Kichererbsen (Cicer arietinum) sind wärmebedürftige Hülsenfrüchte und gehören zu den Gewinnern des Klimawandels – und zu den neuen Hülsenfrüchten in unserem Garten. Sie kommen mit Trockenheit perfekt zurecht, nur wenn der Boden zu feucht und schwer ist, gelingt der Anbau meist nicht, damit kommen sie nicht klar. Die Pflanzen sollten also eher zu wenig als zu viel gegossen werden, nur bei lang anhaltender Trockenheit brauchen sie zusätzliche Wassergaben. Auch nach dem Säen sollte man sie gut feucht halten.
Der Name «Kichererbse» hat übrigens nichts mit Kichern zu tun, er ist aus dem Lateinischen abgeleitet. Die alten Römer nannten den Strauch, an dem die Kichererbsen wuchsen, cicer, was «kiker» ausgesprochen wurde. In Indien und Nordafrika gehört die Kichererbse zu den wichtigsten proteinreichen Nahrungsmitteln, sie liefert wertvolles pflanzliches Eiweiß, gerade auch bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung.
Kichererbsen sind bei uns im Gemüsegarten noch eher eine Rarität, weshalb man vorgezogene Jungpflanzen nur selten kaufen kann. Selbst im Internet wird man da kaum fündig. Aber man kann ungeröstete Kichererbsen im Supermarkt erstehen und diese als Saatgut benutzen. Ich ziehe die robusten Pflanzen ab Mitte April in kleinen Töpfen vor. Sobald die Frostgefahr vorbei ist, werden sie ins Beet gepflanzt.
Die Kichererbse ist eine einjährige, krautige, aufrecht buschig wachsende Pflanze mit einer Wuchshöhe von 40 bis 60 Zentimetern. Sie ist an allen Pflanzenteilen mit klebrigen Köpfchenhaaren besetzt. Je nach Sorte blühen die Pflanzen weiß, rot oder bläulich. Die etwa 3 Zentimeter langen und kurzen Hülsenfrüchte wachsen in den Blattachseln der gefiederten Blätter. Eine dünnschalige Hülse enthält ein bis drei unregelmäßig geformte Samen mit beiger, brauner oder schwarzer Schale.
Achtung: Ungekocht sind Kichererbsen giftig, sie enthalten das Gift Phasin und den Bitterstoff Saponin. Chemisch verändert wird das Phasin erst beim Kochen. Nachdem Sie die Hülsenfrüchte zirka 20 Minuten erhitzt haben, ist das Protein denaturiert und somit ungefährlich. Die getrockneten Kichererbsen sind ebenfalls giftig, da der Prozess des Trocknens dem Protein nichts anhaben kann. Bevor man sie zur Verarbeitung benutzt, sollte man sie 24 Stunden einweichen (das Wasser wegschütten und nicht zum Kochen benutzen).
Kichererbsen in Kürze
Saattiefe: 3 bis 5 Zentimeter
Direktsaat: Ab Mai
Keimdauer: Wenige Tage
Vorziehen: April
Auspflanzen ins Beet: Ab Mitte Mai, vor Frost schützen
Pflanzabstand: 20 Zentimeter
Reihenabstand: 30 Zentimeter
Gute Beetnachbarn: Spinat
Schlechte Beetnachbarn: Erbse, Buschbohne, Stangenbohne, Feuerbohne, Lauch
Kulturdauer / Erntereife: 8 bis 12 Wochen
Bei den Kichererbsen tummelt sich manchmal der Speisebohnenkäfer herum. Der Käfer selbst ist eher harmlos, denn er ernährt sich allein von Blütenpollen. Die wahren Schädlinge sind die Larven, sie breiten sich in den Erbsen aus und fressen sie von innen auf. Die weiblichen Käfer sind 4 Millimeter groß und legen ihre Eier in den Hülsenfrüchten ab (pro Käfer bis zu hundert Stück), indem sie – dann doch wieder schädlich – einen Spalt in die Kichererbsen fressen. Anschließend findet direkt in der Erbse die Verpuppung statt, bevor die flugfähigen Käfer schlüpfen und diese sich ab einer Temperatur von etwa 21 Grad Celsius auf die Suche nach neuen Plätzen zur Eiablage machen.
Man kann nur wenig gegen die Käfer tun, sind die Pflanzen befallen, sind sie kaum noch zu retten. Man sollte sie sofort aus dem Garten entfernen.
Baut man selbst Kichererbsen an, treten bei zu enger Fruchtfolge und zu nasser Kultur oft Pilzkrankheiten auf. Auf gut gedüngten Böden sind die Pflanzen außerdem anfälliger als auf kargen Böden.