Die Sorte entscheidet also, wann sie geerntet werden dürfen. Frühkartoffeln werden ausgegraben, wenn die Pflanzen blühen. Solange die Blätter der Pflanzen grün sind, wachsen die Knollen und lagern Stärke ein. Um eine gute Lagerfähigkeit zu bekommen, muss man warten, bis Stängel und Blätter verwelkt sind, etwa zwei Wochen später sind sie dann erntereif. Mit einer Grabegabel werden die reifen Kartoffeln vorsichtig aus dem Beet gehoben. Achten Sie darauf, dass die Knollen unbeschädigt bleiben, sonst lassen sie sich nicht einlagern und faulen. Späte Sorten brauchen bis zu vier Monate, bis sie geerntet werden können. Sie lassen sich kühl und trocken bei einer Temperatur von 6 Grad Celsius mehrere Monate lagern. Bei Temperaturen über 8 Grad beginnen Kartoffeln zu keimen. Bei zu niedrigen Temperaturen wird die Stärke in Zucker umgewandelt, das lässt dann die Kartoffeln süß schmecken. Zum Lagern eignen sich flache Holzkisten. Sind die Kartoffeln zu hoch geschichtet, hinterlässt das Druckstellen.
Im Mai können Sie auf den Kartoffelpflanzen die ersten Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) entdecken und wenig später auch die roten Larven. Nach zehntägigem Reifungsfraß beginnen die Weibchen mit der Eiablage, die bis zu zwei Monate dauern kann. Die orangegelben Eier kleben an den Blattunterseiten. Ein Weibchen legt 400 bis 800 Eier, nach 7 bis 14 Tagen schlüpfen die ersten Larven und beginnen mit dem Fressen – eine einzelne Larve kann im Laufe ihrer Entwicklung bis zu 40 Quadratzentimeter Blattfläche in sich hineinfuttern. Drei Wochen später verpuppen sie sich im Boden. Anfang Juli schlüpfen die Käfer – und der Kreislauf beginnt von vorn. Es sind aber nicht nur die Larven, die den Kartoffeln schaden, der Käfer selbst, ungefähr 10 Millimeter groß und unverwechselbar mit seinen zehn schwarzen Längsstreifen auf den Flügeldecken, verursacht einen Blattrand- und Lochfraß. Bei starkem Befall wird das ganze Blatt bis auf die Blattadern und die Stängel aufgeputzt. Ab August graben sich die Käfer zur Überwinterung in den Boden ein.
Um den Kartoffelkäfer in Schach zu halten, gebe ich 100 Gramm getrockneten Rainfarn auf 1 Liter Wasser und koche es mindestens 15 Minuten, erst dann sind die Bitterstoffe und ätherischen Öle im Sud. Danach fülle ich den Sud durch ein Sieb in eine Sprühflasche um und besprühe die Kartoffelpflanzen damit.
Rainfarn ist eine Chrysanthemen-Art, die zwischen Juli und Oktober blüht. Die knopfgelben Blüten wachsen in dichten Büscheln auf einem starken Stiel. Die Blätter stehen abwechselnd am Stängel, sie sind dunkelgrün, gefiedert und farnartig, deshalb auch der Name Rainfarn.
Manchmal hat man auch weitere ungebetene Mitesser in den Kartoffeln – Kompost und andere abgestorbene Pflanzenreste locken Bodenschädlinge an. Von der Nematode bis zum Drahtwurm können diese einem den Spaß am Kartoffelanbau verderben. Mein Tipp: Pflanzen Sie Tagetes zwischen die Kartoffelgewächse. Die Bodenschädlinge werden magisch von der Tagetes angezogen und fressen an den Wurzeln. Pech für die Peiniger, denn Tagetes sondert ein Gift ab, an dem die Plagegeister sterben.