5. KAPITEL

Ramsey hatte Chloe zwar gesagt, er wäre nicht wahnsinnig, doch in diesem Moment war er sich diesbezüglich nicht mehr so sicher. Denn dass er verrückt geworden war, war die einzige Erklärung für das, was er gerade tat. Das Gefühl, das ihn durchströmte, als er mit seinen Lippen ihre berührte, war unbeschreiblich. Und ihr Geschmack – voll und honigsüß – machte ihn vollends schwach. Genüsslich gab er sich dem Verlangen hin, ihren Mund, ihre Lippen und ihre Zunge zu erforschen. Stöhnend nahm er sich, wonach es ihn verlangte. Als er den Griff um ihre Handgelenke löste, um mit den Händen über ihren Rücken zu streichen, war ihm, als loderte ein Feuer in ihm auf.

Seine Erregung war von einem ungeheuren Ausmaß. Plötzlich wurde er von einer sexuellen Energie erfüllt, von der er nicht gewusst hatte, dass es sie gab. Schon gar nicht nach einer schlaflosen Nacht. Als er seinen Mund auf ihre Lippen presste und sie seiner Zunge Einlass in ihren Mund gewährte, da wusste Ramsey, er hatte gesiegt!

Immer leidenschaftlicher fuhr er mit den Händen über ihren Rücken, umfasste ihren Po und presste sie enger an sich, als sie aufstöhnte. Er hatte sie gewarnt davor, dass sein sexueller Appetit nach ihr grenzenlos war. Jetzt bewies er es ihr.

Der Schwung ihres Rückens und die Rundungen ihres Pos, denen er mit seinen Händen folgte, machten ihn schier verrückt. Er wollte noch mehr von ihren Kurven und ihrer Haut berühren. Er wusste, dass Chloe seine Erregung spürte, während er sie an sich presste.

Er lauschte ihrem Stöhnen und küsste sie noch wilder, versucht, sie gleich hier auf dem Küchentisch zu nehmen.

„Wir können auch später wiederkommen.“

Die fremden Stimmen ließen beide wie Kinder auseinanderfahren, die bei etwas Verbotenem erwischt wurden. Instinktiv stellte sich Ramsey vor Chloe, während er seine Brüder Zane und Derringer und seinen Cousin Jason anstarrte.

„Was, zum Teufel, macht ihr hier?“

Derringer lächelte. „Wir haben eine Verabredung. Du hast uns befohlen, um sieben Uhr hier zu sein. Und zwar pünktlich. Schon vergessen?“

Das hatte er.

„Verständlich“, sagte Zane. Er war zwei Jahre jünger als Ramsey und für sein vorlautes Mundwerk bekannt.

„Macht ja nichts“, warf Jason ein und lächelte sein unwiderstehliches Lächeln. „Willst du uns nicht vorstellen?“

„Ja“, sagte Zane grinsend, „gibt’s irgendeinen Grund, warum du sie hinter deinem Rücken vor uns versteckst?“

Erst jetzt wurde Ramsey bewusst, dass er vor Chloe stand, und er trat beiseite. In dem Moment, in dem seine Brüder und sein Cousin Chloe erblickten, musterten die drei sie anerkennend.

„Chloe, ich möchte Ihnen gerne meine Brüder Zane und Derringer und meinen Cousin Jason vorstellen.“ Dann wandte er sich seinen Brüdern zu. „Leute, das ist Chloe Burton, meine neue Köchin.“

In ihrem ganzen Leben hatte Chloe sich noch nie so geschämt. Sie spürte, wie sie errötete.

Verlegen streckte sie die Hand aus. „Hallo, wie geht’s?“

Während sie sich förmlich die Hände schüttelten, betrachtete Chloe die drei Männer, die einen sympathischen Eindruck auf sie machten. Kein Zweifel: Man sah ihnen an, dass sie miteinander verwandt waren. Alle hatten das gleiche markante Kinn, dunkelbraune Augen, Grübchen und eine ebenmäßige Haut. Und alle sahen extrem gut aus. Ihr Blick fiel auf Derringer, dem das Herz ihrer besten Freundin gehörte, ohne dass er sich dessen bewusst war.

„Okay“, sagte Ramsey und riss sie aus ihren Gedanken. „Dann sollten wir uns jetzt wie besprochen zusammensetzen.“

Sie stellte fest, dass Zane immer noch ihre Hand festhielt. Er lächelte, blickte zu Ramsey und sagte: „Es reicht doch, wenn sich drei von uns zusammenhocken. Ich bleibe bei Chloe. Ich habe gehört, dass sie die besten Rühreier diesseits der Rockies macht.“

Chloe sah, wie Ramsey seufzend den Kopf zurückwarf und seinen Bruder streng anblickte. „Zwing mich nicht zum Äußersten, Zane.“

Zane wandte seinen Blick von Ramsey ab und sah Chloe an. Sie musste zugeben, dass er ein verteufelt charmantes Lächeln hatte. „Dann ein anderes Mal, Chloe? Vielleicht morgen?“

Sie nickte wortlos und sah den Männern, die den Raum verließen, hinterher.

