»Die Araber sagen unter sich: Die Tunesier sind die Frauen, die Algerier sind die Männer und die Marokkaner sind die Krieger. Dass ausgerechnet die Tunesier die Sache in Gang brachten, war schon erstaunlich.«
Peter Scholl-Latour, dt. Journalist, zum Arabischen Frühling.
»Africa« hieß das Land früher, so getauft von den Römern. Diese machten es 146 v. Chr. zur Provinz »Africa« und nannten später den ganzen Kontinent so.
»33 Extra Dry« (»Herb-malziger Antrunk, leichte Honignote im Hintergrund«) schlägt »Celtia« (»muffige Note«) um Längen, heißt es unter Bierkennern. Tunesien hat den höchsten Bierverbrauch der islamischen Staaten in Nordafrika und dem Nahen Osten. Seit dem Arabischen Frühling ist der Konsum um ein weiteres Drittel gestiegen (trotz abnehmender Touristenzahl): »Die Brauerei SFBT ist nicht mehr in der Lage, die Nachfrage an Bier in Tunesien zu befriedigen«, so deren Präsident Hamadi Bousbiî 2012.
Tunesische Fischer legen Amphoren auf dem Meeresgrund aus. Tintenfische, die gerne in verborgenen Winkeln auf ihre Beute lauern, halten sie für das ideale Versteck und schlängeln sich dort hinein. Die Fischer brauchen die Amphoren dann nur noch hochzuholen.
… »Tatooine«, mit den größten Wüsten der Galaxis, wo gigantische Sandstürme so stark toben, dass sie ungeschützten Humanoiden das Fleisch von den Knochen reißen. »Tatooine«, den Wüstenplaneten seiner Star-Wars-Filme, fand Regisseur George Lucas in Südtunesien. Hier gibt es auch eine Stadt fast gleichen Namens: Tataouine, mit 60 000 Einwohnern. Auch Indiana Jones und Der englische Patient wurden in der Gegend gedreht.
Nur in zwei von über 80 Ländern stehen auf dem Monopoly-Spielbrett keine echten, sondern fiktive Straßennamen: in Tunesien und in Deutschland. An den Bahnhöfen aber erkennt man, welche vier Städte die größten sind: Tunis, Sousse, Sfax and Gabes.
Im Jahr 1985 unterzeichneten der Bürgermeister des Tunis-Vororts Karthago und der Bürgermeister von Rom einen Friedensvertrag. Zu einem 2134 Jahre alten Krieg, den die Römer einst gewannen, die Karthager aber nie verloren glaubten. Nimmt man den Symbolismus ernst, beendeten sie damit den längsten Krieg der Geschichte.
»Wenn das Volk eines Tages das Leben einfordert,
Dann muss das Schicksal sich beugen.
Die Nacht muss weichen
Und die Fesseln werden gebrochen.«
Die letzten Zeilen der tunesischen Nationalhymne, verfasst von Abu al-Qasim asch-Schabbi. Im Alter von nur 25 Jahren starb der Nationaldichter 1934. Seine Worte hallten noch 2011 im Arabischen Frühling durch Tunis und Kairo.
Männer tragen ihre Kinder nicht in Anwesenheit ihrer eigenen Väter.
»Lasst euch vom Frühling nicht zum Narren halten, von seinem klaren Himmel oder dem Licht der Dämmerung, weil am Horizont erscheint der Horror der Dunkelheit.«
Abu al-Qasim asch-Schabbi (siehe oben) im Jahr seines Todes.