Sie warteten am Straßenrand, wobei Rachel abwechselnd zu Edgars Fenstern hinaufschielte und auf ihre Uhr sah. Fünf Minuten. Fulke konnte jeden Augenblick aus einem dieser Fenster schauen – ja er konnte gerade jetzt, in diesem Augenblick, herausschauen –, und wenn er sie sah, würde er wissen, dass etwas im Busch war. Acht Minuten. Hatte dieser Fall für die Polizei nun Priorität oder nicht? Und übel kalt war es auch noch. Sollten sie und Magda auf der Straße festfrieren und ein Mörder entkommen, weil die Polizei es gemütlich angehen ließ? Würde diese Ermittlung nie zum Abschluss kommen? Sie stampfte mit den Füßen. »Ich geh jetzt rauf.«

»Aber –«

Sie zog ihren Mantel enger um sich. »Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich warten würde. Aber mir ist kalt. Und ich bin vorsichtig. Und es ist Fulke: Wir kennen uns seit Jahren, und soweit er weiß, stelle ich keine Bedrohung für ihn dar. Du kannst ja hierbleiben, wenn’s dir lieber ist.«

Magda zögerte nur kurz, bevor sie ihr ins Gebäude folgte. Solange sie auf den Fahrstuhl warteten, sprach keine ein Wort, aber sobald sie eingestiegen waren, wandte sich Rachel zur Freundin. »Hör zu. Wir tun nichts anderes als mit ihm reden, bis die Polizei kommt. Wir wollen ihn lediglich davon abhalten, sich zu verdrücken.«

»Okay.« Magda sprach mit leiser, aber fester Stimme. Die Glocke machte kling, und die Tür ging auf; ein paar schnelle Schritte, und sie standen vor Edgars Tür.

»Sind wir ausgesperrt?«

Rachel nickte.

»Hast du deine Haarklammern dabei?« Magda scherzte nicht.

Rachel schüttelte den Kopf. »Moment mal.« Sie sah die regungslose Magda an und hielt einen Zeigefinger in die Höhe. »Moment, Moment.« Sie ließ die Hand über die Innenseite des Türrahmens gleiten, dann über die Oberseite des Türsturzes, dann die Außenseite des Rahmens entlang. »Ah!«, sagte sie plötzlich, ein überrascht-befriedigter Mischlaut. Sie drückte mit den Fingern sanft gegen das Holz, es ertönte ein leiser Klick, und sie hielt einen Türschlüssel in die Höhe.

»Wow!« Magdas Miene war reine Verblüffung.

»Er hatte so was auch im Türrahmen seiner früheren Wohnung.« Rachel lächelte. Sie steckte den Schlüssel in das Schloss, machte sich auf die Schwere der Tür gefasst und öffnete. Entgegen ihrer Erwartung ging die Tür überraschend leise auf.

In der Wohnung war es so still, dass sie ihren eigenen Atem hören konnten. Rachel nahm Magdas Hand und hielt sie fest, während sie die cremefarbene Teppichfläche überquerten. Magda erwiderte den Druck. »Was hast du vor?«

Hätte Rachels Herz nicht gehämmert und ihr Adrenalin nicht gerauscht, wäre ihr vielleicht bewusst geworden, wie komisch es war, dass es ihr, selbst nach über zwanzigjähriger Freundschaft, ein Anliegen war, vor ihrer besten Freundin das Gesicht zu wahren. Was würde Magda von ihr denken, wenn sie jetzt auf der Stelle kehrtmachte und floh?

»Ich will feststellen, ob Fulke da ist. Du solltest hier auf mich warten.«

Rachel versuchte, sich Mut zu machen. Schließlich konnte es ohne weiteres sein, dass Fulke gar nicht in der Wohnung war; er konnte gerade beim Einkaufen sein, oder in einem Café sitzen und ein Käffchen trinken und sich seinen nächsten Schachzug überlegen, oder er konnte oben in seiner Stube sein und für seine Flucht packen. Ja, all das war möglich. Sie ging voraus den Korridor entlang. Wenn sie erst einmal durch die Hintertür wieder draußen wären, würde sie den capitaine noch einmal anrufen.

