24

A m nächsten Vormittag saß Lucien mit hochgelegten Beinen auf seinem Balkon. Er trank einen café noir – und schaute gedankenverloren hinaus aufs Meer. Dort hatte er Chantal aus dem Wasser gefischt. Nachdem sie mit einem spektakulären Hechtsprung von einer Motorjacht geflohen war. Thanos Pavlidis, der griechische Schiffseigner, habe sie zu vergewaltigen versucht, hatte sie als Grund für ihre Flucht angegeben. Lucien sah keinen Grund, an ihrer Geschichte zu zweifeln. Nur verstand er nicht, warum Pavlidis hinter ihnen her war. Das machte keinen Sinn. Er sollte doch froh sein, wenn Chantal einfach verschwand und keine Anzeige erstattete. Was seine eigene Person betraf, verstand er es noch weniger. Er hatte Chantal vor dem Ertrinken gerettet. Das konnte man ihm doch nicht zum Vorwurf machen. Dass Pavlidis’ Handlanger so blöd waren, das Beiboot zu crashen, war nicht seine Schuld. Auch passte nicht ins Bild, dass er von den beiden in der Nacht verfolgt und in der Rue Obscure angegriffen wurde. Auch nicht, dass sie später im P’tit Bouchon nach ihm gefragt und eine Telefonnummer hinterlassen hatten. Warum ließen sie ihn nicht in Ruhe?

Lucien konnte sich mit der Vorstellung nicht anfreunden, verfolgt zu werden. Er hatte keine Lust, nur wegen eines Missverständnisses ständig über die Schulter schauen zu müssen. Er hatte wirklich andere Sorgen.

Er nahm seinen Laptop und suchte mit einem Trackingsystem nach Pavlidis’ Jacht. Wie alle größeren Schiffe war auch die Pourquoi pas mit dem Automatischen Identifikationssystem AIS ausgestattet, über das man sie jederzeit orten konnte. Er brauchte keine Minute, dann hatte er sie gefunden. Weit hatte sich Pavlidis nicht fortbewegt. Seine Jacht lag in Antibes, genauer gesagt im »Milliardärshafen« Port Vauban.

Er stand auf und suchte den Zettel mit der Telefonnummer. Die Griechen hatten Paul eine Belohnung versprochen, wenn er sie anrief. Lucien lächelte. Ob das auch für den Fall zutraf, dass er es selbst tat? Denn genau das hatte er jetzt vor. Er holte aus einer Schublade ein anonymes Prepaidhandy, das er sich vor einigen Tagen angeschafft hatte. Die Rufnummer war unterdrückt.

Der Teilnehmer meldete sich nicht mit Namen – aber mit unverkennbar griechischem Akzent. Seine Stimme hatte er schon mal gehört. In der Rue Obscure. »Entweder ihr kommt jetzt freiwillig mit, oder wir zwingen euch«, hatte er gerufen. Jetzt fragte er nur, was der Anrufer von ihm wolle. Und von wo er die Nummer habe.

»Wir kennen uns«, sagte Lucien. »Wir sind uns in Villefranche begegnet, kurz nach Mitternacht.«

Kurzes Schweigen.

»Du bist es? Du traust dich was, bei mir anzurufen.«

»Mit dir will ich auch nicht sprechen, sondern mit deinem Boss. Das war doch sein Wunsch … oder hat sich das erledigt?«

»Aber nicht am Telefon, er will dir dabei in die Augen sehen.«

»Ist mir auch lieber. Die Pourquoi pas liegt in Antibes. Ich kann hinkommen.«

»Freiwillig?«

Lucien lachte. »Nur freiwillig. Anders geht es nicht, schon vergessen? Ist Monsieur Pavlidis an Bord?«

»Darf ich nicht sagen.«

»Ich rufe in zehn Minuten noch mal an. Dann will ich wissen, wo und wann ich ihn treffen kann. Au revoir. «

Lucien legte auf. Er ging ins Bad und duschte. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass es richtig war, selbst die Initiative zu ergreifen. Auch wenn damit gewisse Risiken verbunden waren.

