»Ich weiß nicht viel über Angola, aber eins weiß ich: Die kriegen jetzt ’ne Menge Ärger.«
Charles Barkley, Ex-Basketballer, bei Olympia 1992 in Barcelona vor dem Spiel gegen Angola. Angola wird mehr als nur ernst genommen: Im Basketball ist Angola eine Macht, Nummer 13 in der Welt und dominant auf seinem Kontinent. Zehn der zwölf letzten Afrikameisterschaften gewann Angola.
Im 16. Jahrhundert residierte im Königreich Ndongo ein Herrscher namens N’gola (Angola).
Luanda ist die teuerste Stadt der Welt – zumindest für die mit dem Öl angeschwemmten Ausländer: Die Förderung von über zwei Millionen Barrel täglich machen die Stadt reich. Die Miete für ein Apartment liegt bei 12 500 Euro im Monat, das Fast-Food-Menü kostet 15 Euro und der Milchkarton 3,50 Euro. Da aber genug Öl da ist, kostet der Liter Bleifrei nur 50 Cent. Zumindest den könnte sich der normale Angolaner kaufen – der von 1,50 Euro pro Tag lebt.
Schön sein und sich hohe Ziele setzen: Leila Lopes, 25, Wirtschaftsstudentin aus Benguela, ist die Schönste nicht nur hier, sondern auch jenseits der sieben Meere. 2011 wurde sie zur »Miss Universe« gewählt: »Ich glaube, das Universum braucht meine Stimme und meine Hilfe. Und jetzt, als Miss Universe, hoffe ich, viel mehr bewegen zu können«, sagte sie in ihrer Dankesrede.
30 Kilometer vor Luanda steht eine Stadt, in der keiner wohnt. 500 000 Angolaner hätten hier Platz, aber die Apartments in den Hochhäusern kosten ab 120 000 Dollar aufwärts. »Nova Cidade de Kilamba« hat auch ein Dutzend Schulen, doch die Schüler kommen täglich von weit her. Die Geisterstadt wartet darauf, dass der Ölboom die normale Bevölkerung erreicht. Wer traut sich an solche Investments? China!
Wirtschaftswachstum von über zehn Prozent pro Jahr, das ist ungeschlagen in Afrika.
Der »Capoeira« hieß ursprünglich »Capoeira Angola« – die Kampfkunst, die Schüler in Berlin-Prenzlauer Berg und Hausfrauen in Düsseldorf-Flingern zur Zerstreuung lernen, kommt eben nicht von den Brasilianern, sondern von den Angolanern. Und die brauchten sie zum Überleben: Vier Millionen versklavte Angolaner schleppten die Portugiesen im 16. Jahrhundert nach Brasilien. Viele flohen, schlugen sich durch die Wälder und der Capoiera wurde zum Teil ihres Freiheitskampfes.
Kuduro, der Tanz, heißt so viel wie »harter Arsch«. Kuduro, die Musik, hat inzwischen auch Angolas Ex-Mutterland Portugal und Europa erobert. »Danza Kuduro« etwa war 2011 die Nummer 1 in Deutschland, Schweiz, Österreich und wird im Hollywood-Blockbuster Madagascar von einer Giraffe, einem Zebra und einem Nilpferd getanzt.
Das regierungstreue Blatt Jornal de Angola ist die einzige Tageszeitung und erscheint mit einer Auflage von 40 000 Exemplaren täglich.
Die Frauen-Handballnationalmannschaft kann sich sehen lassen. Bei den Afrikameisterschaften nahmen die Spielerinnen bei 20 Turnieren elfmal Gold mit nach Hause.