»Jetzt wird die Welt Riga kennenlernen!«
George Burtch, Vize-Chef des US-Spieleherstellers Hasbro. Riga ist das zweitteuerste »Grundstück« in der »World Edition« von Monopoly. Das kanadische Montreal ist dort, wo Deutsche die »Schlossallee« kennen, und Riga ist die »Parkstraße«. Weltweit hatten fünf Millionen Monopoly-Fans abgestimmt.
Letten tragen Namen von Bäumen. Der häufigste Nachname ist Bērziņš, »der bei den Birken lebt«. Logisch, denn die Birke ist der häufigste lettische Laubbaum. In den Top Ten der Nachnamen sind auch noch die Eiche, die Linde, die Tanne sowie der Busch und der Ast.
Lettland ist das grünste Land der Welt, erforschte die amerikanische Yale University. Im Trend liegen die Letten sogar ganz vorne. »Klingt großartig und ist gleichzeitig kaum zu glauben«, reagierte Umweltminister Edmunds Sprūdžs.
Elvīra und Jānis waren verheiratet und hatten eine kleine Wohnung in Riga. In ihrer Freizeit nahmen sie sich einen langen Speer aus Holz und warfen ihn, so weit es ging. Elvīra Ozoliņa kam auf 59,55 Meter und Jānis Lūsis auf ganze 93,80 Meter. Weltrekord. Beide wurden für Lettland Olympiasieger, sie 1964, er 1968.
Schwarzer Balsam aus Riga, 45 Prozent Alkohol, schlägt jede Erkältung. Auch wenn man keine hat.
An jedem Jungsnamen hängt noch ein »s« dran: Roberts, Markuss, Gustavs, Maksims, Artjoms, Daniels, Aleksandrs, Emils, Ralfs und Arturs sind die zehn beliebtesten Jungsnamen. Das »s« unterscheidet im artikellosen Lettisch Jungen von Mädchen. Doch wer hätte schon gedacht, dass Gustav ein Mädchen ist?
Valerian Ivanovich Abakovsky baute eine Mischung aus Eisenbahn und Flugzeug. Er wollte damit die Welt verändern, zumindest der kommunistischen einen kleinen Vorsprung verschaffen. Sein »Aerowagon«, ein Zug mit Propellern, wurde von ihm und fünf anderen kommunistischen Pionieren 1921 auf einer 200 Kilometer langen Strecke zwischen Moskau und Tula getestet. Die Hinfahrt verlief prima, auf der Rückfahrt sollte es noch ein bisschen schneller gehen, da hob der »Aerowagon« ab und tötete alle.
Riga hält den Weltrekord in Jugendstilbauten. Knapp 800 Häuser im Stadtkern bilden die höchste »Art Nouveau«-Konzentration weltweit. Dabei hatten es ihre Schnörkel nicht leicht gegen die symmetrische Welt des Klassizismus und der Sowjet-Architektur. Jugendstil-Stararchitekt Michael Eisenstein floh schließlich vor den Sowjets nach Berlin. Sohn Sergej ging nach Russland und wurde einer der größten Regisseure der Filmgeschichte.
Im Karostas Cietums Hotel in Liepāja, einem früheren Gefängnis, kann man sich nachts ans Eisenbett ketten lassen, bei Wasser und Brot. Das Szenario darf man wählen: Nazis oder Sowjets. Es scheint, als seien die schlimmen Zeiten nicht spurlos an den Balten (siehe auch Litauen Nur hier) vorbeigegangen. Das Hotel ist aber mit elf Euro recht preiswert.
Die Minox-Spionagekamera hat CIA und KGB jahrzehntelang viel Spaß gemacht. Walter Zapp erfand und baute sie in seiner Heimat Lettland. Erst der Zweite Weltkrieg trieb ihn nach Wetzlar und Heuchelheim. Als Lettland wieder unabhängig wurde, ehrte ihn dessen Präsident, und die Akademie der Wissenschaften machte ihn zum Ehrendoktor.