Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) ist eng mit Brokkoli (Brassica oleracea var. italica) verwandt, beide gehören zur Familie der Kreuzblütler. Die Besonderheit bei diesen zwei Gemüsearten ist, dass wir hier den noch geschlossenen Blütenstand ernten. Es gibt auch eine Mischung aus Blumenkohl und Brokkoli, das ist dann der Romanesco (Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis).
Der Blumenkohl gehört wie alle Kohlarten zu den Starkzehrern. Er benötigt daher einen lehmigen und tiefgründigen Boden, der sehr nährstoffreich sein sollte. Entsprechend muss hier auch viel Kompost ins Beet, wodurch er ein gutes Wasserhaltevermögen erhält. Wichtig ist weiterhin ein hoher Kalkgehalt, den ich regelmäßig mithilfe eines pH-Messgeräts überprüfe. Der Blumenkohl bevorzugt einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort.
Wie bei vielen anderen Kohlarten auch, sollten Sie die Blumenkohlpflanzen vorziehen. Bei der Anzucht ist eine Temperatur von 18 Grad Celsius optimal, da Blumenkohl auf zu niedrige Anzuchttemperaturen mit Schießen reagiert. Am besten pflanzen Sie den Blumenkohl im Frühjahr oder Herbst. Im Sommer ist er sehr anfällig für Schädlinge. Setzen Sie ihn so tief ein, dass die Erde bis zu den Keimblättern reicht.
Blumenkohl in Kürze
Saattiefe: 2 Millimeter
Direktsaat: Ab Mitte April
Vorziehen: Ende Januar
Keimdauer: 8 bis 12 Tage
Auspflanzen ins Beet: Ab April
Pflanzabstand: Ab April 50 × 50 Zentimeter, Spätaussaat bis Juni: 60 × 60 Zentimeter
Gute Beetnachbarn: Buschbohnen, Endivien, Erbsen, Gurken, Rote Bete, Sellerie, Spinat
Schlechte Beetnachbarn: Kartoffeln, Kohl, Knoblauch, Porree, Rhabarber, Schnittlauch, Zwiebeln
Kulturdauer / Erntereife: Juli / August
Viel Licht und gute Luftzirkulation unterstützen das Wachstum der Jungpflanzen. Halten Sie den Blumenkohl unkrautfrei und gießen Sie ihn regelmäßig. Von allen Kohlsorten hat Blumenkohl den höchsten Wasserbedarf. Zwischendrin mulche ich meine Pflanzen mit Rasenschnitt, um die Verdunstung im Boden zu reduzieren. Damit der Kohl nicht gelb wird, werden die inneren Blätter etwa eine Woche vor der Ernte umgeknickt und über den Kopf gelegt. Ist der Kopf der Sonne ausgesetzt, verfärbt er sich schnell gelb bis lila, er ist dann jedoch weiterhin essbar.
Im Sommer dünge ich ein- bis zweimal mit Schafwolldünger nach, da der Blumenkohl einen hohen Nährstoffbedarf hat. Alternativ können Sie auch Brennnesseljauche (siehe S. 195f.) nutzen oder einen anderen organischen Dünger verwenden.
Acht bis zwölf Wochen nach der Pflanzung kann der Blumenkohl geerntet werden. Ernten sollten Sie unbedingt, bevor die Röschen, die der Blütenstand der Pflanze sind, sich öffnen. Schneiden Sie den Kopf einfach mit einer scharfen Rosenschere ab und entfernen Sie den Wurzelstrunk aus dem Boden. Das Blattgrün kann mit verwertet werden. Unsere Hasen freuen sich auf die leckeren Blätter.
Blumenkohl lässt sich einige Tage im Kühlschrank aufbewahren, wird irgendwann jedoch schrumpelig. Sie können ihn aber auch dann noch ohne Probleme essen. Möchten Sie ihn länger lagern, wird die ganze Pflanze samt Wurzeln aus der Erde gezogen. Die unteren Blätter werden entfernt, dann hängen Sie den Kohlkopf kopfüber an einem kühlen Ort auf. So ist er ungefähr vier bis sechs Wochen haltbar.
Ähnlich wie beim Kohlrabi können dem Blumenkohl die Kohlfliege, die Kohlhernie und der Falsche Mehltau das Leben schwer machen. Auch die Raupen des Kohlweißlings sind manchmal auf ihm zu finden – diese sollten Sie sofort absammeln. Ferner wird der Blumenkohl gerne von der Weißen Fliege (siehe S. 212ff.) besucht, die jedoch keinen großen Schaden anrichtet.