Seit jeher nutzen Gärtnerinnen und Gärtner, die sich selbst mit Gemüse versorgen, den Mist der Tiere. Wer Biodünger benutzen will, sollte sich Gedanken über seine Zusammensetzung, seine Herkunft und Qualität machen, sodass er gezielt angewendet werden kann. Bei Biodung sollte auch unbedingt darauf geachtet werden, von welchen Haustieren er stammt.

Am besten ist es, wenn Tiermist erst einmal ein Jahr auf einem Misthaufen lagert. So wird die Mistgabe entschärft und hat eine mildere Wirkung. Milde oder scharfe Dünger zeigen an, von welchen Tieren sie kommen und wie diese ihr Futter verwerten:

Pferdemist

Da wir in der Nähe unseres Wohnhauses Pferde auf einer Koppel stehen haben, sind Pferdeäpfel sozusagen inklusive. Pferde sind gute Futterer, was sie vorne reinstopfen, kommt hinten stark

Rinderdung

Er ist ähnlich mild wie Pferdemist, nur weiß man nicht so genau, was das Rind zu fressen bekommen hat. Rinderdung kann man in Form von Pellets erwerben. So manch einer schwört auf die Kraft des Rinderdungs, durch sein ausgewogenes Nährstoffverhältnis und den hohen Kaligehalt eignet er sich besonders für die Tomaten.

Kaninchenmist

Enthält viel Stickstoff und ist frisch nicht zu empfehlen, sonst gibt es Verbrennungen an den Gemüsepflanzen.

Unsere Hauskaninchen Lümmel und Molli bringen guten Dünger, zudem sind sie hervorragende Resteverwerter.

Landwirte nutzen gern Geflügelmist, denn die geflügelten Freunde gehören zu den schlechtesten Futterverwertern. Bis zu 80 Prozent von dem, was sie verschlingen, scheiden sie wieder aus. Viel Phosphor, Kali und Stickstoff landet aber so im Boden, weshalb Geflügelmist nur vorsichtig eingesetzt werden sollte. Als Jauche angesetzt, ist er zwar nicht gerade angenehm für die menschliche Nase, er ist in verdünnter Form aber leichter bekömmlich für unsere Pflanzen.

Hühner habe ich auch im Garten, sie machen viel Mist.

Diejenigen, die nicht genügend Kompost oder Mist vom Kleinvieh im Garten haben, können im Handel noch zu anderen Biodünger-Sorten greifen, wobei es auch hier Qualitätsunterschiede gibt:

Hornspäne

Hornspäne gehören zwar zu den organischen Düngern, sie zählen aber aus diversen Gründen nicht zu meinen Favoriten. Hergestellt sind sie aus Schlachtabfällen, sie bestehen aus den Hörnern und Hufen von Rindern, die Zerkleinerung wird in speziellen Hornmühlen vorgenommen. Da die Tiere hierzulande meist schon als Kälber enthornt werden, gibt es nicht genug heimische Rohstoffe für die Herstellung von Hornspänen – sehr oft stammen sie dann von Rindern aus Südamerika. Hornspäne bestehen fast komplett aus tierischem Eiweiß. In ihnen ist ein hoher Anteil an Stickstoffverbindungen von bis zu 15 Prozent gespeichert. Die Kalium-, Phosphat- und Schwefelanteile sind mit etwa einem Prozent fast zu vernachlässigen. Hornspäne sind also ein fast reiner Stickstoffdünger. Im Boden werden Hornspäne relativ schnell abgebaut, sodass sie auf die Humusgehalte keine Einwirkung haben. Die Umsetzung als pflanzenverfügbare Nährstoffe dauert zwei Wochen. Gegenüber synthetischen Stickstoffdüngern sind Hornspäne jedoch sehr bodenverträglich. 40 bis 60 Gramm pro Quadratmeter sind die übliche Menge.

Als Pflanzendünger ist das mein Favorit. Warum? Schafwolle ist reich an Nährstoffen und eignet sich hervorragend als organische Langzeitdüngung. Neben Stickstoff enthält sie auch kleine Mengen an Kali und Phosphat, die Nährstoffe werden bei diesem Dünger über mehrere Monate schonend an unsere Pflanzen abgegeben. Schafe wachsen weitgehend naturnah auf und müssen regelmäßig geschoren werden, wobei die Schurwolle immer weniger Abnehmer findet. So kann die Wolle nun sinnvoll als nachwachsender Rohstoff für Biodünger genutzt werden.

Vegane Dünger

Wer es lieber vegan mag: Auch aus Pflanzen und deren Resten lassen sich gute Dünger herstellen. Bei industriellen Erzeugnissen bleiben Kakaoschalen, Rübenteile, Kartoffelmelasse oder andere

Beinwell wächst wild bei mir im Garten, ich verjauche ihn mit Brennnessel, das bringt den besten Dünger.