Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) ist eine sehr alte Kulturpflanze, die schon vor Jahrtausenden in Vorderasien angebaut wurde. In der Spätantike gelangte das schmackhafte grüne Blattgemüse nach Europa, wo es auch zu Heilzwecken verwendet wurde. Der berühmte griechische Arzt Hippokrates von Kos verband mit den großen Blättern Wunden. Noch immer wird Spinat dem Mangold vorgezogen, aber langsam tritt er aus dessen Schatten. Zu Recht, denn sein besonders intensiver Geschmack ist eine große Bereicherung in der Küche. Seine Stiele können wie Spargel verwendet werden, und es gibt ihn nicht nur in Grün, bestimmte Sorten haben gelbe oder purpurviolette Blätter oder weiße beziehungsweise leuchtend rote Stängel. Mangold ist einfach ein optisches Highlight in Beeten.
Das Gemüse gehört zu den Gänsefußgewächsen, zu denen auch der Spinat und die Rote Bete zählen. Während wir bei der Roten Bete jedoch die Knolle essen, sind es beim Mangold die Blätter und Stiele. In unserer Familie bereiten wir ihn wie Spinat zu, er kommt in Aufläufe, Suppen oder Eintöpfe. Die jungen Blätter, rund 10 Zentimeter lang, schmecken mir am besten.
Mangold benötigt relativ viel Wasser – und dieses recht gleichmäßig. Nur so bleiben seine Blattstiele zart. Ich achte bei ihm auf einen tiefgründigen und humusreichen Boden. Er hat ähnliche Ansprüche wie Rüben, nur muss der Boden in der Tiefe nicht so gut durchlockert werden. Und er braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die äußeren Blätter schneide ich regelmäßig ab (darauf achten, dass das Herz unversehrt bleibt) und lockere immer wieder die Erde mit einer Hacke auf, so rege ich das Wurzelwachstum an. Die Jungpflanzen sollten schnell vereinzelt werden, stehen sie zu eng, bleiben die Blattstiele sehr dünn.
Mangold in Kürze
Saattiefe: 2 Zentimeter
Direktsaat: Ab Mitte April, ab Anfang April nur mit Vliesauflage
Vorziehen: Ab Anfang März
Keimdauer: 10 bis 14 Tage
Auspflanzen ins Beet: Ab Anfang Mai; vor Frost schützen
Pflanzabstand: 40 Zentimeter im normalen Beet, 23 Zentimeter in versetzten Reihen im Hochbeet
Gute Beetnachbarn: Artischocken, Bohnen, Zwiebeln, Speiserüben, Borretsch, Brokkoli, Fenchel, Kohl, Erdbeeren, Kopfsalat, Rettich, Möhren, Kapuzinerkresse
Schlechte Beetnachbarn: Rote Bete
Kulturdauer / Erntereife: 10 bis 12 Wochen nach der Aussaat
Mangold ist sehr widerstandsfähig. Blattläuse können manchmal auftreten, vor allem bei den Jungpflanzen. Auch Echter und Falscher Mehltau können hin und wieder vorkommen.
Beim Echten Mehltau setzt sich der Pilz zuerst auf der Oberseite der Blätter fest und dringt von dort in die Zellschichten ein. Dann breitet sich der weiße Pilzrasen auch auf Stiele und Triebe aus. Bevor so ein Myzel entsteht, sind Flecken auf den Blättern erkennbar. Diese haben zu Beginn einen Durchmesser von 2 Zentimetern, werden dann aber immer größer und größer, bis keine Abgrenzungen mehr zu erkennen sind. Die Mangoldblätter vertrocknen schließlich. Bei der Sortenauswahl sollte man zur Prävention auf Resistenz achten. Die Sporen mögen es nicht, wenn man sie zu sehr wässert.
Falscher Mehltau ist an gelben, leicht erhobenen Flecken auszumachen, die sich auf der Oberseite von Blättern zeigen. Auf der Unterseite der Blätter findet sich ein grauvioletter Rasen. Am besten verhindert man einen Pilzbefall, indem man den einzelnen Pflanzen genügend Abstand einräumt.