Die Aubergine (Solanum melongena) wird auch Eierfrucht genannt und gehört wie Tomaten und Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen. Ursprünglich brachten Seefahrer sie aus Indien mit nach Südeuropa, die größten Anbauflächen sind in Italien und den Niederlanden; die Aubergine wächst aber auch in Ihrem Gemüsegarten. Die keulenförmigen Früchte können weiß, hellviolett oder dunkelviolett sein. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Solanin und Bitterstoffen sind Auberginen nicht für den Rohverzehr geeignet, aber ein Grillabend ohne die Eierfrüchte ist für mich fast undenkbar.
Auberginen lassen sich nur unter sehr warmen Bedingungen bei uns in Deutschland im Freiland anbauen, ohne Wärme geht gar nichts. Unter 15 Grad Celsius kann ihr Wachstum bereits gehemmt werden. Darum pflanze ich Auberginen nur im Foliengewächshaus an. Die optimale Temperatur für die Aubergine liegt bei 25 Grad Celsius. Allerdings vertragen die Pflanzen keine hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb ich häufig lüften muss. Da sich die Aubergine recht lange Zeit lässt, bis sie sich entwickelt, ist eine frühe Anzucht wichtig. Die Samen keimen zuverlässig, sodass ein Samen pro Topf genügt. Bedecken Sie ihn dünn mit Erde und gießen Sie ihn gründlich an. Unter einer Frischhaltefolie bei 22 bis 25 Grad Celsius keimt der Auberginensamen am besten. Sie brauchen aber Geduld, da die Aubergine manchmal erst nach einigen Wochen keimt.
Die Pflanzen muss man nur einmal wöchentlich gießen, direkt an den Wurzeln. Sie lassen sich auch gut in einem Kübel halten. Pflanzen Sie das Gemüse bis zum Wurzelhals und bis zum untersten Teil des Stiels (so werden mehr Wurzeln produziert) ein und entfernen Sie am Anfang die untersten Seitentriebe.
Aubergine in Kürze
Saattiefe: 1 Zentimeter
Direktsaat: Ab Mitte Mai
Vorziehen: Ende Januar, Anfang Februar
Keimdauer: 2 bis 4 Wochen
Auspflanzen ins Beet: Mitte Mai
Pflanzabstand: 50 Zentimeter
Gute Beetnachbarn: Blumenkohl, Brokkoli, Salat
Schlechte Beetnachbarn: Tomaten, Kartoffeln, Paprika
Kulturdauer / Erntereife: Ende Juli, Anfang August. Wenn die Schale bei einem Drucktest leicht nachgibt und hinterher wieder ihre ursprüngliche Form annimmt, kann geerntet werden.
Die Aubergine ist anfällig für die Kraut- und Braunfäule (siehe S. 201ff.), wenn sie im Freiland steht und es nach einem verregneten Jahr aussieht.
Neben Blattläusen können sich auch Spinnmilben sowie die Weiße Fliege (siehe S. 212ff.) an die Pflanzen heranmachen.