Sie betraten das Esszimmer, durchquerten es und stießen die Tür zur Anrichte auf. Fulke stand an der Spüle, in der Hand einen Putzlappen, vor dem Bauch eine Schürze. Auf der Arbeitsfläche zu seiner Rechten lag eine Ansammlung von Tafelsilber: Gabeln, Messer, ein Tranchierbesteck, selbst der überlebende Kerzenleuchter war da. Als er die Tür gegen die Wand knallen hörte, drehte sich Fulke um.

»Madame Levis!« Er legte den Lappen aus der Hand. »Das ist eine Überraschung.«

»Wirklich, Fulke?« Rachel kam sich vor wie in einem Theaterstück; ihre Stimme klang selbst in ihren Ohren melodramatisch.

»Durchaus.« Er strich seine Schürze glatt. »Sind Sie hier, um in der Bibliothek zu arbeiten? Darf ich Ihnen und – Madame Stevens, wie ich vermute? – etwas zu trinken anbieten?« Sein Gesicht war, sah man von einem Anflug von Neugierde ab, bar jeden Ausdrucks.

Rachel hatte nicht die Nerven für eine Pokerpartie; es brach aus ihr raus. »Ach, Fulke.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß Bescheid. Ich weiß, dass Sie es getan haben.« Hinter ihr schnappte Magda nach Luft. Rachel tat einen Schritt ins Zimmer – ein instinktiver Versuch, das Revier in Besitz zu nehmen –, und ihre Freundin folgte.

Rachel rührte sich nicht. Sie konnte Magda neben sich spüren, wo sie den Durchgang ins Esszimmer versperrte. »Fulke«, sagte sie. Sie versuchte, ruhig zu bleiben, aber es war schwierig, jemanden mit gelassener Stimme des Mordes zu bezichtigen. »Sie haben Edgar und David getötet.« Sie hatte beschlossen, Catherine vorerst außen vor zu lassen. »Sie wussten, dass sie Sie in ihren Testamenten nicht bedacht hatten, also haben Sie sie ermordet.«

Fulke hob eine Augenbraue. »Das erscheint mir wenig plausibel, Madame. Ist der richtige Augenblick, jemanden zu töten, nicht eher, wenn man weiß, dass man in seinem Testament bedacht worden ist

Ihre Vertrautheit mit der klassischen Kriminalliteratur hatte Rachel zu dem Glauben verleitet, dass Mörder, mit der Wahrheit über ihre Verbrechen konfrontiert, augenblicklich aufgaben. Wie verfuhr man mit einem, der nicht nur seine Schuld beharrlich weiter bestritt, sondern auch noch ein ausgezeichnetes Argument gegen dieselbe vorbrachte? Sie hätte doch besser auf die Polizei warten sollen. Sie versuchte verzweifelt, diese Gedanken zu ignorieren. Wieder hatte sie das Gefühl, Teil eines Theaterstücks zu sein, und dieser Metakommentar war eine fortwährend laufende Rezension des Bühnengeschehens.

»Sie haben es getan«, sagte sie noch einmal, als ob die Wiederholung ihn eher zum Geständnis zwingen könnte. »Beide haben Sie als Zeugen für die Beglaubigung ihres jeweiligen Testaments herangezogen, dadurch wussten Sie, dass keiner von beiden Ihnen etwas vermachte. Hat Sie das wütend

»Wegen Geldes würde ich niemals töten.« Fulkes Ton stellte Geld auf die gleiche Stufe wie eine schlampig gefaltete Serviette oder eine schwarze Strumpfhose zu einem hellen Rock: ein unangenehmes Detail, dem man die Ehre der Beachtung versagen sollte.

