9. KAPITEL

Sowie der letzte Wagen vom Hof gefahren war, warf Chloe Ramsey, der am Türrahmen lehnte und sie ansah, einen langen Blick zu. Die Männer waren pünktlich zum Lunch erschienen, und auch seine Schwestern waren zum Essen geblieben. Zane, Derringer und Jason hatten es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, zum Essen zu bleiben. Zu guter Letzt war schließlich auch noch Callum hinter Ramseys Rücken aufgetaucht.

Nachdem alle satt und zufrieden gewesen waren, hatten Ramseys Schwestern dankenswerterweise beim Aufräumen geholfen. Da Ramsey auch mit angepackt hatte, war im Nu alles wieder ordentlich gewesen. Chloe hatte die Vermutung, dass Ramsey seine Schwestern zur Eile ermahnt hatte. Denn sowie die Küche wieder sauber war, hatten die drei sich Zane, Derringer und Jason geschnappt und sich zügig verabschiedet. Callum war mit den anderen raus auf die Weiden gefahren.

Endlich waren Chloe und Ramsey wieder allein. Das erste Mal an diesem Tag. Während sie ihn ansah, ließ sie die Ereignisse der letzten Nacht Revue passieren. Dachte an seine Lippen auf ihrem Körper, seine gierige Zunge, mit der er ihre Brüste und die sensible Stelle zwischen ihren Beinen liebkost hatte. Beim Gedanken daran, wie sehr sie es genossen hatte, ihn in sich zu spüren, beschleunigte sich ihr Atem. Wie gut ihre beiden Körper miteinander harmoniert hatten.

Von allen Liebhabern, die sie bis jetzt gehabt hatte, war er der leidenschaftlichste. Kreativ, fantasievoll, unbefangen. Zweifellos waren in dieser einen Nacht all ihre erotischen Fantasien erfüllt worden. Ob er jemals auf dem Cover ihres Magazins erscheinen würde, spielte wirklich keine Rolle mehr für sie. Denn sie persönlich hatte erleben dürfen, dass Ramsey Westmoreland der unwiderstehlichste Mann aller Zeiten war.

„Komm her, Chloe.“

Sie zögerte nicht, ging auf ihn zu und schmiegte sich in seine Arme. Als er sie an sich presste, hob sie den Kopf und sah ihm tief in die Augen.

Dann beugte er sich zu ihr hinunter und presste seinen Mund auf ihre Lippen. Ihr Körper reagierte sofort, und sie erwiderte seinen Kuss mit dem gleichen Verlangen. Ihr war bewusst, dass er ihre harten Brustwarzen spüren konnte. Auch sie fühlte deutlich seine starke Erregung. Einige Augenblicke später beendeten sie den Kuss. Allerdings hielt sie sich weiter an seinen starken Schultern fest. Denn vor heißem Verlangen zitterte sie so sehr, dass sie seinen Halt brauchte.

„Ich will dich, am liebsten hier auf der Stelle. Aber ich möchte nicht noch mal von unerwarteten Gästen überrascht werden“, raunte er gegen ihre Lippen. „Zu viel Aufregung.“

Sie begriff, dass er es ernst meinte. Dass er sie genauso begehrte wie sie ihn. „Dann sollten wir vielleicht besser nach oben gehen“, schlug sie ihm flüsternd vor.

Noch bevor sie den nächsten Atemzug tun konnte, hob er sie auf die Arme und trug sie die Treppe hinauf.

Ramsey legte Chloe aufs Bett und trat einen Schritt zurück. Er musste sie unbedingt ansehen. Musste herausfinden, wie diese Frau es geschafft hatte, dass er sie am helllichten Tage in sein Schlafzimmer brachte. Es gab Millionen Dinge, die er noch zu tun hatte. Fast die Hälfte seiner Herde war trächtig, das Ablammen begann in ein paar Tagen, und er musste die Ställe vorbereiten.

