Rosmarin (Salvia rosmarinus) wächst in mediterraner Umgebung auf kargen Böden der Küstenlandschaften des Mittelmeers. Für Sie bedeutet das, dass Sie, wenn Sie ihn anpflanzen wollen, fruchtbare, schwere Böden mit einer Schaufel Sand, Kies oder Kalk abmagern sollten. Rosmarin braucht einen nährstoffarmen und durchlässigen Boden, natürlich verträgt er auch keine Staunässe. Dem immergrünen Halbstrauch machen heiße und trockene Sommer nichts aus, denn der Lippenblütler liebt die volle Sonne, Hitze und Trockenheit. Erst dann bildet er die hohen Anteile an ätherischen Ölen aus, die sein typisches Aroma und eine Heilwirksamkeit (anregend, antibakteriell, pilztötend) ausmachen.

Es ist sehr schwierig, Rosmarin selbst aus Samen zu ziehen, weil er sehr hohe Keimtemperaturen braucht und seine Keimung lange dauert. Aus diesem Grund vermehre ich ihn über Stecklinge. Und das geht so: Schneiden Sie mit einem scharfen Messer junge Triebe zwischen 5 und 10 Zentimetern vom Rosmarin ab, am besten im Frühjahr. Diese Stecklinge können Sie in Kräutererde oder in Substrat in kleine Töpfe oder Eierkartons setzen. Um ein Austrocknen des noch wurzellosen Zweiges zu vermeiden, empfiehlt es sich, Einmachgläser als schützende Hüte überzustülpen. Sorgen Sie nun einige Wochen lang für einen warmen, hellen Standort auf der Fensterbank. Langsam sollten sich in der Erde am Rosmarinsteckling kleine Wurzeln bilden. Ist das nach ungefähr zwei, drei Wochen passiert, kann das Glas entfernt werden. Nach weiteren vier Wochen geht es dann ab ins Freie. Sie sollten aber darauf achten, dass nach dem Auspflanzen keine Fröste mehr auftreten können.

Rosmarin mag es trocken – seine ätherischen Öle wehren viele tierische Fresser ab.

Rosmarin in Kürze

Direktsaat: Wegen der langen Keimdauer nicht empfehlenswert

Pflanzabstand: 30 × 30 Zentimeter je Steckling

Auspflanzen ins Beet: Wenn die Stecklinge gut bewurzelt sind; frostfrei ab Mitte Mai

Schlechte Beetnachbarn: Majoran, Estragon

Kulturdauer / Erntereife: Bei ausreichender Größe der Pflanze ganzjährig; man erntet am besten ganze Zweige.

Rosmarin stellt an seinen Boden und seine Pflege keine großen Ansprüche. Eine Düngung ist nicht notwendig. Wie fast alle Kräuter möchte er frei von Unkraut gehalten werden. Ein dichterer und üppigerer Wuchs kann erzielt werden, wenn Sie ihn im Winter ein wenig zurückschneiden. Bei starken Frösten sollte die Pflanze geschützt werden, am besten mit einem Vlies abdecken und die Wurzeln mit Laub abmulchen.