Kenia

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»Als die Weißen nach Afrika kamen, hatten wir das Land und sie die Bibel. Dann lehrten sie uns, mit geschlossenen Augen zu beten – und als wir die Augen wieder öffneten, hatten sie das Land und wir hatten die Bibel.«

Jomo Kenyatta, von 1963 bis 1978 erster Minister-, dann Staatspräsident des Landes.

Name

Benannt wurde das Land nach dem Mount Kenya, dem »Weißen Berg«.

Rekord

Kericho, eine Region im Westen Kenias, ist nicht gerade mit gutem Wetter gesegnet. Nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Hagelstürme als hier – an 132 Tagen im Jahr fallen Eisbrocken vom Himmel, und das, obwohl Kericho gerade mal 80 Kilometer südlich des Äquators liegt.

Das können die Kenianer besser

2011 waren die 20 (!) besten Marathonläufer Kenianer. Aus dem Dorf Iten kommen nicht nur die meisten von ihnen, hier fährt auch die restliche Weltelite hin, um zu lernen. Das Rezept: essen, schlafen, rennen.

Danke für …

In den 1970ern gründete die erste kenianische Professorin Wangari Maathai das Aufforstungsprogramm »Green Belt Movement«, durch das 40 Millionen Bäume gepflanzt wurden. Das Projekt ist Vorbild für eine »Grüne Mauer«. Sie soll auf einer Länge von über 7000 Kilometern entlang der Sahelzone die Ausweitung der Wüste stoppen. Wangari Maathai, die »Mutter der Bäume«, die sich ebenso erfolgreich für Frauenrechte einsetzte, erhielt 2004 als erste afrikanische Frau den Friedensnobelpreis.

Nur hier

»Saroi« ist das tägliche Stärkungsmittel der Massai. Einem Rind wird die Halsvene angeritzt, woraus zwei Liter Blut abgezapft werden. Mit Milch vermischt, ergibt sich der Powerdrink schlechthin.

Es war einmal

Sie hatte eine Farm in Afrika, die dänische Schriftstellerin Karen Blixen. Anfang des 20. Jahrhunderts wohnte sie 17 Jahre lang am Fuße der Ngong-Berge und baute Kaffee an. Eine sowohl geschäftlich als auch privat schwierige Zeit für die elegante, zupackende Frau. Sydney Pollack verfilmte ihr Leben in Jenseits von Afrika mit Meryl Streep und Robert Redford als ihr Liebhaber Denys Finch Hatton. Gefilmt wurde tatsächlich in Blixens erstem Haus, in dem zur Drehzeit Jomo Kenyattas vierte Ehefrau Mama Ngina wohnte. Die Löwen in dem Streifen waren allerdings nicht von hier: Die wurden aus einem kalifornischen Zoo eingeflogen.

Kenia fühlen

Jede Schwangere hat einen erhöhten Mineralienbedarf. In Kenia kaufen Frauen im Supermarkt Päckchen mit Steinen, die sie zermahlen und dann essen. Meist bleiben sie auch nach der Entbindung dabei und kommen von dem Stoff nicht los. Die Essstörung wird »Pica« genannt.

Warum die Außerirdischen gleich wieder wegfliegen würden

Alkohol darf nur noch an Wochentagen zwischen 17 und 23 Uhr getrunken werden. Bei Zuwiderhandlung sind 30 000 Kenyan Shilling (ca. 290 Euro) fällig. Wer gerade nicht flüssig ist, muss in Haft. Das führt dazu, dass die Gefängnisse aus allen Nähten platzen.

Übrigens

Barack Obama Sr. stammt aus dem Ort Nyang’oma Kogelo im äußersten Westen des Landes und ist auch dort begraben. Nachdem sein Sohn zum Präsidenten von Amerika gewählt wurde, erhielt der Ort plötzlich Strom aus der Steckdose, die »Primary School Senator Obama« und die »Senator Obama Secondary School«. Und natürlich kommen nun Touristen.