Kapitel 24

Sie fuhren nicht ins Kommissariat, sondern ins Krankenhaus Rechts der Isar. Während Lewandowski im Wagen blieb, fragte Linda an der Rezeption nach dem Zimmer, auf dem Jessika Bianchis Sohn lag. Er befand sich auf der Intensivstation, wie sie erfuhr. Dann war es wohl doch etwas Ernstes.

Sie erreichte die Tür, auf der Intensivstation und Zutritt verboten stand. Hier blieb ihr der Zugang verwehrt. Durch ein kleines, rundes Fenster in der Tür zum Intensivbereich konnte sie jedoch Jessika Bianchi entdecken, die dort auf dem Flur stand und mit einer Krankenschwester sprach. Sie versuchte, durch Winken und Klopfen auf sich aufmerksam zu machen, doch Jessika Bianchi nahm sie nicht zur Kenntnis. Unverrichteter Dinge ging sie wieder zurück zum Parkplatz, wo Lewandowski im Wagen wartete. Sie würde es später erneut versuchen.

Als sie am Nachmittag im Präsidium eintrafen, herrschte dort Katerstimmung. Nostiz und Jenner hatten die Befragung ergebnislos abgebrochen. Schlubach hatte nach seiner Ankunft eingegriffen und einen Pflichtverteidiger herbeizitiert. Der wiederum hatte seinem völlig übermüdeten Mandanten empfohlen, die Aussage zu verweigern, und mit dem Hinweis, dass er die Presse über diese Verhörmethoden und den Psychoterror informieren würde, dafür gesorgt, dass Nostiz die Vernehmung unterbrechen musste.

Weihrich hatte sich erstaunlich hartnäckig gezeigt und sich zu keinem Geständnis hinreißen lassen, und Linda hatte ihren Wettgewinn eingestrichen. Sie holte sich einen Kaffee und traf dort auf Jenner, der offensichtlich die gleiche Idee hatte. »Ganz frisch. Auch einen?«

»Ja, bitte«, sagte Linda.

Er reichte ihr den Kaffee.

»Is’ sonst noch was?«, fragte er argwöhnisch.

Offensichtlich hatte er damit gerechnet, dass sie schleunigst das Weite suchen würde, so wie sie es sonst immer tat, wenn er in der Nähe war.

»Du hast doch den familiären Hintergrund der Lohmanns überprüft. Hast du irgendetwas Auffälliges entdeckt?«

Er zuckte mit den Achseln. »Fehlanzeige. Lohmanns Eltern sind seit Langem tot und haben ihrem Sohn nichts vererbt. Lohmann hatte noch einen Bruder, der in Schweden lebt, aber zu dem hat kaum Kontakt bestanden.« Jenner nippte an seinem Kaffee. »Ich hab mit dem Bruder telefoniert, aber das hat nichts gebracht. Lohmann ist in den vergangenen Jahren genauso wenig nach Schweden gereist wie der Bruder nach Deutschland. Das Verhältnis der beiden war ziemlich schlecht, ich konnte aber nicht herauskriegen, warum. Aber der Bruder hat ein Alibi und ist deshalb nicht verdächtig.«

»Und was ist mit der Familie von Lohmanns Frau?«

»Leben alle in Hamburg. Ihre Eltern, zwei ältere Schwestern und ein jüngerer Bruder. Auf Sylt existiert ein auf Lisa Lohmann eingetragenes Haus in bester Lage, das einige Millionen wert sein dürfte.«

Linda wurde hellhörig. »Stand es zum Verkauf?«

»Nein.«

»Vielleicht hat sie nichts von den finanziellen Problemen ihres Mannes geahnt. Oder falls doch, hätte sie dann ihr Haus dafür aufgegeben, damit das Geld in ein Schuldenloch fließt?«

»Wenn sie schlau gewesen ist, wohl kaum. Ich hab mit allen telefoniert. Die waren ziemlich baff, als sie von Lohmanns finanziellen Problemen gehört haben. Er muss das vor allen verheimlicht haben.«

»Seltsamer Typ, dieser Lohmann.«

»War’s das?« Jenner schien genug von ihr zu haben.