„Das bringt es auf den Punkt“, sagte Jason. „Ich habe gestern mit Durango und McKinnon gesprochen. Sie sind ganz schön aufgeregt bei der Vorstellung, ihr Geschäft bis nach Colorado auszudehnen.“

Ramsey nickte. Durango Westmoreland und McKinnon Quinn waren zwei Cousins. Beide lebten in Montana und waren die Köpfe von M & D, einer erfolgreichen Zucht- und Trainingsstation für Pferde. Jetzt hatten sie Zane, Derringer und Jason das Angebot gemacht, ins Geschäft mit einzusteigen. Daraufhin waren die drei nach Bozeman, Texas, gereist, wo sie drei Wochen mit Durango, McKinnon und deren Familien verbracht hatten. Sie hatten so viel wie möglich über das Zuchtunternehmen erfahren wollen, um entscheiden zu können, ob eine Beteiligung sinnvoll wäre. Jeder von ihnen war ein hervorragender Reiter, und Ramsey konnte sich nicht vorstellen, dass sie eine Zusammenarbeit ablehnen würden.

„Ihr denkt also ernsthaft darüber nach?“, fragte er und überflog dabei den Bericht, den sie ihm gegeben hatten. Alles schien in Ordnung zu sein, und die Bilanzen von M & D konnten sich sehen lassen. Vor allem nachdem der Wallach Prince Charming für Prinz Sheik Jamal Yasir – ebenfalls ein eingeheirateter Cousin – beim Kentucky Derby gelaufen war.

„Ja, und da wir direkt nebeneinander wohnen“, sagte Jason, „könnten wir unsere Ländereien zusammenlegen und expandieren. Allerdings wollen wir dir das Land, das du für deine Schafe brauchst, nicht wegnehmen.“

Ramsey nickte, er wusste ihre Anteilnahme zu schätzen. Schafe brauchten sehr viel Land. Seine Geschwister und Cousins waren immer großzügig gewesen und hatten ihm Teile ihrer Weiden zur Verfügung gestellt. Derzeit war er sehr zufrieden mit der Größe seines Bestandes.

„Mit dem, was Dillon und mir gehört, haben wir genug Fläche“, erklärte er. „Außerdem hat Bane, bevor er zur Navy ging, Dillon die Erlaubnis gegeben, dass ich seine Weiden benutzen darf. Im Laufe des Jahres werde ich einen Teil der Herde dorthin bringen.“

Ramsey blickte wieder auf den Bericht. „Obwohl ich eigentlich ausgelastet bin, könnte ich mir vorstellen, als stiller Teilhaber bei M & D in Colorado einzusteigen. Ich denke, es ist an der Zeit, mich zu verändern.“

„Gute Idee“, nickte Zane und grinste. „Wir fänden es natürlich großartig, dich an Bord zu haben. Aber mal was anderes. Warum hast du eigentlich so merkwürdig reagiert, als ich mich eben zum Frühstück eingeladen habe?“

Ramsey lehnte sich in seinen Sessel zurück. „Was ist eigentlich mit euch los? Chloe ist tabu.“

Derringer, der auf einem Sofa herumlümmelte, fragte provozierend: „Sagt wer?“

Ramseys Miene verzog sich. Derringer war nicht nur drei Jahre jünger als er, sondern auch viel impulsiver. „Ich sag das, Derringer. Offensichtlich hast du immer noch nicht kapiert, was ich Zane in der Küche klarmachen wollte.“

„Heißt das, Chloe ist mehr als nur deine Köchin?“, fragte Jason, als hätte er tatsächlich Verständnisschwierigkeiten.

Ramsey holte tief Luft. Es passte ihm nicht, dass er seinen Verwandten eine Erklärung schuldig war. Aber letztlich war es wohl das Klügste, um zu vermeiden, dass die Gerüchteküche zu brodeln begann. Zane war wahrscheinlich schon ganz wild darauf, jedem brühwarm zu erzählen, seinen Bruder beim Küssen erwischt zu haben. Vor allem weil es schon Lichtjahre her war, seit Ramsey das letzte Mal etwas mit einer Frau gehabt hatte.

„Chloe ist nichts weiter als meine Köchin“, stellte er klar.

