»Perejil«
Wer das spanische Wort für Petersilie nicht richtig aussprechen konnte, wurde ermordet. Über 20 000 Kreolisch sprechende Fremdarbeiter aus Haiti bekamen 1937 einen Petersilienbund vor die Nase gehalten und wurden anschließend von den dominikanischen Truppen des Despoten Rafael Trujillo (siehe Es war einmal) ermordet – jedem irren Herrscher seinen Genozid.
Die Hauptstadt gründete der unbeliebte Bartolomeo Kolumbus, bevor er mit seinem großen Bruder Christoph in Ketten nach Spanien gebracht wurde. Er hatte den Ort noch nach der Königin »La Nueva Isabela« genannt. Als er weg war änderten die Bürger den Namen in Santo Domingo, nach dem Mann, der nie in einem Bett schlief.
Weil Santo Domingo die älteste europäische Stadt Amerikas ist, steht hier auch die älteste Kathedrale, älteste Universität und älteste öffentliche Bedürfnisanstalt der Neuen Welt.
Baseball. Manny Ramirez, Sammy Sosa und Alex Rodriguez – drei der 25 Baseballspieler, die während ihrer Karriere in der US-amerikanischen Profiliga mehr als 500 Home Runs geschlagen haben, sind Dominikaner.
… Merengue.
… hat man die Bibel auf die Flagge gebannt.
»Gott im Himmel, Trujillo auf Erden« mussten die Kirchen auf ihre Schilder schreiben. Das Land litt unter einem der irrsten Herrscher des 20. Jahrhunderts – für drei lange Jahrzehnte. Rafael Trujillo teilte sich ab 1930 das Universum mit dem Herrgott, machte seinen siebenjährigen Sohn zum Oberst, benannte den höchsten Berg der Karibik »Pico Trujillo«, ließ die Lieder »Trujillo ist groß und unsterblich« sowie »Trujillo, der große Architekt« komponieren. Knapp außerhalb der Hauptstadt »Ciudad Trujillo« wurde Trujillo 1961 von Verschwörern erschossen und der lange Spuk war vorbei.
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Nie nach dem Bügeln den Kühlschrank öffnen, sagt der Aberglaube. Auch nicht mit nassen Haaren oder einer entzündeten Wunde.
Wer in der Dominikanischen Republik geboren wird, ist automatisch Staatsbürger, außer man hat haitianische Wurzeln. Ein Vierteljahrhundert nach dem »Petersilien-Massaker« leben wieder circa eine Million Menschen aus dem Nachbarland in der DomRep – schwarz, arm, ohne Rechte.