So viele Worte hatte sie noch nie zuvor mit ihm gewechselt, der Jahresvorrat war damit verbraucht.

Linda verzog sich an ihren Schreibtisch, legte die Füße auf den Tisch, den Kopf in den Nacken und schloss die Augen, um nachzudenken und auf einen Geistesblitz zu warten. Jedes Ende sagt etwas über dessen Anfang aus, nicht umgekehrt. Vielleicht hatte sie diesen Fall von der falschen Seite aus betrachtet. Es gab viele Blickwinkel. Wenn es nach dem Staatsanwalt ging, war dieser Dreifachmord mit Weihrichs Festnahme aufgeklärt. Ihm fehlte nur noch das Geständnis, denn ohne dieses müsste er die Anklage auf Indizien stützen, und die waren in ihren Augen nicht so eindeutig, wie der Staatsanwalt behauptete. Ein fehlendes Alibi für die Tatzeit, eine angebliche Morddrohung des Bruders gegen einen »Bullen« ohne konkrete Namensnennung, ein Fluchtversuch, all das waren Hinweise, aber keine hieb- und stichfesten Beweise, dass Steffen Weihrich Lohmann und dessen Familie auf dem Gewissen hatte.

Weihrich war nicht das, was man einen Muskelprotz nennen konnte. Ein gewiefter Verteidiger würde berechtigte Zweifel an seinem körperlichen Vermögen säen, Lohmann ohne fremde Hilfe überwältigt und an der Galerie aufgehängt zu haben, und er würde die angeblichen Beweise entkräften. Und dann die Sache mit der Waffe, auf der man Bianchis Fingerabdrücke gefunden hatte. Wie sollte Weihrich darangekommen sein?

Ein gewiefter Verteidiger hätte leichtes Spiel, ein gewiefter wohlgemerkt, aber für einen teuren Anwalt hatte Weihrich nicht das nötige Geld. Ein Pflichtverteidiger würde es Nostiz wiederum leicht machen.

Dann fiel ihr ein, dass sie immer noch nichts von Browser gehört hatte. Wo blieben die Informationen zu Jähnes Jacht? Das war untypisch für ihn.

Hast du schon was über das Boot herausgefunden?, simste sie ihn an.

Seine Antwort kam umgehend. Sorry, bin noch nicht dazu gekommen. Die Party … Kümmer mich ASAP img1.png

Dann tauchte Lewandowski in der Tür auf. »Hunger?«, fragte er mit Blick auf die Uhr. »Lust auf Japanisch?«

Linda nickte. Am Platzl gab es ein kleines japanisches Lokal mit hervorragenden Speisen und annehmbaren Preisen. »Ich muss nur schnell beim Beck vorbei. Browser hat Geburtstag, ich brauche noch ein Geschenk.«

Lewandowski begleitete sie zum Marienplatz. Blitzschnell hatte sie für Browser als Geschenk ein schickes Hemd gekauft, das die Verkäuferin hübsch verpackte. Dann gingen sie in das japanische Lokal am Platzl und bestellten sich grünen Tee und Sashimi.

Während sie auf ihr Essen warteten, beobachteten sie die Menschen, die draußen an der großen Fensterscheibe vorbeiliefen, Mütter mit ihren Kindern, die vergnügt umhersprangen oder quengelnd getragen werden mussten, Paare, die Einkäufe erledigten oder nur zum Bummeln und Shoppen in die Stadt gekommen waren, Teenager, die auf der Suche nach günstigen Klamotten waren oder mit Freunden zum Chillen herumlungerten.

»Ist hier noch frei?«

Linda und Lewandowski blickten in zwei fragende Gesichter. Sie nickten, und ein junges Pärchen setzte sich zu ihnen an den Tisch. Schnell kamen sie ins Gespräch.