Nun war Zane derjenige, der einen missbilligenden Laut ausstieß. „Ich kann mich nicht erinnern, dass du Nellie jemals geküsst hast.“

Ramsey verdrehte die Augen. „Nellie ist ja auch verheiratet.“

Derringer setzte sich aufrecht hin und machte ein gespielt erstauntes Gesicht. „Willst du damit sagen, dass du sie küssen würdest, wenn sie nicht verheiratet wäre?“

Bevor Ramsey etwas erwidern konnte, schlug Zane sich prustend auf die Schenkel. „Verdammt, Ramsey. Du bist ja ein richtig schlimmer Finger. Und wir haben die ganze Zeit gedacht, dass du wie ein Mönch lebst.“

Ramsey atmete langsam ein. Er würde einfach nicht auf die Provokationen seiner Brüder reagieren. Entschlossen legte er das Dokument, das er noch in der Hand hielt, auf den Schreibtisch. „Ich würde gerne etwas klarstellen. Das, was ihr gesehen habt, ist einfach passiert. Chloe ist meine Köchin, mehr nicht. Sie wird die nächsten zwei Wochen hier wohnen, bis Nellie wieder da ist.“

Er beugte sich vor, um sicherzugehen, dass die anderen ihn auch verstanden hatten. „Weil ich aber das Balzverhalten von zweien von euch kenne, sage ich hier und jetzt, sie ist kein Freiwild. Ihr dürft jederzeit zum Essen kommen. Aber sonst haltet ihr euch zurück!“

„Ähm, das klingt aber sehr nach Besitzanspruch, Ram“, erwiderte Zane und sah seinen Bruder fragend an.

Ramsey zuckte die Achseln. „Denkt, was immer ihr wollt. Aber nehmt euch in Acht.“

Am frühen Abend ging Chloe mit einem Glas Wein in der Hand in Ramseys Wohnzimmer und machte es sich auf dem Sofa bequem. Es fühlte sich gut an, nach einem langen Arbeitstag auszuspannen.

Obwohl sie gerne in der Küche war, entsprach es nicht unbedingt ihrer Vorstellung von einem Urlaub, eine ganze Horde Männer zu bekochen. Eigentlich sollte sie jetzt auf den Bahamas sein.

Aber die glücklichen Gesichter von Ramseys Männern nach dem Frühstück und dem Lunch waren es wert, den halben Tag hinter dem Herd zu stehen.

Am nächsten Morgen wollte sie sie mit Omeletts überraschen.

Mit ihrem Büro in Florida hatte sie alles abgeklärt. Alles lief bestens, was Chloe allerdings nicht sonderlich überraschte. Sie hatte ein gut eingespieltes Team, das die Arbeit selbstständig erledigte. Immer wieder hatte ihr Vater ihr eingebläut, dass sie eine Firma nur mit einem starken Team hinter sich führen könnte. Nur so hatte sie Simply Irresistible zu dem Magazin machen können, das es heute war.

Ihre Gedanken schweiften zurück zu Ramsey und dem Kuss, dem sie sich an diesem Morgen hingegeben hatte. Direkt vor den Augen seiner Familie. Sie konnte sich gut vorstellen, wie peinlich das Ganze für Ramsey gewesen sein musste. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum er ihr den ganzen Tag über aus dem Weg gegangen war. Er war nicht zum Lunch erschienen und war, seit er am Nachmittag die Ranch verlassen hatte, noch nicht zurückgekehrt.

Sie fragte sich, ob der Kuss für ihn seinen Zweck erfüllt und Ramsey sie aus dem Kopf bekommen hatte. Aber selbst wenn, jetzt hatte er sich tief in ihr Gedächtnis eingegraben. Noch nie war sie so leidenschaftlich, sinnlich und entschlossen geküsst worden. Dieser Kuss war einzigartig gewesen. Selbst in diesem Moment spürte sie immer noch ein leichtes Prickeln auf den Lippen.

Sie musste zugeben, dass alles ganz anders als geplant verlief. Natürlich hatte sie ihn von Beginn an attraktiv gefunden. Doch dass sich eine so starke erotische Anziehungskraft zwischen ihnen entwickeln würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Tagtäglich hatte sie in ihrer Branche mit gut aussehenden Männern zu tun. Aber noch nie hatte sie einer so in seinen Bann gezogen wie Ramsey.

Wie sollte sie nur mit ihm unter einem Dach leben, wenn ihr andauernd erotische Fantasien im Kopf herumspukten? Dieser Kuss war wie der Zuckerguss auf einem Kuchen gewesen. Keine Frage, Ramsey hatte sie absolut süchtig nach seinem Geschmack und seiner maskulinen Ausstrahlung gemacht.

Chloe musste wieder an Ramseys Bemerkung denken, dass er sie nie mit einem anderen Mann teilen würde. Das hatte sie sehr berührt. Allerdings machte ihr die Feststellung, dass sie sich stärker als geplant zu Ramsey hingezogen fühlte, auch ein bisschen Angst. Ramsey war so anders als Daren. Er war ein Mann, der bereit war, Verantwortung zu übernehmen. Das sah man schon allein daran, wie er mit seinen Geschwistern und Angestellten umging. Auch wenn er manchmal sehr barsch reagierte, so war er gewiss kein Egoist.

