Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera) ist ein weiteres typisches Wintergemüse. Mein Sohn mag es nicht, man muss vielleicht etwas älter sein, um den Kohl mit dem besonderen Eigengeschmack zu lieben. Die unverwechselbare Note führt wohl dazu, dass viele das Wintergewächs entweder lieben oder hassen. Genauso wie Grünkohl schmeckt auch Rosenkohl nach dem ersten Frost am besten und ist daher eine Speise für die späteren Wintermonate. Die Kohlköpfchen ernte ich etwa ab Oktober bis in den Januar hinein in meinem heimischen Garten. Rosenkohl kann durch Blanchieren und Einfrieren bis zu neun Monate haltbar gemacht werden.
Rosenkohl braucht viele Nährstoffe, er ist ein Starkzehrer. Das bedeutet, dass er einen schweren, humusreichen Boden benötigt – im Idealfall ist dieser so wie in meinem Garten: schön schwarz mit Lehmanteilen. Reichern Sie den Boden mit Kompost an und achten Sie auf die Fruchtfolge. Kohl darf nur alle drei Jahre an der gleichen Stelle angepflanzt werden, weil er sonst den Boden auslaugt. Rosenkohl kommt mit einem halbschattigen Standort, aber auch in der Sonne gut klar. Nie das Gießen vergessen.
Ich ziehe die Pflanzen vor, wichtig ist dabei, die Keimlinge feucht zu halten. Stellen Sie die Pflänzchen nicht zu warm. Sonst schießen sie. Sobald sich die Keimblätter bilden, pikiere ich sie, vereinzele sie also in kleine Töpfe. Wenn ich die Pflanzen ins Freiland setze, achte ich darauf, sie möglichst tief einzupflanzen, am besten bis zu den ersten Blättern. Dann steht der baldigen Rosenkohlernte nichts im Weg.
Rosenkohl in Kürze
Saattiefe: 0,5 Zentimeter
Pflanzabstand: 40 Zentimeter
Direktsaat: Ab Mai
Vorziehen: April
Keimdauer: Zirka eine Woche
Auspflanzen ins Beet: Ab Mitte Mai bis Anfang Juni
Reihenabstand: 60 Zentimeter
Gute Beetnachbarn: Erbsen, Gurken, Rettich, Sellerie, Spinat
Schlechte Beetnachbarn: Alle anderen Kohlsorten
Kulturreife / Erntereife: November
Beim Rosenkohl treten dieselben Schädlinge wie beim Grünkohl auf, entsprechend können Sie dieselben Rezepturen anwenden (siehe S. 121).