Ich will nicht Kleider bemalen wie sie, ich möchte Bilder malen«, sagte Kyle zu ihrer Großmutter.
Audra zuckte bei diesen Worten zusammen. Endlich kamen sie zum Kern der ganzen Angelegenheit, aber wie brutal diese jungen Leute doch sind! Dann sagte sie: »Ich weiß, dass du schon seit ein paar Jahren malen willst, eine Künstlerin werden möchtest, meine liebe Kyle, aber ich bin nicht sicher, ob du das deinen Eltern in der richtigen Weise nahegebracht hast.«
»Daddy sagt nichts, ihm ist es egal, ob ich in diese dumme Firma eintrete oder nicht. Sie ist es!«
»Nun hör mir mal gut zu, Kyle, ich lasse es nicht länger zu, dass du so über deine Mutter redest. Du bist sehr ungerecht.«
Kyle sah Audra halb entschuldigend an, aber dann verzog sich ihr Mund trotzig. »Ich weiß sowieso nicht, warum ich Daddy verteidige, er ist jedes Mal auf ihrer Seite. So war das schon immer. Solange ich denken kann, waren sie zusammen und gegen mich ... schon als ich klein war, fühlte ich mich ausgeschlossen. Sie waren das allerbeste Team. Das haben sie immer gesagt, und dazu gehörten eben nur sie beide, Gran, ich gehörte nie dazu.«
Audra sah Kyle erstaunt an und seufzte schwer. Sie hätte ihre Enkelin gern geschüttelt, und wenn sie sich nicht gerade im Restaurant des Carlyle Hotel befunden hätten, wo sie nach dem Essen Kaffee tranken, hätte sie es auch getan. »Da irrst du dich aber gewaltig, Kyle. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie du 1965 nach England kamst ... du liefst herum und sangst immer: ›Wir sind das allerbeste Team, das allerbeste Team, Mummy und Daddy und ich.‹ Ich erinnere mich noch so gut daran, weil es in dem Jahr war, als deine Eltern mir High Cleugh kauften. Damals warst du sechs. Und deine Eltern haben dich nie ausgeschlossen. Nie. Du hast bei allen Dingen dazugehört. Sie sind wundervolle Eltern und lieben dich sehr.«
»Sie lieben einander mehr als mich.«
»Mach dich doch nicht lächerlich«, bellte Audra, die jetzt wirklich wütend wurde. »Natürlich lieben sie einander – sie waren immer schon sehr ineinander verliebt, natürlich. Und dafür solltest du deinem Schöpfer auf den Knien danken. Was wolltest du denn sein? Das Kind einer gescheiterten Ehe?«
»So hab’ ich’s ja nicht gemeint«, erwiderte Kyle schnell und machte ein besorgtes Gesicht. »Ich bin doch bloß so verzweifelt, Grandma. Ich hasse diese Modebranche und alles, was damit zusammenhängt. Ich will keine Kleider entwerfen und hinter einem Schreibtisch sitzen. Modeschauen organisieren und mich mit schwachsinnigen Mannequins herumschlagen, die sich bis zur Magersucht abhungern und sich jeden Tag pfundweise klebriges Zeug ins Gesicht schmieren. Ich möchte malen.«
Ihr junges Gesicht hatte plötzlich alles Mürrische verloren, war strahlend lebendig, und all ihre Verstocktheit schien von ihr abzufallen. Kyle beugte sich energisch vor, und ihre dunklen Augen leuchteten. »Ich möchte Landschaften malen und die See, so wie im letzten Sommer, als ich mit dir in Yorkshire war, Gran. Das war wunderschön, in High Cleugh zu sein, nach Robin Hood’s Bay und in die Dales zu fahren, mit meiner Staffelei dazusitzen – nur Stille um mich – und die Schönheit auf der Leinwand einzufangen, so wie ich sie sah ... mit eigenen Augen. Ich war so glücklich im letzten Sommer mit dir, Grandma. Glücklicher als je zuvor. Und dann musste ich zurück nach New York fahren und mit Mom herumtouren. Diese idiotischen Modeschauen! Ich hasse sie. Und ich hasse die Ausbildung.«
Audra ergriff Kyles Hand. »Ich weiß, dass es in der letzten Zeit schwer für dich gewesen ist, Liebling.«
»Ich schaffe überhaupt nichts mehr, so genervt und unglücklich bin ich«, Kyle holte tief Luft. »Das Einzige, worum ich bitte, wäre die Erlaubnis, ein paar Jahre aufs Royal College of Art zu gehen und anschließend Landschaftsmalerin zu werden. Aber das begreift sie einfach nicht. Sie interessiert sich nur dafür, Geld zu scheffeln.«
Audra traten die Tränen in die Augen. »Aber das stimmt doch gar nicht, Kyle«, sagte sie und hielt dann inne, griff nach ihrer Tasche auf der Bank, öffnete sie und suchte nach ihrem Taschentuch.
