Die Zwiebel (Allium cepa) ist ein Lauchgewächs wie Schnittlauch oder auch Porree. In jeder Küche ist sie zu finden, etwa als Große Gemüsezwiebel, die milder im Geschmack ist als die kleineren scharfen Zwiebeln, Frühlingszwiebel oder als Schalotte. Gut für alle Gemüsegärtnerinnen und -gärtner: Die Zwiebel kann ohne großen Aufwand leicht angebaut werden. Außerdem schützt sie in einer Mischkultur vor vielen Krankheiten und Fressfeinden, weil ihr Geruch nicht gemocht wird.
Die Ansprüche der verschiedenen Zwiebelsorten an ihren Standort sind gering. Das Einarbeiten von Kompost kann aber nicht schaden. Wichtig ist, dass die Zwiebeln sonnig und nicht zu windgeschützt stehen. Ausreichend Luftzirkulation fördert das schnellere Abtrocknen der Pflanzen und beugt so einem möglichen Krankheitsbefall oder Fäulnis vor.
Zwiebeln können entweder gesteckt oder ausgesät werden, ich nutze die Steckvariante, weil bei der Saat eine längere Kulturdauer zu beachten ist. Aber es gibt noch weitere Vorteile: Steckzwiebeln stellen weniger Ansprüche an den Boden und sind auch nicht so anfällig für Krankheiten. Ab März / April können sie in den aufgelockerten Boden gesetzt werden, wichtig ist, dass der obere Teil gerade so aus der Erde schaut.
Zwiebeln in Kürze
Saattiefe: 1 bis 2 Zentimeter
Direktsaat: Ab Februar bis April
Vorziehen: Entfällt
Keimdauer: Einige Tage
Auspflanzen / Stecken ins Beet: Sommersteckzwiebeln ab März; Wintersteckzwiebeln ab August.
Gute Beetnachbarn: Möhren, Rote Bete
Schlechte Beetnachbarn: Porree, Kohlarten, Kartoffeln, Bohnen und Erbsen
Kulturdauer / Erntereife: etwa 5 Monate (Saatzwiebeln), 4 Monate ab Pflanzung
Möchten Sie schon im Frühjahr Zwiebeln ernten, können Sie ab Oktober Wintersteckzwiebeln setzen, sie sind frosthart. Erst bei Temperaturen unter minus 10 Grad Celsius sollten sie angehäufelt oder mit einem Vlies geschützt werden. Alternativ zu Wintersteckzwiebeln können Sie Wintersorten auch aussäen. Die Aussaat erfolgt bis August, und hier gilt es, die Reihen nach dem Keimen auf 6 bis 10 Zentimeter zu vereinzeln.
Das Zwiebelgrün können Sie im frühen Frühjahr nach Bedarf ernten, wenn es nicht mehr gefroren ist. Die Zwiebelknollen sind ab Mai reif und machen dann Platz für viele wärmeliebende Gemüsesorten wie beispielsweise Tomaten.
Die Auswahl der Zwiebeln unterscheidet sich nicht nur nach Größe und Farbe, sondern auch nach Geschmack. Manche sind mild, andere würzig:
Diese Zwiebelsorte ist eine bewährte Speisezwiebel mit guter Lagerfähigkeit. Die Knollen sind groß und rund bis plattrund. Die Schale ist goldgelb und fest.
Eine Zwiebel mit weißer Schale und weißem Fruchtfleisch. Sie hat einen ausgezeichneten Geschmack mit angenehm milder Schärfe. Diese Zwiebeln sind bestens für den direkten Verzehr auf belegten Broten oder in Salaten geeignet.
Spitzenköche schätzen diese schöne, lang gestreckte Zwiebel mit goldgelber Schale für ihren aromatisch frischen sowie milden Geschmack. Aufgrund der lang gestreckten Form lassen sich viele gleichmäßige Ringe aus ihr schneiden.
Die Zwiebel gehört zu den Mittelzehrern. Anders als bei Starkzehrern, wie zum Beispiel bei Kohl oder Kürbis, ist das Nachdüngen nicht erforderlich. Sie benötigen auch relativ wenig Wasser. Am Anfang der Saison gieße ich sie noch, aber spätestens wenn die Zwiebelknollen gut ausgebildet sind, schadet zu viel Wasser eher, da sie zu faulen anfangen können.
Zwiebeln können schon recht früh für den sofortigen Verzehr geerntet werden, jedoch werden sie erst später, etwa ab August, lagerfähig. Dann trocknet das Laub ein und knickt um. Es ist nicht notwendig, das Laub selbst abzuknicken. Ich ziehe die Zwiebeln am Laub aus der Erde und lasse sie noch wenige Tage bei trockenem Wetter auf dem Gartenboden liegen, wobei ich sie regelmäßig drehe. Die äußeren Zwiebelhäute trocknen dabei ab und die Zwiebel wird haltbar.
Die Knollen sind erst dann lagerfähig, wenn das Laub abgeknickt und die Schale trocken und eng anliegend ist. Ich lagere sie kühl und trocken, um Schimmel zu vermeiden, weiterhin dunkel, sonst treiben sie wieder aus. Am besten luftig am Laub aufhängen oder in Körben – und nicht in der Nähe von Kartoffeln.
Neben dem Falschen Mehltau (siehe S. 205ff.) können die 6 bis 7 Millimeter großen Zwiebelfliegen (Delia antiqua) den Pflanzen zu schaffen machen. Die Fliegen sind grau-grünlich, die Larven bein- und kopflos. Die erste und gefährlichste Generation tritt ab Mitte April bis Ende Mai auf. Die Eier reifen über mehrere Wochen im Weibchen heran und werden dann in kleinen Gruppen in den Boden an junge Zwiebelpflanzen abgelegt. Die geschlüpften Larven fressen sich vom Boden aus in die Schäfte ein.
Da die Zwiebelfliegen vom Geruch der Möhren irritiert werden, empfiehlt es sich, beide Kulturen in Nachbarschaft zu haben. Auch Rote Bete ist ein idealer Beetpartner. Hat man keine Möhren als Mischkultur gesät, empfiehlt es sich, in der Hauptflugzeit der Fliegen im Mai ein engmaschiges Kulturschutznetz aufzulegen. Liegt bereits ein Befall vor, sollten Maden abgesammelt und betroffene Pflanzen schnellstmöglich entnommen und im Restmüll entsorgt oder verbrannt werden. Die anderen Zwiebeln mit Wermuttee besprühen und diesen Vorgang nach jedem Regen wiederholen. Zwiebeln kann man auch vorbeugend mit einer Pflanzenjauche stärken.