Rumänien

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»… eine wilde Nation.«

Der britische EU-Kommissar Chris Patten vor der Aufahme Rumäniens in die EU.

Name

Sie selbst nannten sich »Römer«, daher Rumänien. Für die Germanen war es die »Wallachei«, denn alles Nichtgermanische war »Walha« (»die Fremde«). Daher auch Wales, Cornwall, Wallonien und eben die Wallachei.

Rekord

2011 ist jeder zweite Prüfling durch die Abitur-Prüfung gefallen. Vorher waren in vielen Schulen Kameras installiert worden, um das Schummeln zu unterbinden.

Das können die Rumänen besser

Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montréal erhielt die damals erst 14-jährige Nadja Comăneci als erste Turnerin der Geschichte die Höchstnote 10,0 für ihre Übung am Stufenbarren. Zwei weitere Goldmedaillen holte sie am Schwebebalken und im Mehrkampf.

Danke für …

Von hier kommt der Tarzanschrei. »Meinen Dschungelschrei lernte ich von meinen Vorfahren. Die gingen an den Wochenenden immer ins Gebirge, in the mountains – jodeling.« Johnny Weissmüller wurde im heutigen Rumänien geboren und wuchs dann in Chicago, USA, in einem Viertel der Banater Schwaben auf. Dort nahm er an Jodelwettbewerben teil, wurde Schwimmlegende, Olympiasieger und schließlich Tarzan, als welcher er den Jodler wieder auspackte.

Nur hier

Der Parlamentspalast in Bukarest ist das größte Gebäude Europas, errichtet 1989 von 20 000 Arbeitern rund um die Uhr. Dafür ließ der kommunistische Diktator Ceauşescu ein Fünftel des historischen Bukarest abreißen.

Es war einmal

»Es gibt nur deswegen noch Vampire, weil niemand glaubt, dass es welche gibt«, heißt es in dem Film Bram Stokers Dracula. Der leibhaftige Vlad III. Drăculea (1431–1476) war das Vorbild für den literarischen Vampir. Der wallachische Prinz soll Hunderttausende Menschen ermordet haben. Auch soll er ein großer Freund des Pfählens gewesen sein. Vermutlich haben die Geschichtsbücher Vlads Grausamkeit von Auflage zu Auflage immer mehr übertrieben. Bram Stoker reichte das als Inspiration für die Story vom blutrünstigen Grafen.

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Rumänien fühlen

Ein Fakt gegen das Klischee? Rumänien ist das Schlusslicht beim Abrufen von EU-Subventionen. 19,2 Milliarden Euro standen den Rumänen für 2007 bis 2013 zu. Doch nur 1,2 Milliarden, also 6,3 Prozent, hatten sie bis Anfang 2012 abgeholt.

Warum die Außerirdischen gleich wieder wegfliegen würden

Vor 20 Jahren war es noch verboten, eine Hexe zu sein. Seit 2011 aber ist es ein offizieller Beruf in Rumänien. Doch nicht weil der Staat den 4000 Hexen und sonstigen Zauberern eine Freude machen will, sondern weil er ihnen nun Steuern und Sozialabgaben abknöpfen kann. Auch für Wahrsager und Astrologen gilt das. Sie allesamt verdienen besser als der Durchschnitt. Sie werden von vielen Unternehmen gebucht.

Übrigens

»Bulă« hieß die Hauptfigur in Witzen während der Ceauşescu-Diktatur. Bulă (»Penis«) war dümmlich, feige und impotent – so wie sich die Rumänen selbst sahen. In einem Witz versuchte Bulă den Diktator in einem Menschenauflauf zu ermorden. Er feuert und feuert, zur Freude der Masse, die ihn begeistert so umherstößt, dass er immer danebenschießt. Nach der späteren tatsächlichen Ermordung Ceauşescus wurde Bulă durch neue Figuren ersetzt. Doch vergessen wurde er nicht: Bei der TV-Wahl »Die 100 größten Rumänen aller Zeiten« belegte er Platz 54. Ceauşescu wurde elfter.