Kyle war erschrocken und drückte den Arm ihrer Großmutter. »Es tut mir leid, Gran, ich wollte nicht gemein sein. Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe, sie ist schließlich deine Tochter.«
»Und deine Mutter, Kyle, die beste Mutter auf der Welt«, rief Audra. »Das kannst du mir glauben. Sie will doch nur dein Bestes. Sie würde ihr Leben für dich hingeben. Ich war nun die ganze Zeit auf deiner Seite, aber das werde ich nicht länger sein, wenn du weiter das verzogene Kind spielst und von deiner Mutter so undankbar und ohne Respekt sprichst.« Audra ließ ihre durchbohrenden blauen Augen auf Kyle ruhen. »Hast du mich verstanden?«, fragte sie streng und vorwurfsvoll.
»Ja, Gran«, erwiderte Kyle eingeschüchtert. Sie hatte schon immer ein bisschen Angst vor Audra gehabt.
»Schön. Und nun hör mir zu, hör mir genau zu ... vielleicht verstehst du die Beweggründe deiner Mutter besser, wenn ich fertig bin, verstehst sie, verstehst, warum sie ihr Geschäft so liebt. Abgemacht?«
Kyle nickte.
»Deine Mutter war eine Landschaftsmalerin, und sie hat ihre Kunst des Geschäfts wegen aufgegeben. Einst besaß sie genau das, wonach du dich so sehnst. Und sie war großartig, Kyle. Aber sie hat es alles meinetwegen aufgegeben ... um Geld für mich zu verdienen ... um mir all den Komfort und Luxus zu geben, den ich ihrer Ansicht nach verdiente.« Audra ergriff Kyles Hand, hielt sie fest. »Ich werde dir alles erzählen ... Christie hätte es dir erzählen sollen, aber sie hat es nicht getan ... also erzähle ich es dir jetzt.«
Kyle wandte ihrer Großmutter ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu, und als Audra fortfuhr, verschwand das meiste an Ärger und Reizbarkeit, das sich im letzten Jahr bei ihr gegen die Mutter angestaut hatte. Und als Audra zum Ende gekommen war, waren Kyles Augen ebenfalls feucht. »Wie außergewöhnlich, was Mom für dich getan hat, Gran. Wenn sie es mir nur gesagt hätte.« Kyle biss sich auf die Lippen. »Glaubst du, dass sie das Malen vermisst? Glaubst du, dass sie deshalb so wenig von ihren eigenen Sachen im New Yorker Apartment und im Haus in Connecticut aufgehängt hat? Ich meine, du hast doch das meiste in High Cleugh, und Tante Janey hat auch ein paar Bilder. Vielleicht will sie nicht allzu sehr an das erinnert werden, was sie aufgegeben hat.«
Audra zuckte wieder zusammen. Kyles unerbittliche Offenheit war manchmal eine Qual. »Vielleicht vermisst sie es ... ich weiß es nicht. Wir sprechen nie darüber. Wir haben eigentlich nie darüber gesprochen, auch nicht zu Anfang. Aber das war falsch von mir, Kyle. Wir hätten darüber sprechen sollen, sie und ich.« Audra ließ sich auf die Sitzbank zurückgleiten und schaute nachdenklich drein. Ich hatte immer Angst, das Falsche zu sagen, sie aufzuregen, dachte Audra. Ja, das war nicht richtig von mir, und vieles andere auch nicht.«
»Jetzt weiß ich gar nicht, was ich machen soll, Großmutter«, murmelte Kyle. »Mir ist ganz scheußlich zumute. Ich war nun schon monatelang gemein zu Mom. Das muss sie sehr getroffen haben.«
