Jauche ansetzen – aber wie?

Frische und zerkleinerte Pflanzenteile oder auch getrocknete Kräuter werden in Regentonnen aus Kunststoff oder Holz gesammelt. Ideal ist es, wenn Sie den Behälter zu etwas mehr als der Hälfte mit geschnittenen Pflanzenteilen befüllen. Anschließend wird er mit Regenwasser aufgefüllt. Die Tonne dabei nicht verschließen, sondern höchstens leicht abdecken, damit keine Tiere hineinfallen. Denn die Gase, die sich beim Gären entwickeln, müssen entweichen können. Wird die Jauche zur Belästigung – sie kann nämlich ganz schön müffeln –, geben Sie ab und zu eine Handvoll Urgesteinsmehl in die Tonne. Das bindet ein wenig den Gestank und sorgt

Nach wenigen Tagen (abhängig von der Witterung) beginnt der Gärungsprozess. Am besten und am schnellsten setzt dieser ein, wenn die Tonne an einem sonnigen Platz steht. Je nach den Witterungsbedingungen dauert es zwei bis vier Wochen, bis die Jauche aufklart und nicht mehr schäumt; in dieser Zeit muss sie täglich einmal umgerührt werden, damit Sauerstoff hineingelangt.

Die fertige Jauche gießen Sie dann durch ein feines Sieb. So verhindern Sie das Verstopfen von Spritzdüsen oder dem Brausekopf Ihrer Gießkanne. Die ausgesiebten Pflanzenreste gehören dann auf den Kompost.

Die klare Jauche kann jetzt in Kanister abgefüllt und bei Bedarf morgens oder abends verdünnt ausgebracht werden. Sonnenschein beim Ausbringen kann Verbrennungen an den Blättern hervorrufen, deshalb Jauchen am besten direkt in den Boden bringen. Nicht zu vergessen: Sie wollen das Gemüse bestimmt ohne Geschmacksverstärker essen.

Jauchen haben eine gute Düngewirkung, machen Pflanzen stark und deshalb widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Eine vertreibende Wirkung habe ich jedoch selten beobachtet.

Tomaten, Gurken, Kohlpflanzen, Paprika und viele andere Starkzehrer kann man wöchentlich mit Brennnesseljauche gießen, und gibt man eine Extraportion Kali in die Jauche, sorgt das für knackige Früchte.

Jauchen aus dem Stall sollten nur mit Bedacht ausgebracht werden, um Nitrat zu minimieren (Nitrat kommt durch den Urin der Tiere in die Jauche). Der Stickstoff ist ein guter Dünger, aber weniger ist auch hier mehr.