»Aber getötet haben Sie Edgar und David.« Sie kam sich vor wie eine Mörder-Planierraupe, die alles, was ihr in den Weg gestellt wurde, ungerührt niederwalzte. »Ich weiß, dass Sie es getan haben. Und ich verstehe es.«

Fulke stieß ein kleines Lachen aus. »Sie verstehen es? Sie könnten es niemals verstehen, Madame.«

Rachel blinzelte. Hatte er gerade gestanden? Sie hatte den verzweifelten Drang, zur Vergewisserung Magda anzusehen, aber sie wollte den Blickkontakt zu Fulke nicht unterbrechen.

»Sie reden immerzu von Geld«, sagte er. »Von meiner Arbeit. Es ist wahr, ich mache meine Sache gut. Offenbar so gut, dass Sie alle dabei den Menschen vergessen, der die Sache erledigt. Zum Beispiel haben Sie, Madame, nie erkannt, dass ich Sie beobachtete. Ja«, sagte er und nickte zu Rachels überraschtem Zusammenzucken, »ich hörte Sie mit Mademoiselle des Troyes und Monsieur David sprechen; ich wusste, dass Sie versucht haben, die kleine Detektivin zu spielen. Und es war leicht, Ihnen meine Geschichten von Auseinandersetzungen zwischen Madame Bowen und Monsieur Bowen glaubhaft zu machen. Genau so, wie ich es zwanzig Jahre lang mit Monsieur Bowen und Monsieur David gemacht hatte, gab ich Ihnen das, was Sie wollten. Und das war keinem von Ihnen auch nur einen Gedanken wert. In Ihren Augen ist meine Loyalität die Loyalität eines Roboters: einprogrammiert,

Bei diesem unerwartet eindeutigen Geständnis fuhr Rachel zusammen. Sie spürte, wie sich ein kalter Schauder in ihr ausbreitete und Übelkeit ihr in die Kehle stieg: Plötzlich hatte sie große Angst. Sie hatte sich selbst und ihrer besten Freundin, unbewaffnet und unvorbereitet, zu einer Konfrontation mit einem Mörder verholfen, weil ihr kalt gewesen war und sie nicht das Eintreffen der Polizei hatte abwarten wollen. Und jetzt waren sie mit ihm allein auf einem Terrain, das er besser kannte als sie, und noch immer waren draußen keine Sirenen zu hören. Sie biss die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten.

Mit großer Selbstbeherrschung unterdrückte sie ihre Panik und zwang sich nachzudenken. Vielleicht konnten sie ja doch noch heil aus der Sache herauskommen. Vielleicht konnte sie Fulke ja beschwichtigen, ihn zur Vernunft bringen, ihn vielleicht sogar zur Aufgabe überreden. TV-Detektive versuchten es immer mit Einfühlsamkeit; sie konnte ebenfalls damit den Anfang machen. »Nun, Fulke, warum erklären Sie es mir dann nicht? Ich möchte verstehen, Fulke.« Im Fernsehen wiederholten sie auch immer den Namen des Verbrechers, um ihn zu beruhigen; sie hatte das schon immer gruselig gefunden, aber jetzt war sie zu allem bereit. »Lassen Sie mich Ihnen helfen, Fulke. Wir sind doch immer Freunde gewesen.«

Sie streckte die Hand aus, machte einen Schritt auf ihn zu, aber sie hatte ihre Position falsch eingeschätzt und stieß mit der Hüfte gegen die Kante der Arbeitsfläche. Einen Moment lang war sie vom Schmerz abgelenkt, und in dieser winzigen Zeitspanne bewegte sich Fulke schnell wie ein Blitz – oder wie ein Mensch, der mit seiner Umgebung innig vertraut war. Mit einer Hand packte er Magda; mit der anderen griff er sich die Tranchiergabel und drückte sie ihr an die Kehle. Magda japste

»Freunde sind wir nie gewesen, Madame.« Er atmete schwer, sprach aber genauso ungerührt wie zuvor. »Wie ich erst kürzlich wiederholt erfahren musste, gibt es keine Freundschaft zwischen Diener und Bedienten.«