Audra streichelte ihre Hand. »Du wirst keine Schwierigkeiten mit deiner Mutter haben ... ich kenne meine Tochter sehr gut. Sie liebt dich so. Sie wird deine Entschuldigung annehmen und dir verzeihen.«
»Meinst du wirklich, Gran?«
»Ich weiß es.« Dann neigte sich Audra näher zu ihr und lächelte zum ersten Mal seit Tagen. »Ich glaube, mir ist ein Kompromiss für euch beide eingefallen. Ich habe mir schon die ganze Woche darüber den Kopf zerbrochen, und nun hab’ ich’s, glaube ich, gefunden.«
»Das wäre ja zu schön. Und was ist es?«
»Ich werde noch einmal mit deiner Mutter sprechen, wenn wir zurück sind. Falls sie immer noch darauf beharren sollte, dich ins Geschäft zu nehmen, werde ich sie darum bitten, dass sie dich einige Zeit freistellt. Aber Kyle, du musst ihr versprechen, dass du später drei Jahre in ihre Firma gehst, wenn sie dir jetzt drei Jahre gewährt und dir gestattet, dass du nächste Woche mit mir nach London kommst. Wir bewerben uns dann gleich am Royal College, und in der Zwischenzeit, bis sie dich aufnehmen, kannst du bei mir in High Cleugh wohnen und nach Herzenslust malen. Was sagst du dazu?«
»Gran, das ist großartig! Einfach großartig!«
»Und wirst du dich auch an deinen Teil der Abmachung halten?«
»Klar! Klar!« Kyles Gesicht strahlte.
Nachdem sie das Carlyle Hotel verlassen hatten, gingen sie ein kurzes Stück die Madison Avenue entlang.
Es war ein schöner Samstagnachmittag Ende Mai, und das gute Wetter hatte viele Leute hervorgelockt, die jetzt in die Schaufenster der eleganten Boutiquen sahen und sich in den Kunstgalerien umschauten.
»Ich glaube, ich möchte lieber zur Park Avenue gehen und ein Taxi zurück nehmen«, sagte Audra und griff nach Kyles Arm. »Es sind mir zu viele Leute unterwegs.«
»Fühlst du dich nicht wohl?« Besorgt sah Audra ihre Großmutter an.
»Ich bin ein bisschen müde.«
An der Park Avenue hielt Kyle ein Taxi an und half Audra hinein, und zehn Minuten später stiegen sie vor dem Apartmenthaus am Sutton Place aus, wo die Newmans wohnten.
»Und nun überlass mir das Reden«, sagte Audra bestimmt, als sie im Fahrstuhl nach oben fuhren. »Zügle einmal dein flinkes Mundwerk. Und wenn ich mein Sprüchlein aufgesagt habe, kannst du dich bei deiner Mutter für dein Benehmen in der letzten Zeit entschuldigen. Das musst du tun, Kyle, was immer auch passiert. Verstanden?«
»Ja.«
Audra war enttäuscht, als sie die Tür aufschlossen.
Die riesige Wohnung war totenstill und machte einen verlassenen Eindruck. Sie wusste zwar, dass Alex eine Verabredung zum Lunch hatte, dachte aber, ihre Tochter sei zu Hause. Dann hörte Audra Schritte auf den Marmorplatten im Korridor, der zum Eingang führte.
Plötzlich stand Christina lächelnd vor ihnen. Sie sah unglaublich jung aus in ihren Bluejeans mit der weißen Seidenbluse und dem vielen schweren Goldschmuck. Und sie war strahlend guter Laune. Der Kummer, die Sorge und der Zorn, die in der letzten Woche ihr Gesicht verschattet hatten, waren wie weggewischt. Sie war wie ein neuer Mensch. Oder eher so, wie sie früher gewesen war.