Kristina und Tom, beide Mitte 20 und aus Chemnitz, entpuppten sich als Touristen auf Europareise. Tom hatte unerwartet Geld von seiner Großmutter geerbt, das man nach deren Tod in einem geheimen Safe gefunden hatte, wie er fröhlich preisgab. Damit würden die beiden eine Rundreise quer durch Europa machen, solange das Geld reichte. Tom erzählte diese Geschichte so plastisch, dass Linda sich lebhaft vorstellen konnte, mit welch großen Augen er vor diesem Safe gestanden haben musste und mit welcher noch größeren Überraschung er auf die knapp 30.000 Euro reagiert hatte, die er darin gefunden hatte. Wie er die Safe-Kombination geknackt hätte, wollte sie wissen.

»Das war easy, Oma hatte mein Geburtsdatum verwendet.«

Nach dem Lunch fuhren sie zurück ins Präsidium. Immer wieder musste Linda an das Gespräch mit den beiden Touristen denken. Es ging ihr nicht aus dem Kopf. Nach längerem Grübeln kam sie schließlich dahinter. Es war die Sache mit dem Safe, die sie schlagartig zurück in die Gegenwart katapultierte. Warum hatte sie nicht schon früher daran gedacht? Jeder, der Geld oder etwas sicher aufzubewahren hatte, hatte einen Safe zu Hause. Sie auch. Darin hatte sie einige Wertsachen, Bargeld, ihren Pass und ihre Waffe deponiert, wenn sie zu Hause war. Aber was war mit Lohmann? Wo hatte er Geld für Notfälle gebunkert?

Wer schlau war, versteckte illegal erworbenes Geld und veränderte seinen Lebensstil nicht. Dann sorgte dieses Geld, ohne Verdacht zu erregen, für ein sorgenfreies Leben, weil man die Hypotheken aufs Haus, eine unerwartete Autoreparatur oder eine höhere Arztrechnung problemlos bezahlen konnte. Man konnte damit auch Ex- und aktuelle Frauen sowie Kinder versorgen, Anwälte bezahlen, falls die Ehe in die Brüche ging oder man aufflog. Das Geld diente auch für eine Kaution, falls etwas schieflief und man im Knast landete, oder um Richter und Staatsanwälte zu schmieren.

In Lohmanns Firmensafe hatten sie nur 17.000 Euro gefunden. Das reichte bei seinem Lebensstil vermutlich nicht mal für einen Monat. Wo befand sich der wirklich große Batzen? Sie stand auf und ging hinüber in Lewandowskis Büro.

»Die brauchen uns hier nicht, oder?«, fragte sie ihren Kollegen.

»Nein.«

»Wir müssen noch mal in die Villa von Lohmann, bevor sie freigegeben wird.«

»Wozu?«

»Es muss einen Safe in der Villa geben.«

»Den hätte die Spurensicherung längst entdeckt«, meinte Lewandowski unbeeindruckt.

»Hat sie aber nicht.« Dann erzählte sie ihm von ihrem Verdacht.

Ohne sich zu sträuben, stimmte er wider Erwarten zu. Irgendetwas tun, auch wenn er sich nichts davon versprach, war allemal besser, als hier hinter einem venezianischen Spiegel zu hocken und diesem ermüdenden Schauspiel zuzusehen, das Nostiz und Jenner mit Weihrich veranstalten würden.

Lewandowski besorgte den Schlüssel zu Lohmanns Haus aus der Asservatenkammer, während Linda die Grundrisspläne organisierte. Dann fuhren sie zur Villa.

Das Siegel an der Eingangstür war aufgebrochen, jemand war vor ihnen da gewesen. Mit gezückten Waffen betraten sie das Haus und durchsuchten die Räume. Der Eindringling war verschwunden, hatte aber ein unübersehbares Chaos hinterlassen.

»Scheiße«, sagte Lewandowski. »Da muss die Spurensicherung ran.«

Er informierte die Kollegen, während Linda sich auf die Suche nach einem Versteck für einen Safe machte. Je größer dieser war, umso schwieriger war es, ihn unsichtbar einzubauen.