Genau das machte ihn so liebenswert.

Panik stieg in Chloe auf, als sie begriff, wie liebenswert sie ihn fand. Und wie zwecklos es war, gegen dieses Gefühl anzukämpfen. Vieles erinnerte sie an ihren Vater – vor allem Ramseys ausgeprägter Gerechtigkeitssinn.

Sie nippte an ihrem Wein. Später würde sie Lucia anrufen, um ihr zu sagen, dass sie Derringer kennengelernt hatte und ihn sehr süß fand. Trotz Ramseys strengem Verhalten seinen Brüdern und seinem Cousin gegenüber war nicht zu übersehen gewesen, wie sehr sie einander mochten. Zudem sah jeder von ihnen wirklich gut aus.

Trotzdem: Ramsey war ihr unangefochtener Favorit. Er hatte das gewisse Etwas, das ihren Puls beschleunigte, sobald sie ihn sah. Sie sollte die Idee mit ihm als Coverhelden vergessen und ihm stattdessen reinen Wein einschenken. Noch an diesem Abend. Und danach gehen. Das wiederum hieße aber, ihn hängen zu lassen. Denn seine Männer rechneten fest mit Frühstück und Lunch. Eigentlich war sie kein Mensch, der das Handtuch warf und sich aus dem Staub machte.

Sie beugte sich vor und stellte das Weinglas auf dem Beistelltisch ab, als ihr Handy klingelte. Sie zog es aus der Rocktasche, sah aufs Display und lächelte. Es war ihr Vater.

„Dad, wie geht es dir?“

„Mir geht’s gut. Aber wo, zum Teufel, steckst du, Chloe Lynn?“

Sie kicherte leise. Kein Mensch außer ihrem Vater nannte sie bei ihrem ersten und zweiten Namen. Jamison Burton war ein wundervoller Mann, der in die Politik eingestiegen war, als sie ihr letztes Jahr an der Highschool absolvierte. Mittlerweile war er schon in der dritten Amtsperiode Senator. Zwar schwor er, es wäre seine letzte, doch Chloe war sich da nicht so sicher.

Er war es gewesen, der sie ermutigt hatte, ihren eigenen Weg zu gehen und ihr Dasein nicht als „Senatorentochter“ zu fristen. Sie hatte das von ihr favorisierte College besucht, ihr Wunschfach belegt und das College erfolgreich abgeschlossen. Das Einzige, was sie in dieser Zeit hin und wieder frustriert hatte, war Jamisons Auflage gewesen, in den Semesterferien Sozialstunden abzuleisten. Doch im Nachhinein hatte sie es nie bereut.

„Ich bin momentan in Denver.“

„Und wann kommst du wieder nach Hause?“

Die Frage erstaunte sie. Ihr Zuhause war eigentlich Tampa, Florida. Während ihr Vater, Senator Jamison Burton, die meiste Zeit in Washington D.C. Lebte. War er in Florida? „Ich weiß nicht genau. Warum? Was ist denn los?“

Er schwieg einen Augenblick. Dann eröffnete er ihr schließlich: „Ich werde Stefanie heute einen Heiratsantrag machen. Ich habe gehofft, du würdest vielleicht hier sein. Falls sie Ja sagt, hätten wir gemeinsam feiern können.“

Ein Strahlen erhellte Chloes Gesicht. Richterin Stephanie Wilcox vom Bundesberufungsgericht war eine geschiedene Frau in den Fünfzigern und Mutter zweier erwachsener Kinder. Seit einigen Jahren waren sie und ihr Vater ein Paar. Seit Längerem schon fragte Chloe sich, wann ihr Vater Stephanie endlich fragen würde, ob sie ihr Leben mit ihm teilen wollte.

„Das ist wundervoll, Dad. Herzlichen Glückwunsch! Es tut mir wirklich leid, dass ich nicht mit euch feiern kann. Bitte richte Stephanie aus, dass ich mich irrsinnig für euch beide freue.“

Zehn Minuten später lächelte sie immer noch vor sich hin, während sie das Telefon zurück in die Rocktasche schob. Sie freute sich, dass sich im Leben ihres Vaters endlich nicht mehr alles um Politik drehen würde. Sie hatte sich immer gewundert, warum er Witwer bleiben wollte, denn er war eine wirklich gute Partie. Doch sie wusste auch, dass er ihre Mutter sehr geliebt hatte und sein Herz nie wieder verschenken wollte. Ganze drei Jahre hatte Stephanie gebraucht, um das Unmögliche wahr zu machen.

„Sie lächeln ja immer noch. Hat Ihnen die Arbeit heute wirklich so viel Spaß gemacht?“

Erschrocken riss Chloe den Kopf herum. Sie hatte nicht gehört, wie die Tür geöffnet worden war. Nun stand Ramsey im Türrahmen und sah sie an.

