetzt schnell weg. Ich rufe dich später an«, sagte er Olivia und eilte davon.

Sie war wie betäubt.

Camilla kam auf sie zu. »Dem Grinsen auf deinem Gesicht nach zu urteilen, ist etwas Tolles passiert.«

Olivia nickte. »Er hat gefragt, ob ich mit ihm ausgehe!« Das war großartig. Sie musste sofort Lucy alles erzählen. Das musste sie allen erzählen! Nein, lieber doch nicht. »Ich bin ganz ruhig«, sagte sie laut. »Ich flippe jetzt nicht aus.« Aber sie nahm an, dass sie lächelte wie ein Volltrottel.

»Ich würde ausflippen«, gestand Camilla.

»Okay, tue ich auch.« Olivia brauchte jetzt eine Pause. Heute war so ein verrückter Tag. Sie musste sich mal in Ruhe hinsetzen und alles auf sich wirken lassen.

Aber zuerst musste sie dieses winzige Strandkleid ausziehen. Brrr.

Lucy schlüpfte derweil zur Hintertür des Restaurants hinaus. Sie versteckte sich hinter einem Müllcontainer, während die Horden von Kameraleuten die sechs möglichen Mias in ein Blitzlichtgewitter tauchten und ihnen Fragen zuriefen. »Was könnt ihr uns über Jackson sagen?« und »Wer von euch kocht am besten?«

Lucy grinste, als sie sah, wie eine andere Kandidatin ihre Haare direkt in Charlottes Gesicht schleuderte.

Sie wollte nicht, dass jemand mitbekam, dass zwei Olivias am Filmset herumliefen, daher rührte sie sich nicht, bevor die Mias wieder nach drinnen gegangen waren und sich die Paparazzi zerstreut hatten.

Lucy duckte sich hinter einem Lastwagen, als zwei Wachleute vorbeikamen, und als sie einen Beleuchtungstechniker sah, versteckte sie sich hinter einem Stapel Kisten. Lucy musste aus Olivias Häschenklamotten heraus, und zwar so schnell wie vampirmöglich.

»Uff!« Als sie hinter den Kisten hervortrat, prallte sie gegen den breiten Rücken eines ganz in Schwarz gekleideten Kerls. »Oh, tut mir leid.«

Er drehte sich um und lächelte. »Mir nicht. So nah war ich dir schon seit Tagen nicht mehr.«

»Brendan!«, rief sie.

Er zog sie in eine Umarmung. »Du siehst so süß aus mit dieser Bräune.«

»Ha, ha«, erwiderte sie. »Wie bist du ans Set gekommen?

»Wie sich herausgestellt hat, mag Jerome Frühstückssandwichs genauso gern wie meine Freundin.«

Lucy lächelte. »Du, ich will mich unbedingt umziehen, bevor unser Rollentausch entdeckt wird.«

Er deutete auf einen dunklen Wohnwagen auf der anderen Seite des Parkplatzes. »Wetten, dort sieht dich keiner.«

»Das ist Jessicas Wohnwagen.« Lucy begriff schnell. »Genial! Warte einfach hier, dann hole ich meine Sachen aus dem Kostüm-Wohnwagen. Dort werde ich mich nicht umziehen können, weil dort bestimmt ein paar Komparsen herumhängen, die sich Accessoires ausborgen wollen.« Lucy rannte zwischen den Lastwagen hindurch zum Kostüm-Wohnwagen. Sie streckte den Kopf hinein und schnappte sich ihre Tasche, bevor jemand sie bemerkte. Dann spurtete sie geduckt zu Brendan zurück.

»Gut gemacht!«, flüsterte Brendan.

Sie schauten sich um. Niemand zu sehen, also huschten sie hinüber zu Jessicas Wohnwagen.

»Ich spiele den Wachhund«, sagte Brendan.

Lucy küsste ihn rasch auf die Wange, riss die Tür zu Jessicas Wohnwagen auf und trat ein. Drinnen war es dunkel, und obwohl er zweimal so groß war wie alle anderen Wohnwagen auf dem Parkplatz, war er total vollgestopft. Offensichtlich war Jessica einfach davongestürmt und hatte alles so hinterlassen, wie es war.

Verwelkte Blumensträuße, eine Schale mit Pralinen, aus denen alle Farben bis auf die roten aussortiert waren.

»Es gibt tatsächlich Leute, die so etwas verlangen?«, murmelte Lucy.

Sie zog sich ihre normalen Klamotten wieder an und kramte dann auf der Suche nach Make-up-Entferner in den Schubladen von Jessicas Schminktisch herum. Sie fand Schachteln voll falscher Wimpern, Haarsprayflaschen, Sprühbräune und sogar eine Warzensalbe.

»Igitt«, sagte Lucy.

Sie fand den Make-up-Entferner und wischte sich so viel von ihrer Bräune ab, wie sie konnte, bis sie sich wieder einigermaßen wie sie selbst fühlte.

Als sie gerade gehen wollte, hörte sie, wie Brendan draußen laut hustete.

Oh nein, dachte Lucy. Ich kann mich nirgends verstecken!

Durch das Seitenfenster konnte sie draußen vor dem Wohnwagen gegenüber Leute herumlaufen sehen. Sie wusste, dass es Jacksons Wohnwagen war; sie sah, wie er drinnen hin und her ging und dann vor seinem Frisiertischspiegel stehen blieb.

Lucy beobachtete, wie er sich ganz nah zum Spiegel beugte.

Was macht er da?, fragte sich Lucy.

Er stand gebückt da, seine Finger wanderten zu seinen Augen. Lucy schnappte nach Luft, als er mit dem Finger eine Kontaktlinse herausnahm. KONTAKTLINSE! Genau wie die, die sie selbst jeden Tag benutzte, um ihre Vampiraugen vor der Sonne zu schützen.

Knoblauchklausel hin oder her, dachte Lucy. Das ist der endgültige Beweis, auf den ich gewartet habe! Jackson ist ganz sicher ein Vampir.