»Die Kollegen sind an einem anderen Tatort beschäftigt«, informierte Lewandowski sie. »Das wird dauern, bis die hier eintreffen.«

Umso besser, so gewannen sie Zeit. Linda ging zum Esstisch und faltete den Grundriss des Hauses auf. Lewandowski und sie beugten sich über den Plan und suchten nach einem möglichen Versteck.

»Ich kann hier nichts entdecken, was sich als Versteck eignen würde«, meinte Lewandowski. »Vielleicht hatte er seine Bargeldreserven an einem ganz anderen Ort gebunkert, von dem wir überhaupt noch nichts wissen. Es gibt tausend Möglichkeiten für ein anderes Versteck.«

Diesen Gedanken mochte Linda nicht einmal denken, geschweige denn aussprechen. »Glaub ich nicht. Die Kollegen haben seine Bücher, Konten und Geldbewegungen durchleuchtet und nichts gefunden. Es gibt kein geheimes Schließfach oder so was.«

»Deswegen nennt man das ja auch geheim.«

Linda überhörte seinen Kommentar. »Fangen wir unten an.«

Jetzt gab es hier keine glatten Wände mehr, sondern nur noch verborgene Ecken, verräterische Vorsprünge, unterschiedliche Töne, die sie beim Klopfen gegen die Wand wahrnahm. Quadratmeter um Quadratmeter arbeiteten sie sich an den Wänden und dem Fußboden ab. Linda klopfte mit den Fingerknöcheln gegen den Steinboden, das Ohr direkt daneben, und lauschte. Hörte sich der Untergrund anders an als an einer anderen Stelle? Sie konnte keinen Unterschied ausmachen. Sie nahm sich die Bodenleisten vor. Keine ließ sich abnehmen. Sie sah hinter jedes Bild, das an den Wänden hing, hinter jedes Möbelstück. Nichts. Wenn sie in diesem Schneckentempo weitermachten, wären sie in drei Tagen noch nicht fertig.

Wie hatte Lohmann gedacht, wo gab es ein Versteck, womit rechneten Diebe am wenigsten?, überlegte sie. Mit dem Offensichtlichen, das, was direkt vor ihrer Nase liegt, kam es ihr in den Sinn. Sie setzte die Suche fort und fand rein gar nichts. Die Zeit lief ihnen davon.

Seit Stunden waren sie in der Villa zugange, ohne jeglichen Erfolg. Wenn sie noch einigermaßen pünktlich zu Browsers Party kommen wollte, musste sie aufbrechen. Eine halbe Stunde wollte sie sich noch geben. Sie stieg nach oben, um sich Lohmanns Arbeitszimmer vorzunehmen.

Lewandowski gesellte sich zu ihr. »Ich habe jede Kakerlake aufgestöbert, jedes Mauseloch gefunden, aber sonst nichts. Sieh den Tatsachen ins Auge, es gibt keinen Safe hier.«

Linda konnte an seinem Gesichtsausdruck ablesen, dass er die Mission »Findet den Safe« für sinnlos erachtete. Und wenn sie nicht mit allzu großer Verspätung auf Browsers Party erscheinen wollte, müsste sie jetzt los.

»Ich muss eh gehen«, gab sie sich enttäuscht geschlagen.

Sie ging wieder nach unten und verschwand in der Gästetoilette, um sich frisch zu machen. Sie zwang sich zu einem Lächeln, als sie ihr Spiegelbild im großen Wandspiegel dort betrachtete. Als sie die Toilette wieder verließ und die Tür hinter sich zuzog, verharrte sie. Hier stimmte etwas nicht.

»Fertig?« Lewandowski stand im Flur, er wollte schleunigst nach Hause. Das Golfturnier, das er sich im Fernsehen anschauen wollte, hatte bereits begonnen.

»Nein.« Neben der Tür gab es im Flur ein Wandstück, nicht aber in der Gästetoilette. »Ich brauche noch mal den Plan.«

Lewandowski seufzte genervt und drückte ihr den Grundriss in die Hand. Sie faltete ihn auseinander und hielt ihn gegen die Wand. »Hier ist das Gäste-WC, drinnen ist der Raum kleiner als hier eingezeichnet. Sieh selbst.« Sie ließ den Plan achtlos zu Boden fallen und zog ihn am Ärmel in das Gäste-WC.

