»Haue nie dem Mann auf den Kopf, zwischen dessen Zähnen du deine Finger hast.«
Sprichwort aus Ghana.
»Goldküste« wurde das Land im 8. Jahrhundert genannt. Namensgeber waren die beiden Goldminen von Bambuk und Galem. Und einen »König des Goldes« gab es auch: Kaya Magham Kisse verscheuchte damals alles, was dem Gold zu nah kam. Dann aber benannte man das Land nach dem sagenumwobenen Reich Ghana, das im Süden der westafrikanischen Sahara lag.
Ghana war das erste Land, das von den Kolonialmächten in die Unabhängigkeit entlassen wurde (1957).
Sie haben eine Gabel so heißes Wurstgulasch gegessen, dass Sie es am liebsten wieder ausspucken würden. Stattdessen sagen Sie »Aaaerrghh« und machen »Pelinti«. Auf Buli, einer der fast 100 Sprachen Ghanas, heißt das: »Heißes Essen in seinem Mund hin und her bewegen.«
… Die Schönen sind noch nicht geboren, den 1968 erschienenen Roman von Ayi Kwei Armah (geb. 1939). Ein kleiner Beamter versucht, seine Würde in einer durch Korruption verfallenden Gesellschaft zu wahren. Das Buch gilt, in seiner knappen und bruchstückhaften Erzählweise, als eines der größten Meisterwerke der afrikanischen Literatur.
Bei dem Volk der Akan ist es üblich, Kinder nach dem Wochentag ihrer Geburt zu nennen. Ein Kofi beispielsweise wird freitags geboren, wie Kofi Annan, der ghanaische Friedensnobelpreisträger und frühere UN-Generalsekretär. Wäre er am Montag geboren worden, hieße er Kwadwó, am Donnerstag Yaw und am Samstag Kwameh. So wie Kwameh Nkrumah, der erste ghanaische Präsident und Vordenker des Panafrikanismus.
Groß-Friedrichsburg war eine Kolonie des Kurfürstentums Brandenburg im heutigen Ghana mit mehreren Bastionen entlang eines 30 Kilometer langen Küstenstreifens. 1683 gegründet, verkaufte König Friedrich Wilhelm I. das Ganze nach und nach bis 1720 an die Holländer für »7200 Dukaten und 12 Mohren«.
Hier können sich einsame Europäer von Großfamilien adoptieren lassen. Zuerst ein Kunstprojekt, heute Alltag. Dahinter steht die Deutsche Gudrun Widlok. Auch sie ließ sich adoptieren und ist nach Accra gezogen.
Noch immer wird jemand, der anders ist oder Unerklärliches tut, der Hexerei bezichtigt. Etwa 1700 Männer, Frauen und Kinder leben in sechs Hexendörfern im Norden Ghanas unter erbärmlichen Bedingungen. Die dorthin Verbannten sind nicht von Zauber besessen, sondern krank, vor allem Frauen, die unter Epilepsie oder Depressionen leiden. Die Regierung will die Dörfer möglichst bald auflösen.
Über 80 Prozent der Frauen sind berufstätig.