Leider werden Wühlmäuse in unseren Gärten schnell zu kleinen Monstern, junge Obstbäume werden rillenartig an den Wurzeln benagt, Knollengemüse wird hemmungslos angefressen. Würden sie nur einzelne Pflanzen auffuttern, hätte ich persönlich keine Probleme mit ihnen. Doch was machen die Biester, sie knabbern mal hier, mal da, wo es ihnen gerade passt, bis die gesamte Gemüseernte einen Schaden hat. Eine wahre Wurzelattacke! Kein anderes Nagetier ist so effizient wie die Wühlmaus.
Mit mittelschweren Böden, wie sie viele Gärten haben, hat man genau den Wohlfühlplatz von Wühlmäusen erwischt. Hier können sie ohne Schwierigkeiten ihre unterirdischen Stollen graben. Die ovalen, flachen und kleinen Haufen, die sie aufwerfen, unterscheiden sich von den großen und kreisrunden des Maulwurfs. Doch benutzt die Wühlmaus gerne die Gänge des Maulwurfs, wenn sie gerade keine Lust zum Wühlen hat. Kommt auch mal vor. Die Lust am Knabbern verliert sie jedoch nie. Die Wühlmäuse nutzen die Tunnel von Maulwürfen, um auch in tiefere Erdschichten vordringen zu können, die Heimat vieler Wurzeln.
Die Gänge von Maus und Maulwurf unterscheiden sich auch noch anderweitig: Während die Maus von oben nach unten gräbt, sodass ihre Röhre eher eine ovale Form hat, schaufelt der Maulwurf von rechts nach links, was zu einem breiteren Röhrenergebnis führt. Auch werden die Gänge der Wühlmaus verschlossen, die Tür bleibt nur offen, wenn sie am Wasser liegt oder Junge im Bau sind. Die unterirdischen Gänge verlaufen im Allgemeinen in einer Tiefe von 5 Zentimetern, im Winter stellenweise bis zu 1 Meter parallel zur Erdoberfläche. Die Gesamtlänge kann bis zu 100 Meter und mehr umfassen. Die Wände sind säuberlich von Wurzeln befreit, natürlich abgefressen. Die Maus legt Vorratskammern an, in denen sie Wurzeln, Zwiebeln, Knollen und anderes lagert.
Gartenfreunde hoffen oft auf einen harten Winter, denn es wird angenommen, dass bei starken Minusgraden diese Plagegeister erfrieren. Dem ist aber nicht so, Wühlmäuse graben sich dann einfach tiefer in den Boden, um der Kälte zu trotzen. Ihr Tod ist der verregnete Winter, wenn das Fell nicht trocknen will. Die Nässe setzt ihnen zu.
Was Sie tun können: Zu den wichtigsten natürlichen Feinden der Wühlmaus gehören Wiesel, vor allem das Mauswiesel (das habe ich schon selbst in meinem Garten umherflitzen sehen). Aber auch Fuchs, Iltis, Marder, Katze, Eulen (Schleiereule) sowie Greifvögel (Mäusebussard) stellen ihr nach. Je mehr Mäuse es gibt, desto mehr natürliche Feinde finden sich ein (die wollen ja auch ihre Brut sattkriegen). Nur muss man den kleinen Raubtieren auch eine wilde Ecke im Garten lassen, die sie als Deckung und Unterschlupf nutzen können. Eulen sollte man in Feldscheunen Einfluglöcher anbieten, Wiesel Steinhaufen als Unterschlupf.
Ein anderer Trick hilft ebenfalls: Da Wühlmäuse ein feines Geruchsorgan haben, sind sie anfällig für schlechte Gerüche. Sie können also Schnaps, Fischlake, Buttersäure oder andere geruchsintensive Stoffe in den Gängen verteilen. Etwas aufwendiger, aber genauso wirksam: Zerkleinern Sie Holunder, Knoblauch oder die Zwiebeln von Kaiserkronen und mischen Sie das Zerteilte mit Gesteinsmehl. In den Gängen halten es die Mäuse mit dieser Stinkbombe nicht mehr aus, es treibt sie dazu, einen Umzug zu planen. Aber lassen Sie ihnen eine Fluchtmöglichkeit.
Denkbar ist auch eine Ablenkungsfütterung mit Topinambur.