Doch in diesem Moment zählte allein sein Wunsch, sich in Chloe zu verlieren. Er wollte, dass ihre Körper miteinander verschmolzen, wollte ihre Bewegungen spüren, wenn sie ihn aufnahm. Er erschauerte, und seine Erregung wuchs.

Mit der Zunge liebkoste er ihre Unterlippe. Ihr Mund verzückte ihn, es drängte ihn, sie zu küssen. Doch erst wollte er ihren Geschmack aufsaugen. Er erinnerte sich an all die Dinge, die er in der letzten Nacht mit ihr angestellt hatte. Doch er wusste, dass das nicht genug gewesen war.

Verführerisch langsam strich er über ihre Bluse, die er Chloe dann blitzschnell über den Kopf zog und auf den Boden warf. Sofort fiel sein Blick auf ihre Brüste und den rosafarbenen BH, unter dem sich ihre festen Brustspitzen abzeichneten. Er war neugierig darauf, ob ihr Slip farblich zu ihrem BH passte. In der letzten Nacht war ihm aufgefallen, dass sie einen grünen BH und einen passenden Slip dazu getragen hatte. Er fand ihre Dessous unglaublich sexy.

Geschickt öffnete er den Verschluss des BHs und bewunderte ihre herrlichen Brüste.

Er beugte sich vor und umschloss mit den Lippen eine ihrer Brustspitzen, bevor er sie mit der Zunge liebkoste.

Er hörte, wie sie leise stöhnte, während er abwechselnd beide Brüste genüsslich verwöhnte. Es fühlte sich heiß an, entfachte sein Verlangen, und immer gieriger saugte er an ihren Brüsten. Noch nie hatte er so viel Lust erlebt, wenn er sich den Brüsten einer Frau gewidmet hatte.

Schließlich warf er den Kopf in den Nacken und lächelte sie wild an. Er drückte sie sanft zurück und zog ihr den Jeansmini über die Hüften und wunderbaren Beine, bis sie nur noch Leggins trug. Ein appetitlicher Anblick in Rosa.

Auch wenn er nackte Beine bevorzugte, musste er zugeben, dass diese farbigen Leggins durchaus ihren Reiz hatten. Trotzdem wollte er sie in diesem Moment einfach nur loswerden.

„Du weißt, dass ich diese Dinger nicht sehr mag“, sagte er.

Erstaunt sah sie ihn an. „Warum nicht?“

Grinsend erklärte er: „Weil sie deine Beine verstecken.“

Chloe lächelte. „Aber Leggins sind derzeit wieder total in. Sie verstecken meine Beine nicht, sie bringen sie erst zur Geltung, Ramsey. Normalerweise sind meine Röcke sehr, sehr kurz. Daher passen Leggins ganz besonders gut zu meinem Outfit und den flachen Schuhen.“

Ramsey nickte zwar, konnte aber nicht fassen, dass er mit ihr über Mode diskutierte.

„Wäre es dir lieber, wenn ich in Anwesenheit deiner Männer keine Leggins trage, Ramsey?“

Er musste nicht lange nachdenken. „Nein.“

„Na dann, Rancher. Du kannst nicht alles haben.“

Der Gedanke gefiel ihm nicht. „Aber wenn ich mit dir allein bin, will ich deine nackten Beine haben.“

„Wie du willst.“

Und er wusste, was er wollte. Wortlos zog er ihr die Leggins aus und entdeckte einen pinkfarbenen String, der unglaublich sexy war. Zu gern wollte er herausfinden, was sich darunter verbarg. Deshalb konnte er keine Zeit mehr verlieren.

Er spreizte ihre Beine und legte ihre Oberschenkel auf seine Schultern. Ihre glatten Beine auf der Haut zu spüren steigerte seine Erregung und ließ ihn erschauern. Genüsslich sog er ihren Duft ein und gierte nach ihrem Geschmack auf seiner Zunge.

