Georgien

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»Ich dachte im Ernst, ich könne der Welt Frieden bringen, wenn ich sie regiere.«

Ketevan Melua, in Tiflis aufgewachsen, wollte mit 13 Jahren Politikerin oder Historikerin werden. Zwei Jahre später nahm sie an einer TV-Talentshow teil. Als Katie Melua ist sie heute eine bekannte Popsängerin.

Name

»Sakartvelo liegt im Kafkas Dağları«, werden Ihnen die Einheimischen sagen. Auf Deutsch: »Georgien liegt im Kaukasus«.

Rekord

Der 15-jährige Sohn des Präsidenten Michail Saakaschwili hält den Weltrekord im iPad-Tippen. Der junge Eduard schreibt auf seinem Tablet das Alphabet in 5,26 Sekunden und ist damit eine Sekunde schneller als ein britischer Teenager, der den Rekord vor ihm aufgestellt hatte. Wohlgemerkt das lateinische Alphabet, obwohl Eduard ja mit dem georgischen aufgewachsen ist:

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Das können die Georgier besser

»Als Gott die Länder an die Völker verteilte, kamen die Georgier zu spät. Sie hatten zu lange gefeiert, und so war nichts mehr übrig für ihre Herden und Weinberge. Gott gab ihnen nun das Land, das er für sich selbst vorgesehen hatte.« Georgische Version der Schöpfungsgeschichte.

Danke für …

… Freischnaps in Batumi. Der Bürgermeister der »Perle am Schwarzen Meer« schaltet den städtischen Springbrunnen wöchentlich 15 Minuten von Wasser auf den georgischen Tresterbrand Tschatscha um (wird normalerweise eiskalt mit Zitrone serviert). Klingt nach Schnapsidee, doch in Batumi glaubt man, damit Touristen anzulocken. So wie in der Geschichte vom Schlaraffenland. Doch hat da der Brunnen auch 45 Prozent?

Nur hier

»Verflixt, jetzt hab ich schon wieder Shemomedjamo, dabei wollte ich doch abnehmen!« Nur hier gibt es ein Wort für »alles aufessen, obwohl ich es eigentlich gar nicht wollte«.

Es war einmal

Als Hitler die Sowjetunion überfiel, floh Stalin, als »Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili« im georgischen Gori geboren, mit seinem luxuriösen Salonwagen in das Hinterland der UdSSR. Heute kann man in Gori den Waggon mit Bad, Klimaanlage und Samowar besichtigen. Ebenso wie ein Stalin-Museum, was den Georgiern etwas peinlich ist.

Georgien fühlen

»Gamarjoba!« Die Georgier sind so oft erobert, unterdrückt oder überrannt worden, dass sich der Wunsch, auch mal zu gewinnen, in ihrer alltäglichen Begrüßung zeigt: Statt »Hallo« sagen sie: »Der Sieg sei mit dir!«

Warum die Außerirdischen gleich wieder wegfliegen würden

Die neuen georgischen Personalausweise sind »satansfrei« und enthalten keinen Chip mit der Teufelszahl 666 – entgegen eines Gerüchtes unter einigen Gläubigen der orthodoxen Kirche. Der oberste Kirchenrat beruhigte diese: »Vom theologischen und kirchlichen Standpunkt aus tragen die Ausweise nicht das Zeichen des Antichrists.«

Übrigens

In Georgien ist jetzt die essbare Krawatte zu kaufen, inspiriert von Michail Saakaschwili. Der Staatschef hatte während des georgisch-russischen Militärkonflikts 2008 vor laufender Kamera nervös am Schlips gekaut. Die Russen hatten ihren Spaß, doch die Georgier kontern jetzt mit »Essbaren Reformer-Krawatten«, die »Appetit auf Demokratie und Freiheit« machen.

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