El Salvador

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»Was sollte ich nun tun? Etwa Arbeit suchen, bei meinem Lebenslauf? Ich wusste nicht einmal, wie man Land bebaut, ich kannte nur den Krieg.«

Lucio Vásquez begann 1980 als Achtjähriger bei der linken Guerilla-Armee FMLN zu kämpfen. 20 war er, als der Bürgerkrieg 1992 endete. Heute, mit 40, erzählt er Kindern im Museum vom Krieg. Von den vielen Bürgerkriegen Zentralamerikas war der in El Salvador der grausamste: In zwölf Jahren starben 80 000 Menschen.

Name

Nach dem Erlöser benannt.

Rekord

El Salvador ist das kleinste und am dichtesten besiedelte Land Zentralamerikas (229 Menschen pro Quadratkilometer). Trotzdem ist noch mehr Platz als in Deutschland (294 pro Quadratkilometer).

Das können die Salvadorianer besser

Die jungen Leute der »Mara 18« und der »Mara Salvatrucha« verstehen sich besonders gut aufs Töten. Die Jugendbanden sind ein Problem in ganz Mittelamerika, doch in El Salvador versetzen sie das ganze Land in Panik. Sie sind eigentlich ein US-amerikanischer Import: Vor dem Bürgerkrieg in den 1980er-Jahren geflohen, gründeten junge Exilanten in Los Angeles Banden, die mit der Zeit immer gewalttätiger wurden. Mit dem Ende des Bürgerkriegs versuchten sich die USA des Problems zu entledigen und schoben die Jungs in ihre Heimat ab. Jungen armen Männern bleibt heute kaum ein Weg vorbei an den Gangs. 25 000 Mitglieder spielen das Spiel aus Macht und Drogen, 9000 warten im Gefängnis.

Danke für …

… einen Waffenstillstand der Gangs: Das Land war an 15 Morde pro Tag gewöhnt, doch am 14. April 2012 war in El Salvador plötzlich Ruhe. Die Bandenführer hatten ihn beschlossen – aus dem Gefängnis –, danach bekamen sie schönere Zellen. Die Mordrate sank, doch es stieg die Zahl der Vermissten.

Nur hier

Drei Qualifikationsspiele zur Fußball-WM reichten El Salvador 1969, um einen Krieg gegen Erzfeind Honduras zu beginnen. Das Hinspiel in Honduras verloren sie, das Rückspiel zu Hause gewannen sie und das Entscheidungsspiel in Mexiko stand nach 126 Minuten noch 2:2. Dann schoss El Salvador den entscheidenden Treffer und fiel im Siegestaumel im Land des Verlierers ein. Der Krieg dauerte 100 Stunden, forderte Tausende Tote und endete mit einem Unentschieden.

Es war einmal

Mit dem 1976 wiederentdeckten Ort Joya de Céren hat El Salvador sein eigenes Pompeji. Die Maya-Stadt wurde um 590 durch einen Vulkanausbruch verschüttet. Die Einwohner flohen wohl noch rechtzeitig, ließen aber viele Alltagsgegenstände, darunter auch ihr Essen, zurück. Unter der Asche blieb vieles erhalten. Auch eine Gemeinschaftssauna.

El Salvador fühlen

… konnten Barack Obamas Bodyguards 2012. Sie bereiteten den Besuch ihres Chefs hier vor allem mithilfe leichter teurer Mädchen vor und brachten damit ihren Chef in Washington in Verlegenheit.

Warum die Außerirdischen gleich wieder wegfliegen würden

Hurrikane, Vulkanausbrüche und Erdbeben sind fast Alltag. Sogar ein Ricky-Martin-Konzert musste abgesagt werden, man brauchte die Halle als Notunterkunft.

Übrigens

»Von Frieden und höchstem Glück

hat El Salvador immer edel geträumt;

sie zu erlangen war sein ewiges Problem!«

Die ersten drei Zeilen der Nationalhymne.