In früheren Zeiten war der Anbau von Gemüse noch sehr mühsam. Die heutigen Werkzeuge waren noch nicht erfunden oder nicht zu bezahlen. Aber: Ausdauernd wurde beobachtet, welche Pflanzenarten sich vertrugen oder sogar ergänzten, welche man besser von diesem oder jenem Gemüse fernhielt. Mit diesem über Jahre erlangten Gärtnerwissen konnten verschiedene Pflanzen zu guten Nachbarschaften zusammengestellt werden, wodurch Qualität und Quantität so mancher Ernten deutlich gesteigert wurden.
Diese guten Nachbarschaften nennt man auch Mischkulturen, in solchen werden unterschiedliche Gemüsesorten, Salate und Kräuter gemeinsam in einem Beet angebaut. Mischkulturen sind auch eine Notwendigkeit, will man seine Ernte nicht an Mehltau und Kohlfliegen verlieren, sie helfen dabei, dass sich Pflanzen selbst beschützen.
Eine typische Mischkultur sind Möhren und Zwiebeln. Wenn man Möhren- und Zwiebelreihen in seinem Garten abwechselt, hält die Möhre die Zwiebelfliege fern und die Zwiebel die Möhrenfliege. Kohlschädlinge werden von Sellerie vertrieben, sie mögen seinen Geruch nicht. Kümmel wiederum wirkt sich positiv auf den Geschmack von Frühkartoffeln aus. Und manchmal ist es auch nützlich, die eine oder andere Blume in den Gemüsegarten zu integrieren. So kann man etwa Tagetes zwischen Möhren, Zwiebeln oder Salat pflanzen. Bodenschädlinge werden magisch von dieser «Kurpflanze» angezogen und fressen an ihren Wurzeln. Die Tagetes sondert jedoch ein Gift ab, durch das die Räuber ein jähes Ende finden.
Zwar ist die Mischkultur noch keine Garantie für einen gesunden Gemüsegarten, sie macht einem das Gärtnerleben im Kampf gegen Schädlinge aber um einiges leichter. Mischkulturen beziehungsweise gute Nachbarn haben auch den Vorteil, dass sie weniger Platz brauchen und besonders in kleineren Gärten die Beete optimal ausgenutzt werden können. So kann man zum Beispiel hochwachsende Pflanzen wie Kohlrabi mit Pflücksalat kombinieren, der eher in die Breite wächst. Und rasch gedeihende Arten wie Radieschen, Salat oder Kresse vertragen sich gut mit langsam wachsenden wie Tomaten oder Gurken.