Nach zehn Minuten drückte er auf Wahlwiederholung.

Eine tiefe Stimme meldete sich. »Hier spricht Thanos Pavlidis. Sie haben Eier, das muss ich zugeben. Wie ist Ihr Name?«

»Verrate ich Ihnen später. Wo wollen wir uns treffen? Ich könnte in einer Stunde in Antibes sein.«

»Sie wollen wirklich kommen? Sie sind entweder sehr mutig oder ein Idiot. Wahrscheinlich beides.«

Dieser Pavlidis war sehr von sich eingenommen – und täuschte sich gehörig in ihm, dachte Lucien.

»In zwei Stunden auf der Pourquoi pas? «, schlug Lucien vor.

»In zwei Stunden bin ich auf dem Landsitz eines Freundes beim Tontaubenschießen. Dort können Sie gerne hinkommen. Wenn Sie die Knallerei nicht stört.«

»Solange Sie auf Tontauben schießen, ist es mir egal.«

»Kann ich nicht versprechen.«

»Ich komme trotzdem. Wo ist der Landsitz Ihres Freundes?«

Pavlidis nannte ihm die Adresse. Und wünschte ihm eine gute Fahrt.

Lucien legte lächelnd auf. Der Tag versprach, unterhaltsam zu werden.

Lucien fuhr mit der Vespa. Natürlich nicht über die Autobahn, sondern immer am Meer entlang. An Nizza und dem Flughafen vorbei, über Cagnes-sur-Mer und die Baie des Anges, über La Fontonne bis zum Cap d’Antibes. Er brauchte kein Navi, um den Landsitz von Pavlidis’ Freund zu finden. Er war dort schon mal eingeladen gewesen, vor vielen Jahren, zusammen mit seinem Vater. Er glaubte nicht, dass man ihn noch erkennen würde.

Schon damals hatte der Hausherr zum privaten Vergnügen eine Anlage fürs Tontaubenschießen betrieben. Historisch wurden lebende Tauben aus Käfigen freigelassen, damit auf sie geschossen werden konnte. Heute werden beim Skeet und Trap von Maschinen Wurfscheiben in die Luft katapultiert, die man mit einer Flinte treffen muss.

Lucien hörte die Schießerei schon von Weitem. Er fuhr am Eingang des Anwesens vorbei, um seinen Motorroller erst hundert Meter weiter abzustellen. Dort stieg er über die Mauer und lief unter Bäumen zurück Richtung Haupttor. Lächelnd stellte er fest, dass seine Annahme richtig war: Am Eingang stand hinter einem Busch der größere der beiden Griechen und wartete auf ihn. Er hatte eine Maschinenpistole umhängen, die ganz sicher nicht fürs Tontaubenschießen zugelassen war. Lucien schlich sich von hinten an, schnalzte dann mit der Zunge, der Grieche drehte sich um – und sackte zu Boden. Er würde nicht so schnell wieder das Bewusstsein erlangen. Lucien rieb sich die Handkante, dann zog er ihn hinter eine Hecke. Er hängte sich seine Maschinenpistole um und schlenderte durch den Park Richtung Schießanlage.

Zwei Männer standen nebeneinander und legten abwechselnd mit Flinten auf die Wurfscheiben an und gaben ihre Schüsse ab. Er sah sie nur von hinten. Der eine hatte eine gebückte Haltung und war offenbar älter. Er hatte graue Haare und trug Knickerbockerhosen. Lucien glaubte sich an den Gastgeber vor vielen Jahren zu erinnern. Der andere war groß gewachsen und weiß gekleidet. Sein Äußeres, dachte Lucien, passte zu einem Griechen, der mit seiner Jacht vor der Côte d’Azur kreuzte. Er fühlte sich an den griechischstämmigen Sänger Georges Moustaki erinnert. Nur war der schon tot. Das hier war offenbar Thanos Pavlidis.

Sie waren so auf ihre Wurftauben konzentriert, dass sie nicht bemerkten, wie er sich ihnen näherte. Außerdem hatten sie Ohrenschützer auf, die sie genau in diesem Moment abnahmen.