So selbstsicher wie möglich ergriff sie das Weinglas und trank einen Schluck. Sie wusste nicht genau, wie sie reagieren sollte. Auf gar keinen Fall würde sie ihm von ihrem Vater erzählen. Denn das barg das Risiko, dass er Fragen stellen würde, die sie nicht beantworten wollte. Außerdem würde er wahrscheinlich sofort im Internet recherchieren und herausfinden, womit sie in Wirklichkeit ihren Lebensunterhalt verdiente.

„Ich lächle aus einem anderen Grund“, erwiderte sie. „Ein Freund rief mich gerade an, um mir mitzuteilen, dass er heiraten wird. Ich freue mich sehr für ihn und seine zukünftige Frau.“

Chloe beobachtete, wie Ramsey durch den Raum ging und sich in einen Sessel gegenüber vom Sofa setzte. Sie versuchte nicht zu starren und wunderte sich, dass er ihr überhaupt Gesellschaft leistete. Schließlich war er ihr nach ihrem Kuss den ganzen Tag aus dem Weg gegangen.

„Wahrscheinlich macht es viele Leute glücklich zu heiraten.“

Ohne ihn aus den Augen zu lassen, nippte sie am Wein. Es war gar nicht so einfach, ruhig zu bleiben. Er sah unglaublich gut aus, die langen muskulösen Beine lässig ausgestreckt, den athletischen Oberkörper entspannt zurückgelehnt. Sie fragte sich, ob ihm klar war, dass er immer noch den Stetson trug. „Ähm, ich schätze, Sie gehören nicht zu diesen Leuten.“

„Nein, ich ziehe das Singleleben vor.“

Sie ließ seine Worte auf sich wirken. „Dann gehören Sie also zu denen, die die Ehe völlig ablehnen? Die nicht daran glauben?“

Erstaunt sah er sie an. „Sind Sie eine dieser Frauen, die das tun?“

„Ich habe zuerst gefragt.“

Ja, das hat sie, dachte Ramsey. Eigentlich hatte er keine Lust zu antworten und hätte am liebsten das Thema gewechselt. Ein Teil von ihm fragte sich, warum, zum Teufel, er überhaupt mit ihr zusammensaß. Denn nachdem seine Brüder und sein Cousin gegangen waren, war er ihr bewusst aus dem Weg gegangen. Ihm war unangenehm, dass Zane, Derringer und Jason sich womöglich ihren Teil dachten. Ihm wäre es weitaus lieber gewesen, ihre Vermutungen zu zerstreuen. Doch er wusste natürlich, dass er damit bei ihnen an der falschen Adresse war.

„Nehmen Sie sich ruhig Zeit, um über Ihre Antwort nachzudenken“, sagte Chloe.

Ramsey ließ seinen Blick ungerührt auf ihr ruhen. Er konnte sich nicht einmal zwingen zu lächeln, denn sein Singleleben war ein ernstes Thema für ihn. Es war sicher nicht so, dass er generell ein Problem mit der Ehe hatte. Allerdings war er seit seinem letzten Hochzeitsdilemma der festen Überzeugung, dass keine Frau der Welt es jemals wieder schaffen würde, ihn vor den Altar zu ziehen. Nein, er mochte das Singledasein. Und eigentlich ging er davon aus, dass Chloe nach ihren Erfahrungen mit Daren ähnlich dachte.

Versonnen ließ er den Blick über ihr Gesicht wandern und betrachtete ihre Lippen.

Er schluckte und verfluchte sich insgeheim dafür, dass er nicht aufhören konnte, sie anzustarren. Aber wie sollte er auch! Schließlich hatte er bereits eine Kostprobe nehmen dürfen. Er musste wieder daran denken, wie ihr Körper auf ihn reagiert hatte. Seiner Verwandtschaft, die in die Situation hineingeplatzt war, hätte er am liebsten den Hals umgedreht.

„Darüber muss ich nicht lange nachdenken“, sagte er schließlich, damit er nicht dem Verlangen nachgab, sie förmlich mit Haut und Haar zu verschlingen. „Die Eheerfahrungen von Raphael Westmoreland dürften für uns alle ausreichen.“

Neugierig hob sie eine Augenbraue. „Raphael Westmoreland?“

„Ja, mein Urgroßvater. Kürzlich haben wir herausgefunden, dass er eine ganze Reihe Ehefrauen gehabt hatte. Und einen Zwillingsbruder.“

Scheinbar hatte er ihr Interesse geweckt. Aufmerksam verfolgte er, wie sie eine gerade Haltung annahm und an die Kante des Sofas rutschte. Als sie sich vorbeugte, gab sie den Blick auf ihr Dekolleté und ein Stück ihres rosafarbenen BHs frei. Ihre Haut sah glatt und weich aus. Er stellte sich vor, wie er diesen BH öffnete, ihre Brüste mit heißen Küssen bedeckte und dann mit seiner Zunge …

