Bei uns gibt es immer frischen Spinat (Spinacia oleracea). Wir blanchieren ihn aber immer erst, bevor er bei uns auf den Tisch kommt, weil uns das etwas bekömmlicher erscheint. Kartoffeln und Spinat sind dabei nicht nur eine gute Kombination auf dem Teller, auch im Garten sind sie exzellente Partner. Während die Kartoffel vornehmlich im Sommer ihre Knollen bildet, ist der Spinat ein Blattgemüse fürs Frühjahr und den Herbst, somit ideal für eine Vor- und Nachkultur. Doch die Pflanzzeiten dürfen sich auch überschneiden.
Die Spinataussaat ist einfach und auch für den Gemüseanfänger leicht hinzubekommen; schon in vier Wochen ist der Spinat erntereif. Ich säe ihn ab Anfang März jeweils in Reihen mit größeren Abständen, sodass ich ab April Kartoffeln dazwischensetzen kann. Dabei bleibt der Spinat noch stehen und wird in den folgenden Wochen abgeerntet. Er sollte abgeerntet sein, wenn die Kartoffeln zirka 20 Zentimeter hoch und angehäufelt sind. Da Spinat an langen sonnigen Tagen schnell schießt und blüht, empfehle ich eine Frühaussaat und eine späte Aussaat ab Mitte August. Haben Sie ein Gewächshaus oder ein Frühbeet, kann die Aussaat noch ausgedehnt werden.
Gemüsespinat verträgt Frost bis etwa minus 10 Grad Celsius, sollte bei diesen Temperaturen aber vorübergehend nicht geerntet werden. Er befindet sich dann in der Winterruhe und schmeckt eventuell bitter. Spinat gehört zu den Schwachzehrern und nimmt somit den Kartoffeln keine Nährstoffe weg. Zudem ist er ein Dunkelkeimer – das sind Pflanzen, deren Saat nur in ausreichender Dunkelheit keimen, weil Licht die Keimung hemmt – und sollte aus diesem Grund unbedingt gut mit Erde abgedeckt und angedrückt werden.
Mein Tipp: Da beim Spinat nur die Blätter geerntet werden, sind die Wurzeln eine Art Gründünger, der sich positiv auf die Nachbarpflanzen und nachfolgende Kulturen auswirkt. Er kann bis zu 30 Zentimeter tief wurzeln und lockert auf diese Weise den Boden. Spinat liebt übrigens humusreichen und durchlässigen Boden. Ansonsten ist er recht anspruchslos, braucht jedoch regelmäßige Feuchtigkeit. Er begnügt sich mit halbschattigen Beeten, nimmt aber auch vollsonnige Standorte hin.
Achten Sie darauf, dass bei der Spinaternte die letzte Düngung mindestens zwei Wochen zurückliegt, und ernten Sie stets an lichtreichen Tagen – frühestens mittags, am besten aber abends. Spinat, Blattsalate und Rote Bete können hohe Mengen an Nitrat enthalten. Nitrat kommt natürlicherweise im Boden und im Grundwasser vor. Je weniger Sonne oder Tageslicht die Pflanzen bekommen, desto höher ist der Nitratgehalt (im Sommer ist er also geringer als im Winter). Nitrat selbst ist in verzehrüblichen Mengen relativ unbedenklich. Werden jedoch nitrathaltiges Gemüse oder daraus zubereitete Speisen falsch oder lange gelagert, wird Nitrat in das eher gesundheitsschädliche Nitrit umgewandelt. Sobald Spinat blüht, schmeckt er bitter und sollte nicht mehr verzehrt werden. Ab diesem Zeitpunkt lagert die Pflanze zunehmend Nitrat, Oxalsäure und Bitterstoffe in das Laub ein, sodass dieses ungenießbar wird. Schneiden Sie Blattspinat direkt über der Bodenoberfläche ab.
Spinat in Kürze
Saattiefe: 2 Zentimeter
Direktsaat: März bis Mai und ab August
Vorziehen: Nicht üblich
Keimdauer: 7 bis 14 Tage
Auspflanzen ins Beet: Frühjahrspinat von März bis Mai, Winterspinat von September bis Mitte Oktober
Pflanzabstand: 20 bis 25 Zentimeter
Gute Beetnachbarn: Auberginen, Bohnen, Erbsen, Gurke, Kartoffeln, Salat, Porree, Radieschen, Sellerie
Schlechte Beetnachbarn: Mangold, Rote Bete
Kulturdauer / Erntereife: Nach 10 bis 12 Wochen
Am Spinat machen sich ab und zu die Vögel zu schaffen, hier hilft es, die Beete mit einem Kulturschutznetz abzudecken. Neben Blattläusen tritt der Echte und Falsche Mehltau recht häufig auf.
Der Mehltau ist eine Pilzerkrankung, die im Garten recht häufig vorkommt. Sie umfasst verschiedenste Schlauchpilzgattungen, die ganz unterschiedliche Pflanzen befallen und zum Teil sehr wirtsspezifisch sind. Anhand ihrer Schadsymptome werden Mehltaupilze in zwei Gruppen eingeteilt – in den Echten und den Falschen Mehltau (siehe S. 203ff.).