»So, wir machen eine Pause«, hörte er den älteren Herrn sagen. »Ich muss pinkeln, dann komme ich wieder, und wir machen weiter.«

Er drehte sich um und entdeckte Lucien, der völlig entspannt keine zehn Meter hinter ihm stand.

»Wo kommen Sie denn plötzlich her?«, fragte der Alte.

Lucien deutete zu Pavlidis, der ihnen noch den Rücken zukehrte und an seiner Flinte herumfummelte.

»Ich gehöre zu Thanos«, sagte er.

Der Alte nickte und machte sich auf den Weg zu einer kleinen Hütte, in der sich offenbar die Toilette befand.

Jetzt drehte sich auch Pavlidis um.

»Ich kenne Sie nicht. Sie gehören garantiert nicht zu mir.«

Beunruhigt schien er nicht. Vielleicht deshalb, weil er noch seine Flinte in der Armbeuge hielt.

Lucien reichte ihm die Maschinenpistole.

»Die soll ich Ihnen von Ihrem Hanswurst geben, der mich am Tor erwartet hat.«

Pavlidis kniff die Augen zusammen. »Warum hat Ihnen Costas seine Waffe ausgehändigt? Geht es ihm nicht gut?«

War er so begriffsstutzig, oder tat er nur so?

»Ihm fehlt nichts. Er hat sich gerade für ein Mittagsschläfchen hingelegt. Monsieur Pavlidis, wir haben eine Verabredung.«

»Ach so, Sie sind es. Hab nicht gedacht, dass Sie wirklich kommen. Ihre Komplizin kenne ich ja schon …«

»Komplizin? Meinen Sie Chantal?«

»Ich kenne keine Chantal.«

»Das ist die junge Frau, die Sie auf Ihrer Jacht vergewaltigen wollten und die vor Ihnen mit einem Sprung ins Meer geflohen ist.«

Pavlidis lachte schallend.

»Sie sprechen von Natalie. Sie wissen genau, dass das nicht stimmt. Die Schlampe hat mich beklaut, und Sie haben ihr bei der Flucht geholfen.«

Es konnte gut sein, dachte Lucien, dass ihn Chantal mit ihrem Namen angeschwindelt hatte. Warum nicht auch mit ihrer Geschichte?

Pavlidis zielte auf ihn mit seiner Flinte.

Lucien war keine Sekunde beunruhigt. Da sie am Lauf gerade noch gekippt war, wusste er, dass keine Patronen geladen waren. Hätte sich Pavlidis für Costas’ Maschinenpistole entschieden, die er sich umgehängt hatte, wäre die Situation kaum bedrohlicher gewesen. Vorsichtshalber hatte Lucien das Magazin geleert und die Munition in einen Teich mit Zierfischen geworfen.

»Monsieur Pavlidis, ich bin hier, damit wir dieses Missverständnis aufklären können. Ich bin zufällig mit meinem Zodiac vorbeigekommen und habe die Frau, die sich mir später als Chantal vorgestellt hat, aus dem Wasser gefischt.«

»Das soll ich Ihnen glauben?«

»Ich habe Chantal beziehungsweise Natalie für zwei Nächte bei mir wohnen lassen. Dann ist sie getürmt und hat auch mich beklaut. Eine dicke Börse mit Bargeld.«

»Wenn das stimmt, sind Sie vergleichsweise billig davongekommen«, knurrte Pavlidis.

»Wie soll Chantal Sie beklaut haben? Als ich sie an Bord meines Bootes gezogen habe, hatte sie nur ihren Bikini an und garantiert kein Diebesgut dabei.«

Der Grieche hielt seine Flinte immer noch im Anschlag. Aber Lucien merkte, dass er anfing, ihm Glauben zu schenken.

»Da täuschen Sie sich. Mir fehlen fünf hochkarätige, lupenreine Diamanten. Das Miststück wird sie nicht ins Meer geworfen haben.«

Lucien fiel die wasserdichte transparente Schutzhülle ihres Handys ein, die Chantal beim Auftauchen fest umklammert hatte. Selbst hochkarätige Diamanten waren nicht besonders groß. In der Handyhülle wären sie ihm nicht aufgefallen. Erst recht nicht mit Wassertropfen drauf.

