Grünkohl

Bei uns zu Hause, aber auch für viele unserer Freunde, ist ein Winter ohne Grünkohl undenkbar. Sie haben vielleicht schon von der im Norden so beliebten Grünkohlwanderung gehört. Freunde, Vereinsmitglieder oder auch Nachbarn treffen sich in der kühlen Jahreszeit, um gemeinsam zu wandern. Am Ende werden alle mit einem deftigen Essen belohnt, das natürlich aus Grünkohl und Pinkel (das ist eine gekochte Wurst) besteht. Wie cool ist es dann, wenn der Grünkohl aus dem eigenen Garten kommt.

Grünkohl ist vor allem im Norden Europas beliebt, findet aber auch immer mehr Anklang in der internationalen Küche. Besonders bei vielen jungen Menschen ist er als rohe Zutat in grünen Smoothies das ultimative Superfood. In meinem Garten gibt es den köstlichen Winterkohl ungefähr von November bis Februar. Ich warte oft, bis er das erste Mal Frost bekommen hat, dann ist er am leckersten. Denn bei Frost verwandelt sich die im Kohl enthaltene Stärke in Zucker, was ihm ein milderes Aroma verleiht und ihn außerdem leichter verdaulich macht. Auch wenn Grünkohl traditionell in Norddeutschland eher deftig zubereitet wird, lassen sich damit

Grünkohl schmeckt an kalten Tagen am besten. Er kann zwischen Dahlien aber auch nur dekorativ aussehen.

Grünkohl in Kürze

Saattiefe: 1 bis 2 Zentimeter

Direktsaat: Ab Mai bis Juni

Vorziehen: Mai bis Juni

Keimdauer: Einige Tage

Auspflanzen ins Beet: Juni bis Juli

Pflanzabstand: 40 bis 80 Zentimeter

Gute Beetnachbarn: Bohnen, Erbsen, Gurken, Lauch, Radieschen, Rhabarber, Salat, Sellerie, Spinat, Tomaten

Kulturdauer / Erntereife: Oktober bis Februar (2 bis 7 Monate insgesamt; 1 bis 6 Monate ab Pflanzung)

Schädlinge & Krankheiten

Kohlweißling (siehe S. 105), Kohlfliege (siehe S. 106) und Blattlaus haben es auf den Grünkohl abgesehen. Regelmäßiges Gießen mit Wermut- oder Tomatengrün-Jauche hält die Plagegeister auf Abstand.

Sobald die Jungpflanzen drei bis vier Blätter haben, pflanze ich den Kohl im Abstand von 40 × 80 Zentimetern so tief ein, dass die Erde bis zu den Keimblättern reicht. Ich nutze dazu einen Kohlkragen, den ich um die Jungpflanzen lege, damit die Kohlfliege keine Eier am Wurzelhals ablegen kann. Einen Kohlkragen können Sie im Gartencenter kaufen, er besteht aus einer runden Pappe mit einem Loch, die man mehrmals verwenden kann (auch zu empfehlen bei Brokkoli, Kohlrabi oder Blumenkohl). Er erspart zudem häufiges Gießen, verhindert das Austrocknen und unterdrückt Unkrautwachstum. Der Kohlkragen kann außerdem als Anwachshilfe für wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten, Zucchini und Gurken verwendet werden. Statt dem Grünkohl einen Kohlkragen anzulegen, können Sie die Jungpflanzen alternativ auch mit einem Kulturschutznetz abdecken, damit Fraßfeinde keine Chance haben.