»Fulke.« Sie versuchte nachzudenken. Wie redete man einem meuchlerischen Butler gut zu? »Ich bewundere von jeher …«, wie Sie Muffins arrangieren? Ihre Meisterschaft mit dem Staubwedel? Halt den Mund, halt den Mund, befahl sie ihrem Gehirn. »Ich habe Sie schon immer bewundert. Erst gestern habe ich Magda ein Loblied auf Sie gesungen.« Sie zeigte auf ihre Freundin, während sie gleichzeitig ihren Namen betonte – die Geisel beim Namen zu nennen, vermenschlichte sie für den Täter, war das nicht so? »Ich habe Magda erzählt, wie gut Sie Ihr Metier beherrschen, und wie loyal Sie sind.«

Die scharfen Gabelzinken drückten in Magdas Kehle; Rachel konnte das Blut unter ihnen pulsieren sehen. Wo blieb die Polizei?

»Aber Fulke«, sagte sie, beide Hände in einer Geste der Unterwerfung erhoben, »bitte tun Sie Magda nichts. Die Polizei ist schon unterwegs. Sie wird verstehen, was Sie Edgar und David angetan haben. Sie wurden von Ihren Arbeitgebern schlecht behandelt! Wir sind hier in Frankreich – alle werden auf Ihrer Seite sein! Aber wenn Sie eine unschuldige Frau töten? Dafür wird niemand Verständnis haben.«

Wieder lächelte Fulke. »Nur täuschen Sie sich, wenn Sie glauben, dass die Polizei mich aufhalten wird. Das hier«, er drückte die Zinken noch tiefer in Magdas Hals, und Magdas Atmung beschleunigte sich rapide, »das hier garantiert, dass sie das nicht tun wird, und ebenso wenig Sie. Sie werden mich gehen lassen, oder ich werde Ihre Freundin wie einen Braten aufspießen.« Selbst bei dem letzten Satz blieb sein Ton

Ihre Augen schossen in der Anrichte umher. Sie hatte keine Waffe. Und selbst wenn, wäre es ihr nie gelungen, Fulke mit einem unerwarteten Angriff zu überrumpeln – nicht in diesem beengten Raum, von dem Magda und er zudem einen so großen Teil beanspruchten. Sie würde ihn ziehen lassen müssen. »Die Polizei ist schon unterwegs«, wiederholte sie sinnlos. Sie sah Magda an.

»Bitte«, sagte Magda. Ihre Pupillen waren riesig. »Bitte.«

»Okay.« Rachel hob die Hände noch höher, zu einer Geste der Übergabe. Sie rückte näher an die Arbeitsfläche, sodass Fulke mit seiner Geisel an ihr vorbeikam. Fulke, dem das Butlertum vielleicht zu sehr in Fleisch und Blut übergegangen war, bedankte sich mit einem artigen Nicken. Dann wandte er sich leicht von ihr ab, um Magdas träge Masse durch die Tür ins Esszimmer zu bugsieren.

Im Sekundenbruchteil, in dem er ihr den Rücken zukehrte, riss Rachel den Kerzenleuchter von der Arbeitsfläche und schlug dem Mann damit auf den Schädel.

Fulke taumelte nach vorn und griff sich an den Hinterkopf. Dazu ließ er zwar die Tranchiergabel fallen, mit dem anderen Arm behielt er Magda aber weiterhin fest im Griff. Während er den Kopf schüttelte, wie um ihn klar zu bekommen, drehte er sich samt Magda herum und Rachel wieder zu. Einen Augenblick lang stand sie erstarrt da, unschlüssig, was sie jetzt tun sollte, da sich ihr Täter nicht auf gute Krimimanier von einem einzigen Schlag hatte außer Gefecht setzen lassen.