„Und?“

Er blinzelte. Nur ungern wandte er den Blick von ihren Brüsten ab, um ihr wieder in die Augen zu sehen. Diese wunderbar klaren, wachen und faszinierenden Augen. Sie schien seine alten Familiengeschichten tatsächlich aufregend zu finden. Die Westmorelands aus Atlanta waren die Nachkommen von Reginald, dem Zwillingsbruder seines Großvaters. Als Ramsey und seine Verwandten zum ersten Mal von ihnen gehört hatten, hatte Dillon sich sofort auf Spurensuche begeben. Er wollte so viel wie möglich über ihre gemeinsamen Vorfahren erfahren. Mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass er dadurch seine Frau Pamela kennengelernt hatte. So gesehen hatte sich das Ganze schon gelohnt.

„‚Und‘? Was ‚und‘?“, fragte er. Er wollte sie noch ein bisschen länger hinhalten. Denn er mochte es, wie sie sich vor lauter Ungeduld auf die Lippe biss. Und er fand es unglaublich sexy, wie sie auf dem Sofa saß und ihn neugierig ansah. Wenn sie nur nicht diese furchtbaren Leggins tragen würde.

Ihr Blick verriet ihm, dass sie endlich seine Antwort hören wollte. „Erzählen Sie mir mehr über den Zwillingsbruder Ihres Großvaters“, forderte sie ihn erwartungsvoll auf.

Er wollte und würde ihre Neugier befriedigen. Hauptsache, er kam weiterhin in den Genuss ihrer Aufmerksamkeit. „Vor über einem Jahr haben wir erfahren, dass unser Urgroßvater einen Zwillingsbruder namens Reginald hatte.“

„Und keiner von Ihnen hat das vorher gewusst?“

„Nein. Urgroßvater Raphael hat jeden in dem Glauben gelassen, er wäre ein Einzelkind. Durch ein offizielles Gutachten haben wir herausgefunden, dass Raphael und Reginald Zwillinge waren. Raphael war das schwarze Schaf in der Familie. Er war mit einer verheirateten Frau durchgebrannt, hatte danach noch fünf weitere Ehefrauen und sich später in Denver niedergelassen.“

Ramsey machte eine Pause. Er verspürte ein Prickeln, während er Chloe beobachtete, als sie eine andere Haltung auf dem Sofa einnahm. Sein Blick fiel auf ihre Füße. Sie waren nackt, die Zehennägel waren hellrosa lackiert. Seit wann wirkten lackierte Zehen bei einer Frau so anregend auf ihn?

Er zwang sich wieder, sich auf ihr Gesicht zu konzentrieren. Wenigstens konnte er dann wieder seinen Blick über ihr Dekolleté schweifen lassen. „Ich bin sicher, an der Geschichte ist noch mehr dran“, sagte sie.

Ramsey nickte. „Ja. Vielleicht erzähle ich Ihnen eines Tages den Rest.“

Er hatte keine Ahnung, warum er das gesagt hatte. „Eines Tages“ würde niemals stattfinden. Letztendlich hatte er sich dagegen entschieden, bei der Agentur Ersatz für sie anzufordern. Dennoch hatte er sich vorgenommen, auf der Hut zu bleiben. Warum machte er ihr dann falsche Hoffnungen, mehr über seine Familie zu erfahren?

Er hatte schon viel zu viel gesagt und erhob sich aus dem Sessel. Außerdem war er schon viel zu lange hier. Erst jetzt fiel Ramsey auf, dass er noch seinen Hut trug. Verdammt.

Er nahm den Stetson ab und wollte sich nicht länger von dieser Frau ablenken lassen. „Ich werde eine Dusche nehmen und danach einen Happen zum Dinner essen“, sagte er. Und wieso erklärte er ihr, was er vorhatte? Sein Privatleben ging sie wirklich nichts an.

Er ging in Richtung Tür, blieb aber stehen, als sie ihn erneut ansprach. „Ich habe bereits eine Kleinigkeit für Sie vorbereitet, Ramsey.“

Schnell drehte er sich zu ihr um und sah sie überrascht an. Sie wurde dafür bezahlt, für alle das Frühstück und den Lunch vorzubereiten, aber nicht sein Dinner.

„Sie müssen das nicht tun, Chloe.“

„Ich weiß. Aber da ich schließlich auch etwas essen musste, habe ich gleich eine Portion mehr gemacht“, erklärte sie ihm.

„Ihre Entscheidung“, sagte er und wusste, dass er wahrscheinlich nicht sehr dankbar klang. Nett war das nicht gerade von ihm, denn immerhin hatte sie ja schon den ganzen Tag am Herd gestanden.

