Viele Nachbarinnen und Nachbarn schauten anfangs verdutzt, wenn ich im Winter in meinen Garten ging und mit geerntetem Gemüse ins Haus zurückkehrte. Ich erklärte ihnen, dass es dafür vorteilhaft sei, ein Foliengewächshaus sein Eigen nennen zu können. Aber es geht auch ohne. Viele Gemüsearten sind nämlich winterfest und können in den kalten Monaten immer wieder geerntet werden. Der Wintersalat gehört zu den standhaften Gewächsen, ebenso Grünkohl und Rosenkohl.
Der Anbau von Wintersalat ist jedoch fast in Vergessenheit geraten, was sich aber ändern sollte, denn nicht jeder Salat muss im Winter aus Gewächshäusern stammen. Doch welche Sorten eignen sich für eine Freilandkultur? In meinem Garten ist der Feldsalat die Nummer eins. Für die Keimung muss die Bodentemperatur bei Wintersalaten unter 12 Grad Celsius liegen. In Reihen mit einem Abstand von ungefähr 10 bis 20 Zentimetern wird 0,5 Zentimeter tief eingesät. Bis ins Frühjahr hinein kann geerntet werden. Lässt man das Herz stehen, wachsen die Blätter nach und weitere Ernten sind garantiert.
Die Aussaat von Wintersalaten beginnt von September bis Ende Oktober auf den abgeernteten Beeten. Wintersalat ist mild, schmackhaft und hat einen hohen Gehalt an Vitamin C, Kalzium und Eisen. Mit wenig Dünger gedeiht er auch auf feuchten Böden und verträgt Frost bis zu minus 20 Grad Celsius.
Neben dem Feldsalat – der immer feucht gehalten werden muss – eignet sich zudem Winterportulak (auch Kubaspinat oder Tellerkraut genannt). Winterportulak ist extrem vitamin- und mineralstoffreich.