»Ich bedaure die Ereignisse des letzten Jahres. Aber es gibt keine Opposition in Bahrain, nicht im Sinne eines einheitlichen Blocks. So etwas steht nicht in unserer Verfassung. Es gibt nur Leute mit verschiedenen Ansichten, und das ist gut so.«
Bahrains König Hamad Bin Issa Al Chalifa 2012.
Bei Demonstrationen für mehr Demokratie kamen 2011 in Bahrain 46 Menschen ums Leben, 3000 wurden festgenommen.
»Al-Bahrain« bedeutet »Zwei Meere«. Gemeint sind der Persische Golf und ein Meer von Grundwasser.
Bahrain hatte einst das Monopol auf die kostbarsten Perlen der Welt. Das Perlentauchen war die Haupteinnahmequelle, bis Anfang der 1920er-Jahre Zuchtperlen den Weltmarkt fluteten und die Taucher ihre Arbeit gegen einen Job in der Erdölgewinnung tauschten. Die »Echten« kommen immer noch von hier und kosten 40 000 US-Dollar pro Stück. Der Verkauf von Zuchtperlen ist hier streng verboten.
Bereits 2500 v. Chr. verewigte man die Umrisse arabischer Vollblüter an Felswänden. Um etwa 400 n. Chr. begann man auf der arabischen Halbinsel mit der Zucht. Allein in Bahrain aber züchtet man seit Jahrhunderten ununterbrochen und achtet dabei streng auf die Reinrassigkeit seines Gestüts. Den edlen Araber-Stuten darf kein fremdes Blut zu nahe kommen. Angeblich handelt es sich um die einzige Vollblutzucht, die als wandelnde Genbank betrachtet wird.
Von wegen Mimose: Der »Baum des Lebens«, ein 400 Jahre altes Gewächs dieser Gattung, steht groß gewachsen und ausladend mitten in der Wüste der Hauptinsel und gilt als Naturwunder. Niemand weiß, woher er sein Wasser bekommt.
Die in Bahrain produzierte arabische Version der TV-Sendung Big Brother (hier Al-Ra’is = Der Boss) wurde 2004 nach nicht einmal zwei Wochen eingestellt. Die Proteste waren zu groß, der Gedanke der gemischten WG zu progressiv. Das Urteil: »Unterhaltung für Tiere!«
Schon vor 4000 Jahren drängelten sich Könige, Piraten und Eroberer auf der Insel. Sie hinterließen 170 000 Hügelgräber.
An den Wochenenden kommen Scharen von Saudis und bevölkern die Bars in den Hotels. Hier können sie Alkohol kippen, so viel sie wollen, denn zu Hause ist auch nur mal kurz Nippen verboten. Ihre Frauen gehen derweil in den Malls von Bahrain shoppen.
»Wenn wir nicht hier wären, würde niemand über Bahrain sprechen. Es gibt viele andere Länder, über die man viel mehr schreiben könnte«, sagte Formel-1-Macher Bernie Ecclestone, als der Rennzirkus im April 2012 in der Kritik stand. Man veranstaltete ein Rennen in Bahrain, wollte aber nicht auf die erneut aufflammenden Proteste im Land gegen die politischen Verhältnisse angesprochen werden.
Für den Fall, dass in absehbarer Zukunft die Hauptölquellen im Land versiegen sollten, gibt es Alternativen. Um die Einnahmequellen weiter sprudeln zu lassen, hübscht sich Bahrain für internationale Investoren auf und reiht sich ein in die Steuerparadiese dieser Welt. Für das Ambiente ist gesorgt: Auf 13 künstlichen Inseln entsteht das Zentrum »Durrat Al Bahrain« mit 3000 Apartments, 2000 Villen, Golfplätzen und Jachthäfen.