»Hallo, ihr beiden«, sagte Christina gut gelaunt und trat ihnen schnell entgegen, lächelte sie an. »Habt ihr schön gegessen? Euch gut unterhalten?«
»Ja, das haben wir, Christie, danke der Nachfrage.« Audra kniff die Augen zusammen und überlegte sich, was wohl diesen Wandel in ihrer Tochter bewirkt hatte.
»Das freut mich, Mummy«, sagte Christina.
»Ich würde gern mit dir sprechen«, verkündete Audra unvermittelt.
»Dann lass uns doch in mein Arbeitszimmer gehen.« Christina machte auf dem Absatz kehrt und schritt den langen Gang in Richtung Arbeitszimmer entlang.
Kyle warf ihrer Großmutter einen fragenden Blick zu. Audra beantwortete die schweigende Frage mit einem Achselzucken. Sie waren beide überrascht über Christinas offensichtliche Veränderung und gingen schnell hinter ihr her, ganz kribbelig vor Neugier.
Sie stand mitten im Zimmer und wartete schon auf sie. »Worüber willst du denn mit mir reden, Mutter?«, fragte sie.
Kyle hockte sich auf die Sofalehne, und Audra ließ sich in einem Sessel nieder. Dann sagte sie: »Christie, ich glaube, mir ist eine Lösung eingefallen für Kyles ...«
»Einen Moment«, rief Christina und hob die Hand. »Bevor wir damit anfangen, möchte ich dir von meinen Plänen für deinen Geburtstag in der nächsten Woche erzählen, Mummy. Dein einundsiebzigster Geburtstag ...«
»Also wirklich, Christie«, unterbrach Audra sie gereizt. »Ich interessiere, mich jetzt nicht für meinen Geburtstag. Es gibt doch Wichtigeres heute Nachmittag. Kyle ist ...«
»Aber ich bestehe darauf, erst darüber zu reden«, fiel Christina ihr ins Wort, wobei ihre Stimme entschieden und fest klang. »Und ich möchte dir auch heute schon zwei deiner Geschenke überreichen.«
Audra war erbost und hatte die Lippen zusammengepresst. Aber sie war zu klug, um ihre Tochter zu unterbrechen.
Kyle ärgerte sich ebenfalls, hielt aber ihr heftiges Temperament unter Kontrolle. Was ihre Großmutter auch sagen mochte, ihre Mutter war unmöglich.
Christina trat an den Kamin und stellte sich dicht an ihn heran, ließ eine Hand auf dem Sims ruhen. Dann sagte sie langsam und bedächtig: »Mein erstes Geschenk für dich, Mummy, ist das, was du dir im Innersten am meisten wünschst ... eine Enkelin, die in England wohnt und am Royal College studiert.«
Audra und Kyle starrten Christina fassungslos an. Ihnen fehlten die Worte.
»Ich habe eine Menge gegrübelt in den letzten Tagen, und ich weiß, dass ich im Unrecht war, was Kyle angeht.« Christina schaute ihre Tochter an und lächelte zärtlich. »Man muss Kyle die Gelegenheit geben, ihrem eigenen Stern zu folgen. Wie du es mir vor Jahren gesagt hast und gestern noch einmal, ist ein Kind einem bloß eine Zeit lang geliehen. Und so möchte ich, dass sie mit ihrem Leben das anfängt, was sie will ... schließlich ist es ihres.«
Sprachlos starrte Audra ihre Tochter an.
»Mom! Mom! Meinst du das im Ernst?«, schrie Kyle, sprang vom Sofa auf und lief zu Christina hin, griff sie am Arm.
»Ja, Liebling, ich meine das ernst. Ich hätte nicht versuchen sollen, dich gegen deinen Willen in die Firma zu drängen.«
»O Mom, ich bin ungezogen, grausam und scheußlich zu dir gewesen. Das tut mir so leid. Kannst du mir jemals verzeihen, Mom?«
»Es gibt nichts zu verzeihen, Kyle. Ich möchte einfach, dass wir wieder Freundinnen sind, und ich möchte, dass du bekommst, was dich glücklich macht.«
»Mom!« Kyle stürzte sich in ihre Arme und küsste sie, und dann machten sie sich voneinander los und sahen sich an, lachten und fielen sich wieder in die Arme.