»Nein, wird sie nicht«, sagte Lucien grübelnd. »Vielleicht befanden sie sich in ihrer Handyhülle. Das wäre die einzige Möglichkeit.«

»Entweder sind Sie ein brillanter Schauspieler oder …«

Pavlidis sprach nicht weiter, weil der alte Herr von seinem Toilettengang zu ihnen stieß.

»Nimm die Flinte runter, sonst passiert noch was«, sagte der Alte.

Der Grieche nickte und ließ die Flinte sinken.

»Pardon, das war unachtsam.«

»Grob fahrlässig, mein Lieber.«

Der Alte sah Lucien zum ersten Mal genauer an.

»Könnte es sein, dass wir uns schon mal begegnet sind?«

Lucien zögerte. Was machte es, wenn Pavlidis seinen Namen erfuhr? Dann würde er ihm vielleicht eher Glauben schenken und damit aufhören, ihn von seinen Knallchargen verfolgen zu lassen.

»Ja, ist aber schon viele Jahre her, zusammen mit meinem Vater.«

»Mit Ihrem Vater? Sagen Sie bloß, Sie sind der junge Comte de Chacarasse? Sie sehen ihm ähnlich, wissen Sie das?«

Pavlidis sah ungläubig zwischen den beiden hin und her.

Lucien nickte bestätigend.

»Mein Vater ist tot.«

»Ich weiß, mein Beileid.« Und an Pavlidis gewandt: »Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so noble Freunde hast.«

»Comte de Chacarasse …«, wiederholte der Grieche, immer noch fassungslos.

Auch ein Comte, dachte Lucien, könnte ein Gesetzesbrecher sein und eine Komplizin haben, mit der er reiche Griechen bestahl.

»Wir kennen uns noch nicht so lange«, sagte Lucien lächelnd. »Aber wir verstehen uns prächtig. Ist doch so, Thanos?«

»Ja, ja, prächtig …«

»Ich will nicht länger stören. Thanos, gib mir die Hand, damit wir unseren Deal besiegeln.«

»Ihr habt einen Deal? Klingt interessant.«

Weil Pavlidis zögerte, half ihm Lucien auf die Sprünge.

»Wir sind beide bei einem Geschäft übers Ohr gehauen worden. Wir haben uns gerade verpflichtet, unsere Interessen zu koordinieren und den finanziellen Verlust nach Möglichkeit auszugleichen«, erklärte er.

Hoffentlich verstand Pavlidis, was er damit meinte. Dass es nämlich keinen Sinn machte, ihn weiterhin der Komplizenschaft zu verdächtigen. Er sollte ihn gefälligst in Ruhe lassen. Und hoffen, dass Lucien der abgetauchten Chantal alias Natalie auf die Spur kam und die Diamanten wiederbeschaffen konnte. Auch sein geklautes Bargeld. Pavlidis konnte nicht wissen, dass ihm dieser Verlust gleichgültig war. Es ging noch um was anderes: Lucien ließ sich nicht gerne übers Ohr hauen. Auch diese Schande galt es auszuwetzen. Chantals Version von der versuchten Vergewaltigung hatte er längst abgehakt. Er hätte sie von Anfang an in Zweifel ziehen sollen.

Pavlidis reichte ihm die Hand.

»Wir sind uns einig. Der Deal steht. Bei erfolgreichem Abschluss steht Ihnen, äh, dir eine Provision zu.«

Die Interpretation war einfach: Bei Wiederbeschaffung der Diamanten würde sich der Grieche erkenntlich zeigen. Das aber war unter Luciens Niveau. Er war ganz sicher nicht Pavlidis’ Erfüllungsgehilfe, der sich dafür bezahlen ließ.

