»Von Bar zu Bar und überall einen wegkippen, umsonst saufen … einfach Wahnsinn.«
Steven, Tourist aus den Niederlanden, in Vang Vieng.
Das Dorf im tiefsten Laos ist zu einem Mekka der globalen Rucksacktouristen geworden. 170 000 vergnügen sich jährlich hier im und am Fluss Nam Song. In ihm haben die laotischen Familien einst gewaschen und geangelt. Heute meiden sie ihn.
»Millionen Elefanten« (»Lan Xang«) hieß das Land vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Heute nur mehr »Land der Lao«, denn es gibt nur noch 1500 Dickhäuter.
Das am stärksten bombardierte Land der Welt! Eine Viertelmilliarde Streubomben warf Richard Nixons Luftwaffe auf das im Vietnamkrieg neutrale Laos und seine Bauern. Das Land war US-Testgebiet für die »Bomben in den Bomben«. Die vielen kleinen »Bombies« töteten oder verstümmelten erst beim späteren Kontakt. Noch heute gibt es 300 Opfer jährlich, und noch immer sind 70 Millionen Sprengkörper übrig. Die USA helfen mit jährlich drei Millionen Dollar bei der Suche. Als sie sie damals fallen ließen, gaben sie zwei Millionen Dollar pro Tag aus.
Die laotischen Bauern verkaufen das Altmetall der Bomben an Händler aus China und Vietnam. Fünf Kilogramm für einen US-Dollar.
Die Verfassung verbietet es, Schwangere hinzurichten. Die Britin Samantha Orobator entging 2009 dem Tod, nachdem ihr ein männlicher Insasse im Hauptstadt-Gefängnis Phontong mit etwas Samen ausgeholfen hatte. Die 20-Jährige, die kurz zuvor am Flughafen mit 680 Gramm Heroin erwischt wurde, konnte ihre Gefängnisstrafe sogar in London absitzen und ist heute frei. Mit einer kleinen Tochter.
… gibt es kein Urheberrecht.
Was machten die Laoten so in der Spätantike? Sie schlugen Tausende riesiger Steinkrüge aus den Felsen und stellten sie in die grünen Hügel der heutigen Provinz Xiangkhouang, ein Krug bis zu drei Meter hoch und breit und sechs Tonnen schwer. Woanders wären die 1000 Quadratkilometer längst Weltwunder, aber in Laos? Man denkt leise darüber nach, die Krüge als erstes laotisches UNESCO-Welterbe anzumelden. Zum Vergleich: Deutschland hat 37 davon, etwa die Kirche im bayerischen Pfaffenwinkel.
Im Songthaew-Taxi (»zwei Bänke«) – ein überdachter Pick-up-Truck mit zwei Bänken auf der Ladefläche – lernt man Laos kennen. Es fährt los, wenn es voll ist (bis zu 40 Passagiere auf acht Quadratmetern). Lange Fahrten steigern das Erlebnis: Die Reisenden teilen sich die Enge, das Essen, Hühner auf dem Schoß, einnickend. Wenn die Kinder kotzen, jubeln alle.
Sie ist so groß wie eine Langspielplatte, die Laotische Riesenkrabbenspinne »Heteropoda maxima«. 30 Zentimeter Spannweite sind Weltrekord. Ihre kleine Schwester »Sinopoda scurion« ist nur handtellergroß, hat dafür aber keine Augen. Die Höhlen von Nordlaos sind das Paradies für große, blinde Jägerspinnen.
Das Volk der Hmong wurde in den 60er-Jahren von der CIA rekrutiert, um den Kommunismus in Laos zu verhindern und in Vietnam zu bekämpfen. Als nach dem verlorenen Vietnamkrieg auch Laos rot wurde, verabschiedete sich die CIA. Die Hmong verstecken sich immer noch im Dschungel von Laos.