Viele sind der Meinung, dass die Schlangen- oder Salatgurken (Trichosanthes anguina) sehr kompliziert und aufwendig im Anbau seien. Die kleineren Einmachgurken sind sicherlich anspruchsloser, auch in der Pflege. Aber keine Angst, auch Salatgurken gedeihen im Garten prächtig. Gurken sind nur in kühlen und verregneten Jahren sehr empfindlich, ansonsten macht ihr Anbau Spaß. Wenn Sie einige Grundsätze beachten.
Gurken benötigen einen feuchtwarmen und sonnigen Standort, vor allem sollte er windgeschützt sein. Der Boden ist ideal, wenn er reich an Nährstoffen und schön locker ist. Bei der Beetvorbereitung sollten Sie darauf achten, den Boden mit viel Kompost anzureichern. Salatgurken möchten vor zu viel Regen geschützt werden und im Frühjahr keinen Frost abbekommen.
Ein Vorziehen ist erwünscht, eine Direktsaat mache ich nur bei robusten Sorten, tatsächlich gehören die Einlegegurken dazu. Wenn Sie direkt ins Beet säen wollen, sollten Sie drei Samenkörner in ein Saatloch geben.
Zum Vorziehen gebe ich die Samen in einzelne Töpfe. Für das Freiland beginne ich die Anzucht nicht vor April. Die Aussaattöpfe fülle ich nur zur Hälfte mit Anzuchterde. Sobald die Blätter des kräftigsten Sämlings über den Rand hinausschauen, fülle ich den Topf komplett mit Erde auf. Dadurch bildet das Gurkenpflänzchen unten am Stängel neue Wurzeln und wächst nachher im Beet besser an.
Gurken in Kürze
Saattiefe: 2 bis 3 Zentimeter
Direktsaat: Ab Mitte Mai
Vorziehen: Mitte März im Gewächshaus, Mitte April in der Küche
Keimdauer: 3 bis 4 Tage
Auspflanzen ins Beet: Ab 25 Zentimeter Wuchshöhe
Pflanzabstand: 50 Zentimeter
Gute Beetnachbarn: Basilikum, Bohnen, Dill, Salat
Schlechte Beetnachbarn: Tomaten, Radieschen, Kürbis, Zucchini
Kulturdauer / Erntereife: Juli bis Oktober
Gurken können flach auf dem Boden wachsen, aber auch über ein Rankgitter nach oben. Das Hochleiten hält die Früchte sauber und der Anbau der sonnenliebenden Pflanzen ist so in kleinen Gärten möglich. Die Gurkenpflanzen sollten feucht gehalten werden, da sie reichlich Wasser für die Früchte benötigen und über die großen Blätter viel Feuchtigkeit verdunsten. Ab August können die Neutriebe zur Wachstumsförderung der bestehenden Fruchtansätze abgeschnitten werden. Haben die Gurken eine passende Größe erreicht, sollten sie geerntet werden.
Auch wenn die Gurke an sich relativ nährstoffarm ist, zählt die Pflanze selbst zu den Starkzehrern und sollte regelmäßig mit einem Biodünger oder zum Beispiel mit Brennnesseljauche (siehe S. 195f.) gedüngt werden.
Gut zu wissen: Stress macht Gurken bitter. Es gibt zwar mittlerweile viele bitterfreie Sorten, jedoch können lange Hitze und Trockenheit die Früchte bitter werden lassen. Auch kaltes Gießwasser oder kalte Nächte behagen Gurken gar nicht. Gießen Sie mit durch die Sonne erwärmtem Wasser aus der Regentonne.
Der Echte und der Falsche Mehltau (siehe S. 205ff.) schränken die Lebensdauer der Pflanzen ein, vorbeugend lässt sich das jedoch gut mit einem Wasser-Milch-Gemisch 1:6 eindämmen.
Das Gurkenmosaikvirus, das durch Blattläuse übertragen wird, tritt ab und an auf und ist an der mosaikartigen gelbgrünen Verfärbung der Blätter zu erkennen. Die Früchte sind hell- und dunkelgrün gescheckt und bekommen Vertiefungen oder warzenartige Gebilde an der Oberfläche. Das Virus tritt außer an der Gurke auch an Tomate, Kartoffel, Rübe und anderen krautigen Pflanzen auf. Präventiv können Sie die Gurkenbeete von Unkraut befreien. Und vielleicht sollten Sie auch die Blattlausbekämpfung nicht vergessen.