»Ich werde mich bei Gelegenheit melden«, kündigte Lucien dennoch an. »Ich brauche noch ein paar Hintergrundinformationen.«

Ihn interessierte, wie sich Chantal an Pavlidis rangemacht hatte. Vielleicht hatte sie irgendeine unbedachte Äußerung gemacht, die half, ihr auf die Spur zu kommen?

»Immer gerne. Nur noch eine Frage: Wie geht es meinem Mitarbeiter Costas? Es beunruhigt mich, dass er immer noch nicht aufgetaucht ist.«

»Wie ich schon sagte, er macht ein Nickerchen. Kein Grund zur Sorge.«

Der Alte klopfte Lucien auf die Schulter. »Dein Vater war ein brillanter Tontaubenschütze, weißt du das?«

»Nein, habe ich nicht mitbekommen.«

»Willst du es auch mal probieren?«

Pavlidis deutete auf seine Flinte. »Schon mal gemacht?«

Lucien schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf. Er hatte schon auf vieles geschossen, aber nicht auf Tontauben.

»Nein, kann aber nicht so schwierig sein«, rutschte ihm heraus.

Pavlidis lachte. »Kleine Wette gefällig? Hundert Euro, dass du bei den ersten vier Schüssen keine einzige Wurfscheibe triffst.«

Der Einsatz, dachte Lucien, war zu niedrig. Etwas mehr Ansporn konnte nicht schaden.

»Sagen wir tausend Euro.«

»Du gefällst mir. Umgekehrt zahlst du mir tausend Euro, wenn du viermal ins Leere schießt.«

»Natürlich. Was ist, wenn ich alle vier treffe?«, sagte Lucien.

»Das gibt’s nicht«, erklärte der Alte. »Das hätte ohne Übung nicht einmal dein Vater geschafft.«

»War Spaß, ich hoffe, dass ich wenigstens eine dieser Tauben treffe. Wer zeigt mir, wie es funktioniert?«

»Das mache ich«, sagte Pavlidis.

Er legte die Maschinenpistole auf einen Stehtisch, um Lucien die Flinte zu erklären. Es handelte sich um eine Bockdoppelflinte mit übereinander angeordneten Läufen. Kaliber zwölf. Schrotmunition. Das erkannte Lucien auf den ersten Blick. Dennoch tat er so, als ob er Pavlidis aufmerksam zuhören würde. Interessanter war die einzunehmende Schießposition, die ihm Pavlidis anschließend zeigte. Aber die ergab sich eigentlich von selbst. In einem sogenannten Bunker befand sich die Wurfmaschine. Alles klar. Dass die Herausforderung darin bestand, der Flugbahn zu folgen und dabei etwas vorzuhalten, war offensichtlich. Er sollte die Geschwindigkeit und die Flugbahn einige Male sehen, um alles abschätzen zu können.

»Würdest du bitte zuerst schießen«, bat Lucien. »Damit ich sehe, wie man’s macht.«

»Gerne«, sagte Pavlidis und setzte sich die Ohrenschützer auf.

Lucien hielt sich die Ohren zu.

Aus der Wurfmaschine stiegen die ersten Scheiben in die Luft. Pavlidis schoss nicht schlecht. Er traf eine von vieren.

Der Grieche lud nach und reichte ihm die Flinte. Auch die Ohrenschützer.

Lucien nahm die Schießposition ein. Er freute sich auf die Herausforderung.

Erste Scheibe. Treffer … Na bitte, war doch nicht so schwierig. Die tausend Euro gehörten ihm schon. Zweite Scheibe. Am Rand getroffen, aber der Treffer zählte. Kurze Pause. Nachladen. Dritte Scheibe. Voll in die Mitte. Vierte Scheibe. Jetzt nicht nachlassen. Konzentration. Auch wenn es dabei um nichts mehr ging. Leider, er hätte die Wette erhöhen sollen. Die Scheibe eierte in der Luft. Trotzdem … Auch den vierten Schuss brachte er ins Ziel.

Lucien nahm die Ohrenschützer ab.

Pavlidis sah ihn fassungslos an. Der Alte klatschte in die Hände.

»Du bist ein echter Chacarasse. Dein Vater wäre stolz auf dich.«