Kartoffeln und Stangenbohnen

Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris) benötigen im Gegensatz zu Buschbohnen eine Rankhilfe. Die neuen Triebe suchen mit kreisenden Bewegungen nach einem Gerüst, an dem sie sich hochwinden können. Es geht so hoch hinaus, wie die Rankhilfe es zulässt. Stangenbohnen sind Linkswinder, sie wickeln sich immer gegen den Uhrzeigersinn um die Kletterstangen. Am Anfang können Sie der Pflanze beim Umwickeln ein wenig behilflich sein.

Die Stangenbohne ist eng verwandt mit der Buschbohne, doch ein wesentlicher Unterschied zeichnet sie aus: ein Gen, das die Wüchsigkeit beeinflusst. Das ist der Grund, warum Stangenbohnen praktisch unbegrenzt wachsen (wenn die äußeren Bedingungen es erlauben), Buschbohnen jedoch nicht.

Stangenbohnen lieben einen warmen, sonnigen Platz. Ist der Boden warm genug, wachsen sie auch im Halbschatten. An den Boden haben sie keinen besonderen Anspruch. Stangenbohnen auf dem Balkon funktionieren sehr gut, sie müssen nur in die Höhe klettern können, nebenbei geben sie einen schönen Sichtschutz ab.

Stangenbohnen können etwa ab Mai gesät werden, sie keimen aber erst, wenn die Temperaturen über 12 Grad Celsius liegen. Ist der Boden warm genug, setze ich etwa fünf Bohnensamen 5 Zentimeter tief um die Rankhilfe in den Boden. Damit sie schneller keimen, lege ich sie vor der Aussaat einen Tag ins Wasser. Das ist eine gute Methode, um sie in Schwung zu bringen. Angegossen wird die Saat aber trotzdem.

Bohnen zählen zu den Schwachzehrern, da sie in der Lage sind, Stickstoff aus der Luft zu binden. Düngen ist daher nicht erforderlich. Ein regelmäßiges Hacken und Jäten sollten Sie aber nicht vernachlässigen.

Stangenbohnen brauchen eine Rankhilfe, dazu eignen sich lange Holzstäbe. Auch hier ist gut zu sehen, dass der Gemüsegarten nicht überkorrekt ist.

Saattiefe: 5 Zentimeter

Direktsaat: Ab Anfang Mai bis Juli

Horstsaat: Ist hier möglich (siehe Buschbohnen)

Vorziehen: Ende April bis Anfang Mai

Keimdauer: Einige Tage

Auspflanzen ins Beet: Ab Mitte Mai, wenn es draußen frostfrei ist

Pflanzabstand: Zum Klettern brauchen sie Bohnenstangen, zum Beispiel aus Metall, die im Abstand von 80 × 80 Zentimetern vor der Saat gesetzt werden.

Gute Beetnachbarn: Spinat, Zucchini, Endivien

Schlechte Beetnachbarn: Fenchel, Knoblauch

Kulturdauer / Erntereife: Etwa 3 bis 5 Monate

Schädlinge & Krankheiten

Schnecken fressen gerne die Jungpflanzen. Des Weiteren können Blattläuse, Stängelgrund- und Wurzelfäule auftreten. Dieses Schadbild sorgt oft für das Ende der Pflanze und kann einen in Angst und Schrecken versetzen. Befallen wird dabei der Wurzelhals oder sogar das ganze Wurzelsystem, sodass häufig nur eine faule, weiche Masse zurückbleibt. Erreger sind Wurzelpilze, meist Phythium oder Phytophthora. Werden die Keimlinge an der Basis schwarz, so werden die Pflanzen welk, faulen und fallen am Ende um. Bei Gartenbohnen verfärben sich die Wurzeln bräunlich violett, die Pflanzen lassen sich dann auch leicht aus der Erde ziehen.

Bei einer solchen Wurzelfäule gesellen sich oft auch Bakterien hinzu, insbesondere bei feuchter Witterung und einem Wasserstau im Beet. Die Bakterienarten sind dann: Erwinia, Pseudomonas, Rhizomonas oder Xanthomonas. Staunässe sollte also unbedingt

Kartoffeln oder Spinat als Vorgänger in der Fruchtfolge begünstigen zudem den Befall mit Wurzelfliegen, vor allem Delia florilega und Delia platura. Die Weibchen legen ab März 40 bis 80 Eier in den Boden, gern in der Nähe von Samen oder fauligen Pflanzenteilen. Neemschrot oder ein Neem-Konzentrat (beides gewonnen aus dem Neembaum, einem Mahagonigewächs) sorgen dafür, dass die Larven ihre Fraßtätigkeit einstellen und verhungern. Und: Säen Sie möglichst nur bei schöner Wetterlage aus und bearbeiten Sie den Boden vorher mehrfach flach. Achten Sie auf lockeren Boden und stecken Sie die Samen nicht zu tief in die Erde.

Daneben können Bohnen auch von der Brennfleckenkrankheit befallen werden, sie wird ebenfalls durch Pilze verursacht. Erkennbar ist diese Krankheit an kleinen gelben oder braunen Flecken auf Blättern oder den Hülsen, die scharf abgegrenzt sind, oft auch eingesunken. Die Stängel weisen rötliche Flecken von länglicher Form auf. Um dieses Schadbild zu verhindern, am besten resistentes Saatgut verwenden, weiterhin sollte die regelmäßige Fruchtfolge beachtet werden.