Unter Abhärten ist zu verstehen, dass Pflanzen, die in Wohnräumen vorkultiviert wurden, an die härtere Witterung und Sonnenstrahlung im Freien gewöhnt werden müssen. Gerade Sämlinge von Kulturpflanzen werden bereits im zeitigen Frühjahr in Anzuchtkästen, im Gewächshaus oder im Frühbeet vorkultiviert.
Natürlich möchte man die in den geschützten, meist recht warmen Räumen angezogenen Pflänzchen schnell ins Freie setzen. Dort müssen die Pflänzchen dann unter den wesentlich raueren Bedingungen des Gartens weiterwachsen. Die Umgewöhnung der Pflanzen an das neue Klima darf aber nicht plötzlich, sondern muss langsam erfolgen.
Zu Beginn stellt man die Jungpflanzen an warmen Tagen ins Freie und holt sie abends wieder rein. Erst nach einigen Tagen sind sie so weit abgehärtet, dass sie nicht mehr erfrieren oder einen Sonnenbrand bekommen.
Die Folientunnel dürfen mit den ersten Sonnenstrahlen nicht plötzlich und endgültig entfernt werden, ebenso gilt das bei den Glasabdeckungen auf den Frühbeeten. Zunächst öffnet man die Abdeckungen nur an den ersten warmen Tagen. Während dieser Eingewöhnungsphase werden sie nachts wieder geschlossen. Nach etwa einer Woche kann man sie auch nachts und an kühleren Tagen geöffnet lassen. Vorkultivierte Pflanzen, die nicht abgehärtet werden, erleiden meist einen Wachstumsschock oder gehen ganz ein, wenn sie plötzlich ins Freie gesetzt werden.