Er ging in Richtung Küche, blieb aber noch einmal stehen und blickte sich um, bevor er das Zimmer verließ. Sie starrte gedankenverloren in die Luft, als würde sie darüber nachdenken, was als Nächstes mit Raphael Westmoreland geschehen war. Immer wenn sie an ihrem Wein genippt hatte, hatte sie mit der Zunge die Lippen berührt, als würde sie den letzten Tropfen abschlecken wollen. Bei dem Anblick spürte Ramsey, wie sein Körper in Aufruhr geriet.

„Chloe?“

Sie sah zu ihm hinüber und wirkte überrascht darüber, dass er immer noch im Zimmer war. „Ja?“

„Danke fürs Dinner.“ Dann drehte er sich um und schlenderte in die Küche.

Einige Stunden später ging Ramsey mit zusammengebissenen Zähnen über den Flur zu seinem Schlafzimmer. Noch eine schlaflose Nacht würde er nicht überstehen, er brauchte seinen Schlaf. Wenn es zwischen ihnen in den nächsten beiden Wochen so bleiben würde, dann stießen sie mit Sicherheit an ihre körperlichen und geistigen Grenzen.

Wenigstens freuten sich seine Männer auf die beiden Mahlzeiten und hatten damit Gesprächsstoff für den ganzen Tag. Chloes Auswahl der Speisen war ein absoluter Volltreffer. In dieser Hinsicht war Chloe für die Ranch ein echter Gewinn.

Ramsey ging zum Fenster, um hinauszuschauen und seine Gedanken von ihr abzulenken. Sie hat es schon wieder geschafft, dachte er missmutig. Das Dinner, das sie für ihn vorbereitet hatte, war das beste gewesen, das er jemals gegessen hatte. Es war so lecker gewesen, dass er fast den Teller sauber geleckt hätte.

Während er sein Dinner genossen hatte, war sie in die Küche gekommen, um ihr Weinglas abzuspülen. Sie hatte so etwas wie „Gute Nacht“ gemurmelt und war dann wieder verschwunden. Über den Kuss hatte keiner von ihnen auch nur ein Wort verloren. Ramsey konnte das nur recht sein, denn seine Brüder und sein Cousin hatten schon genug geplaudert. Natürlich waren Dillon und Callum auch schon im Bilde. Wenigstens hatten seine Schwestern noch keine Ahnung. Denn wären sie eingeweiht gewesen, hätten sie sich spätestens jetzt gemeldet. Oder noch schlimmer: Sie wären bestimmt aufgetaucht, um ihn mit unangenehmen Fragen zu löchern.

Stopp! Dieser Gedanke war ihm nun doch zu viel. Wie er Megan, Gemma und Bailey kannte, hätten sie unverzüglich die gesamte Weltöffentlichkeit in Kenntnis gesetzt. Selbst wenn diese es gar nicht gewollt hätte.

Mittlerweile war er sich sicher, dass Chloe nicht auf der Flucht war, wie Callum es vermutet hatte. Auch wenn sie ihm von ihrem Exfreund erzählt hatte und er immer noch nicht viel mehr über sie wusste. Stattdessen versuchte sie, alles über ihn, Ramsey, und den guten alten Raphael herauszubekommen.

Ramsey schüttelte den Kopf. Alles, was er über sie wusste, war, dass sie verdammt gut kochen konnte, ihr Exfreund ein Idiot war und dass sie einen Freund hatte, der bald heiraten würde. Viel war das nicht. Aber vielleicht war es auch besser so. Sie war hier, um einen Job zu erfüllen, und das tat sie.

Obwohl genau das ihm den Schlaf raubte.

Natürlich war es nicht ihre Schuld, dass er die Nächte über wach lag und nervös im Zimmer umhertigerte. Er musste diese Anziehungskraft zwischen ihnen dringend beenden. Bloß wie? Es war einfach unmöglich, sie anzusehen, ohne vor Lust zu vergehen.

Ramsey seufzte schwer. Er musste dringend ins Bett, es war schon fast ein Uhr morgens. Und wenn er an die Decke starren und Schäfchen zählen müsste. Schafe waren sowieso sein Leben.

Chloe saß hellwach im Bett, als ihr Handy klingelte. Sie grinste, als sie sah, dass ihr Dad ein weiteres Mal anrief. „Also hier ist es ein Uhr morgens, Pop. Sehr viel später als an der Ostküste. Ich hoffe für dich, du hast einen guten Grund für deinen Anruf.“

Am anderen Ende der Leitung erklang Senator Burtons herzliches Lachen. „Hab ich. Stephanie ist hier bei mir. Ich habe sie gefragt, ob sie mich heiraten will, und sie hat Ja gesagt. Wir wollten unseren Kindern einfach nur die gute Botschaft mitteilen.“

Chloe spürte, wie ihr vor Rührung die Tränen kamen. Ihr Vater klang überglücklich, und wenn es einer verdiente, sein Glück zu finden, dann er. Sie wischte sich die Tränen fort und sagte: „Ich freue mich so sehr für dich und Stephanie, Dad. Herzlichen Glückwunsch. Habt ihr es schon Brian und Danita gesagt?“

Brian und Danita waren Stephanies Kinder. Brian war sechsundzwanzig Jahre alt und schloss gerade sein Medizinstudium in Florida ab. Danita war einundzwanzig und besuchte die Universität in Louisiana. Chloe, Brian und Danita verstanden sich hervorragend und hatten lange auf diesen Schritt ihrer Eltern gewartet. Chloe war sich sicher, dass die beiden sich genauso für ihre Mutter freuten wie sie sich für ihren Vater.