Sobald er die richtige Position eingenommen hatte, begann er, ihre empfindsamste Stelle durch den dünnen Stoff hindurch mit der Zunge zu liebkosen. Als sie aufstöhnte, spürte er, wie er noch härter wurde.

„Was machst du mit mir?“, raunte sie atemlos.

„Wie fühlt es sich denn an?“ Jetzt stieß er mit seiner Zunge schneller und fester gegen den Stoff. „Wenn ich dich langweile, höre ich natürlich sofort auf“, sagte er und grinste sie an.

„Nein.“ Sie keuchte. „Bitte mach weiter.“

„Gut“, erwiderte er. Pures Verlangen und grenzenloses Vergnügen spiegelten sich in ihren Zügen wider und fachten seine Lust noch weiter an. Er lehnte sich leicht zurück und streifte ihr den String ab.

Seit er in der letzten Nacht zum ersten Mal von ihrer intimsten Stelle hatte kosten dürfen, wollte er mehr. Erst nachdem er sie geliebt hatte, war ihm klar geworden, wie viel sexuelles Verlangen in ihm war. Beim Gedanken an die unzähligen Höhepunkte, die er ihr entlockt hatte, loderte sein Begehren auf. Er wollte sie wieder, wie verrückt.

Als sie völlig nackt war, küsste er sie wieder zwischen den Oberschenkeln. Er liebte das Gefühl, mit dem Kinn ihre glatte Haut entlangzufahren. Dann konnte er sich nicht mehr länger zurückhalten. Er strich mit seiner Zunge über das Zentrum ihrer Lust, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie begehrte.

„Ramsey“, flüsterte sie leise.

„Ja, Baby?“

„Das … gefällt mir.“

Ihre Worte ließen ihn erschauern. „Mir auch“. Wie sehr, zeigte er ihr, indem er sie ausgiebig mit der Zunge verwöhnte. Ihr Geschmack löste eine Sehnsucht in ihm aus, die nach Erfüllung verlangte. Ihr lustvolles Stöhnen, ihre angespannten Muskeln und ihr süßer Geschmack weckten eine Gier in ihm, die ihm schier unstillbar erschien.

Er ahnte, dass sie nicht mehr weit entfernt von ihrem ersten Höhepunkt war, und bewegte seine Zunge jetzt schneller, härter. Und als er spürte, dass Chloe sich versteifte, wusste er, dass ihre Zügellosigkeit auf ihn übergehen würde.

Was auch geschah, er ließ nicht von ihr ab, sondern brachte sie durch seine geschickte Zungenfertigkeit an den Rand des Wahnsinns.

Chloe hatte das Gefühl, dass ihr Verstand in tausend Stücke zersprang. Sie atmete scharf ein und glaubte zu schweben. Noch immer hielt Ramsey ihre Hüften umklammert und verwöhnte, neckte und reizte sie.

Die Bewegungen, die er mit seiner Zunge vollführte, wurden schneller und schneller. Sie schrie seinen Namen, als sie von bittersüßen Schauern erfasst wurde, die ihren Körper elektrisierten und ihren Verstand vernebelten.

Erst als das letzte Beben verebbt war, lehnte er sich zurück. Erschöpft fiel sie aufs Bett. Durch ihre halb geschlossenen Lider sah sie, dass er sich hastig auszog.

Sie versuchte ruhig zu atmen, während sie ihn dabei beobachtete, wie er die Boots von den Füßen kickte und sein Hemd aufknöpfte, unter dem seine muskulöse Brust zum Vorschein kam. Dann löste er die Gürtelschnalle, knöpfte die Jeans auf und streifte sie sich von den Beinen.

Obwohl sie einfach nur dalag, hatte sie kaum die Kraft, Atem zu schöpfen. Bis Ramsey nackt vor ihr stand. Als ihr Blick tiefer glitt, erfasste sie ein Prickeln, das ihren Körper mit neuer Energie erfüllte und ihr Verlangen aufs Neue entfachte.