Genau genommen schien ihre Attacke Fulke völlig unbeeindruckt gelassen zu haben. »Nein«, sagte er in einem Ton, wie ihn ein Erwachsener gegenüber einem unartigen Kind anschlagen mag. »Nein.« Er zog sich mit seiner vor Panik erstarrten Sicherheitsgarantie in das Esszimmer zurück, wobei er den

»Fulke!« Sie rückte vor, ohne allerdings in seine Reichweite zu kommen, in der Hand den vergessenen Kerzenleuchter. »Tun Sie es nicht. Tun Sie es nicht, Fulke. Tun Sie es nicht. Fulke, tun Sie es nicht.« Sie ließ diese irritierende Wiederholung nicht abreißen, während sie ihn langsam umkurvte, ihn durcheinanderzubringen versuchte. »Tun Sie es nicht, Fulke. Fulke, nicht.«

Aber Fulke ließ sich nicht durcheinanderbringen. Ganz im Gegenteil. Als seine Hand die kurze Seite des Esstischs berührte, klammerte er sich daran und stand wieder fest auf den Beinen. Als er sprach, klang seine Stimme ebenso fest: »Madame Levis, Sie sollten versuchen, mich nicht aufzubringen. Ich brauche keine Waffe, um Ihre Freundin zu töten.« Wie zum Beweis spannte er den Arm vor Magdas Kehle an und drückte ihr dadurch die Luft ab.

Rachel konzentrierte sich auf diesen harten Unterarm und das Gesicht darüber, auf Magdas bleichen nach Atem ringenden Mund. Wenn Fulke sich nicht aus dem Konzept bringen ließ, blieb ihr nur ein weiterer Versuch, ihn zu überwältigen. Mit der Kraft der Verzweiflung machte sie einen langen Schritt auf ihn zu und holte gleichzeitig mit dem rechten Arm weit aus. Mit einem Arm um Magdas Hals und der anderen Hand an der Tischkante konnte Fulke nicht schnell genug reagieren,

Plötzlich frei schnappte Magda einmal heftig nach Luft und stieß sie dann mit einem Schluchzer wieder aus. Sie schaffte einen Schritt nach vorn, bevor ihre Knie versagten und sie auf dem Teppich zusammensackte. »Oh mein Gott«, sagte sie, wiederholte es wie eine Litanei oder einen Zauberspruch: »OhmeinGott, ohmeinGott, ohmeinGott. Er wollte mich umbringen. Er wollte mich wirklich umbringen. Du hast mir das Leben gerettet.« Sie stieß ein kleines sprödes, hysterisches Lachen aus. »Du hast es gesagt, und du hast es wirklich getan.« Sie sah zu Rachel auf, starr vor Erstaunen und Dankbarkeit.

Das war’s, dachte Rachel. Sie würde zeit ihres Lebens nie wieder so selbstlos sein oder edler erscheinen. Sie hatte einen Mörder niedergestreckt; sie hatte einen Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt. Da sie sich noch immer wie in einem Theaterstück fühlte, war sie fest entschlossen, den Augenblick mit Bravour auszuspielen. Mit Händen, die kein bisschen zitterten, stellte sie den Kerzenleuchter behutsam auf den Tisch und wandte sich dann Magda zu. Schlagartig war das Gefühl, auf der Bühne zu stehen, wie weggewischt. Sie hatte gerade ein Verbrechen aufgeklärt, das die Polizei für ein Hirngespinst erklärt hatte, einen dreifachen Mörder k.o. geschlagen, ihre liebste Freundin aus den Klauen eines Mannes gerettet, der sie, ohne zu zögern, getötet hätte.

Sie wollte zu ihrer Mama.

Sie ließ sich neben Magda zu Boden plumpsen und schloss sie in die Arme, spürte ihr warmes lebendiges Gewicht. Ein paar Sekunden lang blieb sie so und hörte ihr beim Atmen zu. Dann stand sie auf, strich ihren Rock glatt, atmete einmal tief durch und sagte: »Wo zum Teufel bleibt die Polizei?«