»Stimmt. Der Spiegel! Dahinter muss er sein.«

Der Spiegel war in die Wand eingelassen und schloss plan mit dieser ab. Linda tastete ihn ab, drückte an verschiedenen Stellen auf den Spiegel. »Aber wie kriegen wir den auf?«

Lewandowski kratzte sich am Kopf. Er hatte keine Ahnung, ob es hier einen geheimen Mechanismus gab, mit dem der Spiegel wie eine Tür aufgehen würde, und wo sie diesen Öffner suchen sollten.

»Und wenn wir ihn einfach zerschlagen?« Linda war wild entschlossen, sein mögliches Geheimnis zu lüften.

»Nein, auf kei–«

Sie hatte schon nach der massiven Seifenschale gegriffen und feuerte sie gegen den Spiegel. Wie in Zeitlupe donnerte sie gegen das Glas, fiel zu Boden und zerbarst in tausend Stücke. Der Spiegel hatte die Attacke völlig unbeschadet überstanden.

»Scheiße!«, rief Lewandowski erschrocken. »Was ist das?«

»Schusssicher, wie bei den Fenstern.«

»Wozu dieser Aufwand?«

»Finden wir es heraus.«

Die nächste Stunde waren die beiden damit beschäftigt, jede erdenkliche Möglichkeit auszuprobieren, damit dieser verdammte Spiegel sein Geheimnis preisgab. Sie fanden nichts.

»Und wenn der Schalter sich ganz woanders befindet?«, sagte sie entnervt.

Die beiden drückten sämtliche Lichtschalter, mal kurz, mal länger, mal im An-und-aus-Rhythmus. Nichts geschah.

»Das hat so keinen Sinn«, meinte Lewandowski, »da müssen Spezialisten ran.«

Linda wollte sich noch nicht geschlagen geben. Dieser verdammte Öffner für die Spiegeltür musste doch zu finden sein. Sie ging in den Lounge-Bereich, wo ein weiterer riesiger Fernseher hing. Ihr Blick fiel auf die Fernbedienungen. Hier lagen fünf Stück. Wozu so viele? Sie ordnete jede Fernbedienung einem passenden Gerät zu. Eine blieb übrig. Einen letzten Versuch war es wert.

Mit der Fernbedienung bewaffnet, ging sie ins Gäste-WC zurück und begann systematisch damit, die einzelnen Tasten zu drücken. Beim dritten Versuch ertönte ein leises Klicken, der Spiegel sprang einen Spaltbreit auf.

»Du hast ihn gefunden!« Lewandowski starrte sie entgeistert an.

»Ja!« Linda ballte die Faust und grinste übers ganze Gesicht.

Manchmal waren die Dinge viel naheliegender als vermutet. Sie zog die Spiegeltür auf und stand vor einem Safe, der in Brusthöhe montiert war und auf einem Sockel ruhte. Das nächste unlösbare Problem. Wie sollten sie dieses verdammte Ding aufbringen?

»Vergiss es.« Lewandowski schien ihre Gedanken zu lesen. »Das ist definitiv eine Nummer zu groß für uns. Da muss Bach ran.«

Sebastian Bach war der Computerfachmann der Abteilung und kam in jedes System rein.

Linda sah auf ihre Uhr. Verdammt, es war schon nach zehn Uhr. Die Party war längst in vollem Gange.

»Fahr endlich. Ich bleib hier und warte auf die Kollegen, ich habe eh nichts Besseres vor.«

Linda stand unschlüssig da, bis Lewandowski ihr einen Schubs gab.

»Familie geht vor! Ich rufe dich an, wenn’s was Neues gibt oder wir den Safe geöffnet haben. Großes Ehrenwort.«

»Okay. Du hast was gut bei mir«, sagte Linda.

»Und nun mach den Abflug.« Bei dem, was er vorhatte, würde Linda sowieso nur stören.