»Freie Länder sind wundervoll, denn du kannst für eine Weile den Raum eines anderen einnehmen und so tun, als seist du ein Teil davon.«
Andrej Varchola, später Andy Warhol, Papst der Pop-Art (1928–1987). Seine Eltern Ondrej und Julia Varchola wanderten aus einem slowakischen Karpatendorf Miková in die USA aus. In Miková gibt es heute natürlich ein Warhol-Museum.
Der Landesname beruft sich auf die Völker der Slawen. Erstaunlicherweise hat »Slawe« Ähnlichkeit mit dem Lateinischen »sclavus«. Die alten Römer hielten viele Sklaven aus Europas Osten.
Die Slowakei ist der größte Autoproduzent der Welt, gemessen an Autos pro Einwohner (etwa 110 auf 1000 Einwohner), knapp vor den Tschechen. Die Deutschen produzieren 76 Autos pro Kopf.
Die Slowaken können einen Robin Hood bieten, der tatsächlich gelebt hat: Juraj Jánošík (1688–1713) ist ein Nationalheld. Der Sohn eines Leibeigenen, groß, blond, tapfer, nahm den Reichen und gab den Armen. Die Geschichten über ihn sind mittlerweile sicher bunter, als sie tatsächlich waren. Das reichte für zahlreiche Filme und eine Fernsehserie.
… Štefan Banič. Er konstruierte den vermutlich ersten benutzten Fallschirm der Welt. Der Schirm war am Körper befestigt und entfaltete sich, indem man die Arme spreizte. Banič demonstrierte seine Erfindung 1913 bei einem Sprung aus einem Hochhaus, dann aus einem Flugzeug. Das US-Militär nutzte ihn im Ersten Weltkrieg. Banič rettete damit mehreren Piloten das Leben.
… kann man sich für »Krav Maga« bedanken. Die unbarmherzigste Selbstverteidigungstechnik wurde im Bratislava der 1930er-Jahre erfunden. Als sich antisemitische Ausschreitungen häuften, stellte Imrich Lichtenfeld eine jüdische Schutztruppe zusammen und entwickelte, was man grob »dreckigen Straßenkampf« nennen kann: schnell zuschlagen, Schwachstellen wie Augen, Kiefer, Kehle, Rippen, Knie treffen und den Gegner mit wilden, überraschenden Attacken so schnell wie möglich ausschalten. Krav Maga (Hebräisch für »Kontaktkampf«) lernen heute auch Soldaten in den USA, Israel und in der Bundeswehr. Kampfanzug? Normale Klamotten und Halbschuhe reichen.
Dracula – doch ein Slowake? F. W. Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu von 1922 siedelte das Zuhause des Grafen Krolock in der düsteren Arwaburg in der Slowakei an.
Eine Kofola und zwei Strohhalme, bitte! Die alte tschechoslowakische Kofola-Brause, 1950 ein Abfallprodukt des staatlichen Pharmabetriebs, ist wieder zurück. Einst war sie das einzig Greifbare, weil man Coke und Pepsi nicht bekam. Nach kaum prickelnden Wendejahren ist Kofola heute in der Slowakei ein Phänomen, beliebter als Pepsi (dreifacher Marktanteil) und auf der Überholspur neben Coca-Cola.
»Im Falle einer zufälligen Begegnung mit Braunbären vermeiden Sie direkten Augenkontakt und hektische Bewegungen. Bleiben Sie ruhig und entfernen Sie sich langsam!« ist an Wanderwegen zu lesen.
Niesen bedeutet: Man hat die Wahrheit gesagt.