Audra beobachtete sie und dachte: Gott sei Dank, Gott sei Dank. Nun wird doch noch alles gut.
Dann sagte Christina: »Und nun dein zweites Geburtstagsgeschenk. Ich werde es eben holen.« Sie eilte durchs Zimmer.
»Warum hat sie es sich auf einmal anders überlegt, Gran?«, fragte Kyle, sobald sie allein waren. Sie war erregt, durcheinander und konnte sich gar nicht mehr beruhigen.
»Ich habe keine Ahnung. Aber deine Mutter ist schon immer sehr praktisch gewesen, sehr vernünftig, und vielleicht hat sie schließlich eingesehen, ebenso wie ich damals, dass man nicht das Leben für jemand anderes leben ...«
»Hallo, Audra, mein Schatz.«
Bei der vertrauten Stimme wandte Audra sich abrupt um, und ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen. Sie stand mühsam auf und ging zu ihm hinüber: »Vincent, du meine Güte! Wie kommst du denn hierher?«
»Mit der Concorde«, entgegnete er und drehte seinen schönen Kopf Alex zu, der strahlend hinter ihm stand. »Unser Schwiegersohn hat sich um alles gekümmert. Er hat mich heute Morgen vom Flughafen abgeholt und mich hier hineingeschleust, während du noch schliefst, und ist dann mit mir essen gegangen, als du mit Kyle weg warst.« Vincent lächelte sie an. »Alex und Christie wollten dich überraschen. Ich bin zu deiner Geburtstagsparty gekommen, mein Schatz.«
»Das ist wirklich eine Überraschung«, rief Audra aus, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Er lächelte sie an, und als er seinen Arm um sie legte, sie dichter an sich heranzog, murmelte Audra: »Wie schön, dich wiederzusehen. Ich habe dich so vermisst letzte Woche, Vincent.«
»Mir ging es genauso, Audra.« Vincent warf Kyle einen Blick zu. »Na, meine Süße, wie ist es mit einem Kuss für deinen Opa?«
Sie flog ihm entgegen. Sie umarmten sich mitten im Zimmer, und dann gingen sie eingehakt zum Sofa hinüber und setzten sich. Sie waren immer schon die allerbesten Freunde gewesen und hatten viel Zeit miteinander verbracht, als Kyle noch klein war und die Großeltern in England besuchte.
Audra wandte sich Alex zu. »Vielen Dank, dass du Vincent geholt hast, das war sehr lieb von dir. Wenn ich darüber nachdenke, wird mir klar, dass mein Geburtstag nicht dasselbe gewesen wäre ohne ihn, wirklich nicht ... wir sind an diesem Tag immer zusammen gewesen.«
Alex legte einen Arm um seine Schwiegermutter, den anderen um seine Frau. »Es war Christies Idee«, sagte er.
»Nein, war es nicht, es war deine«, widersprach Christina ihm lächelnd, die strahlenden grauen Augen glänzten voller Liebe.
Alex beugte sich hinab, küsste Christina auf die Stirn und sagte: »Es ist ja auch ganz unwichtig, wessen Idee es war – Hauptsache, alle sind glücklich.«
»Ja, das stimmt«, pflichtete Audra ihm bei.
Dann schaute sie zu Vincent und Kyle hinüber, die auf dem Sofa saßen, und ließ ihren Blick schließlich auf ihrer Enkelin ruhen. Sie drehte sich zu Christina um. »Kyle ist die Erfüllung unseres Lebens ... deines und meines. Sie wird all das ernten, was wir einander geopfert haben, und das ist doch keine schlechte Sache, oder?«
Christina sah zu Audra. »Nein, das ist es nicht, Mutter, es ist ganz wundervoll.«
Dann ergriff Audra Christinas Hand, und ihre blauen Augen strahlten vor Glück, als sie sagte: »Und indem du sie hast ziehen lassen, hast du sie auf immer gewonnen.«