»Was ich am meisten an den Österreichern hasse, ist, dass ich die Österreicher nicht hassen kann.«
Billy Wilder (1906–2002), österreichisch-amerikanischer Regisseur, floh vor den Nationalsozialisten in die USA
Die nördlichen Nachbarn, Deutsche, Holländer, Skandinavier, nennen das Land in ihrer je eigenen Version, »Österreich« – nach der alten »Marcha Orientalis«, dem Ostgebiet des Herzogtums Bayern. Die meisten anderen, Engländer im Westen oder Italiener im Süden, nennen es nach der späteren (falschen) Lateinisierung »Austria«, also Südreich. Die Araber wiederum sagen »an-Nimsā«, Land der Deutschen.
Ausgeklügelte und umfangreiche Messungen haben Damüls als den »schneereichsten Ort der Welt« ausgemacht. Im Durchschnitt türmen sich hier die Eiskristalle pro Winter 9,30 Meter hoch.
Schlemmen. Niemand weltweit isst so viele Kalorien wie sie: 3820 pro Tag. Sachertorte, Kaiserschmarren, Backhendl.
Er gab der Lust am Leid einen Namen. Von dem zu Lebzeiten hippen Lemberger Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch blieb als Andenken nur der Masochismus. So schön schilderte er den seelischen Schmerz in der Liebe eines Mannes, dass Psychiater das Masoch vom Sacher trennten (das war ja schon die Torte) und damit diejenige sexuelle Lust benannten, die die WHO heute »Krankheit« nennt.
… darf das Lied »La Paloma« auf Schiffen nicht gespielt werden. Das Lieblingslied von Maximilian I., österreichischer Kaiser von Mexiko, wurde nach seiner Entmachtung und Hinrichtung 1867 bei der Ausschiffung des Leichnams gespielt. Die österreichische Marine (ja, man hatte eine) beschloss, dass dies das letzte Mal war.
»Ich war bei einer Naziveranstaltung nahe Innsbruck«, erinnerte sich der britische Regisseur und Schauspieler Orson Welles 1970, »damals als die Nazis noch eine komische kleine Minderheitenpartei von Verrückten waren, die niemand wirklich ernst nahm … Der Mann, der neben mir saß, war Hitler. Und er hat mich so wenig beeindruckt, dass ich mich nicht an eine Sekunde erinnern kann. Er hatte praktisch keine Persönlichkeit. Er war unsichtbar.« Dennoch: Nur Deutsche und Mexikaner googeln den Namen »Hitler« häufiger als die Österreicher.
Herr Professor, Frau Doktor: Ein Studierter ist oft ein Herr Magister. Die Titelsucht stammt aus der Zeit der Monarchie. Es war billiger, Titel zu verleihen, als das Gehalt zu erhöhen. Da Adelstitel abgeschafft wurden, hängen die Österreicher umso leidenschaftlicher an den akademischen. Selbst wenn »nur« der Gatte promoviert hat, wird seine Frau mit »Frau Doktor« angeredet. Jedoch ist der Akademikeranteil in Österreich weit geringer als in anderen hoch entwickelten Ländern. Die Alpenrepublik liegt noch hinter Deutschland, das auch keine gute Figur macht.
Österreich ist das fremdenfeindlichste Land Europas. Das ergab die Europäische Wertestudie. Die gibt es seit Anfang der 80er-Jahre, aber erst nach dem Regierungseintritt der nationalistischen FPÖ im Jahr 2000 schaffte es das Land an die Spitze des europäischen »Antipathie-Index«. Die Nächstplatzierten, Italien und Finnland, sind weit abgeschlagen.
Der Gruber kommt vor dem Huber und dem Bauer. 86 Prozent aller Familiennamen im Telefonbuch enden auf »-er«.