„Noch nicht“, erwiderte ihr Vater und riss sie aus ihren Gedanken. „Wir dachten, da du das älteste von unseren Kindern bist, sollst du es auch als Erste erfahren.“

Chloe lächelte. „Okay. Ich finde es schrecklich, dass ich nicht bei euch sein kann, um zu feiern. Aber wir holen es nach, wenn ich wieder in Florida bin.“

„Und wann wird das sein?“

Chloe biss sich auf die Unterlippe. Das war eine gute Frage. „Zwei Wochen wird es wohl noch dauern“, sagte sie. Bis dahin wäre Ramseys Köchin bestimmt wieder zurückgekehrt und sie selbst in der Lage, Ramsey die Wahrheit zu erzählen. Sie hoffte immer noch, dass er als Gegenleistung für ihr Engagement bereit wäre, sich auf dem Cover ihres Magazins ablichten zu lassen. Und wenn auch nur zähneknirschend.

„Also gut, Liebling. Stephanie möchte noch kurz mit dir reden.“

Etwa zwanzig Minuten später beendete Chloe das Gespräch mit ihrer zukünftigen Stiefmutter und kuschelte sich in die Decke ein.

Sie wünschte sich, ihr Leben würde genauso glücklich verlaufen wie das ihres Dads. Seufzend fragte sie sich, woher dieser plötzliche Anflug von Rührseligkeit kam. Wahrscheinlich hatte es mit dem Anruf ihres Vaters und den Gesprächen mit Ramsey über das Thema Ehe zu tun. Plötzlich kam ihr wieder ihr alter Wunsch in den Sinn: eines Tages jemanden zu finden, zu heiraten und Kinder zu bekommen. Selbst als die Geschichte zwischen Daren und ihr zu Ende gegangen war, hatte sie diesen Traum nicht begraben. Welche Frau träumte nicht davon? Sie hatte sich vorgenommen, nach dem erfolgreichen Aufbau ihres Magazins Mr Right zu finden. Aber ganz bestimmt nicht in Gestalt eines mürrischen Schafzüchters!

Wenn sie sich da aber so sicher war, warum lag sie dann jede Nacht im Bett und dachte an ihn? Und warum war das Letzte, was sie sah, bevor sie einschlief, seine eindringlichen dunklen Augen? Sie hatte das Gefühl, dass er ihr bis auf den Grund ihrer Seele blicken konnte.

Sie schloss die Lider. Da. Schon tauchte er in ihren Gedanken auf, genauso lebendig wie einige Stunden zuvor im Wohnzimmer. Mit lässig ausgestreckten Beinen und dem Stetson auf dem Kopf, sexy wie kein anderer.

Mehr als einmal hatte sie bei diesem Anblick das Bedürfnis gehabt, sich auf seinen Schoß zu setzen und wie ein Kätzchen zu schnurren.

Langsam öffnete sie wieder die Augen, erleichtert darüber, sich zurückgehalten zu haben. Sie konnte froh sein, dass sie so gebannt seiner Familiengeschichte gefolgt war. Denn das hatte sie vor dem Risiko bewahrt, sich vollends zum Idioten zu machen. Die Geschichte seines Urgroßvaters war wirklich so spannend gewesen, dass sie ihm einfach folgen musste. Sie fragte sich, warum sie noch nie davon gehört hatte. Da sie in der Datenbank nicht auf den Fall gestoßen war, hatte die Öffentlichkeit wohl nie etwas davon erfahren. Dabei würde Chloe diese Story nur allzu gern mit ihren Leserinnen teilen.

Sie drehte sich im Bett herum und beschloss, der ganzen Geschichte auf den Grund zu gehen. Wenn Ramsey nicht bereit wäre, ihr mehr zu erzählen, dann vielleicht seine Brüder oder Cousins. Zane Westmoreland zum Beispiel. Bevor er sich heute von ihr verabschiedet hatte, hatte er ihr zugezwinkert und versprochen, zum Frühstück zu erscheinen.

Doch dann schüttelte sie den Kopf. Der einzige Westmoreland, der wichtig war, lag nur einige Türen weiter in seinem Bett und schlief vermutlich schon tief und fest.