Während er ein Kondom aus der Nachttischschublade nahm, die Schutzhülle mit den Zähnen aufriss und es sich überstreifte, loderte regelrechtes Feuer in ihren Adern auf. Sie atmete scharf ein, als er sich zu ihr legte und sanft ihre Beine spreizte.

Einen Augenblick später küsste er sie, und sie war so überwältigt von der Zärtlichkeit seines Kusses, dass ihr fast die Tränen kamen. Nur langsam löste er sich von ihren Lippen und lehnte sich zurück. Er spreizte ihre Beine noch etwas weiter und drang tief in sie ein. Das Entzücken, das sie nun erfüllte ließ sie lustvoll aufstöhnen.

„Sieh mich an, Baby. Spür mich“, flüsterte Ramsey, während er mit den Fingerspitzen sanft ihr Kinn streichelte.

Sie spürte ihn. Er war tief in ihr und begegnete ihr mit dem gleichen verzweifelten Verlangen. Als seine Bewegungen schneller wurden, klammerte sie sich fest an ihn, um ihm zu folgen.

Laut stöhnte er und rief ihren Namen, und da wusste sie, dass sie sich auf einer gemeinsamen sinnlichen Ebene befanden und dort eins wurden. Als sie gleichzeitig den Höhepunkt erreichten, hätte sie schwören können, dass sie spürte, wie er in ihr kam. Auch wenn das nicht sein konnte, denn sie hatte ja gesehen, wie er ein Kondom übergestreift hatte. Als sie wenig später fühlte, dass er wieder erregt war, wischte sie den Gedanken beiseite und wusste, dass die Nacht gerade erst begonnen hatte.

Einige Zeit später lag Chloe so in Ramseys Armen, wie er es am liebsten hatte: Sie kuschelte mit dem Rücken an ihm. Sein muskulöses Bein hatte er über ihre Beine gelegt, ihr Hinterkopf lag an seiner Brust, und mit seinen Armen hielt er ihre Taille umschlungen.

Sie fühlte sich zufrieden, entspannt und geborgen.

Beide genossen es, ihre Lust miteinander zu teilen. Chloe wusste, dass sie noch einige Male miteinander schlafen würden, bevor diese Liebesnacht endgültig zu Ende ging. Bei der Vorstellung, dass er sie genauso begehrte wie sie ihn, schlug ihr Herz heftig.

Tief atmete sie ein und wusste, dass der Moment gekommen war. Ganz egal, wie er die Dinge anging, sie war verpflichtet, ihm die Wahrheit zu sagen und ihm mitzuteilen, dass sie ihn nicht länger als Coverhelden für ihr Magazin wollte.

Sie wollte es kurz und schmerzlos hinter sich bringen und drehte sich in seinen Armen zu ihm um. Sie sah seinen überraschten Blick, als sie tief Luft holte und schnell ansetzte: „Ramsey, es gibt da etwas, das ich dir gern sagen möchte.“

Sofort legte Ramsey einen Finger auf Chloes Lippen. Er befürchtete, dass seine Schwestern, die ihn so schnell wie möglich verkuppeln wollten, auf sie eingeredet und sie unter Druck gesetzt hatten. Bestimmt fühlte sie sich jetzt bedrängt und wollte sich zurückziehen. Wahrscheinlich wollte sie ihm sagen, dass für sie das Ganze nichts Ernstes war. Doch dafür war er noch nicht bereit. Er wollte diese Worte nicht hören.

Am Ende der nächsten Woche, wenn ihre Arbeit hier vorbei sein würde, war immer noch genug Zeit, um miteinander zu reden. Dann würde er ihr gestehen, wie sehr er sie begehrte. Und dass er sie weiterhin sehen wollte und sich wünschte, dass das, was zwischen ihnen war, weiterging. Er erinnerte sich wieder an das Gespräch mit Dillon. Plötzlich wusste er, dass er eine Beziehung mit ihr wollte.

„Lass uns nicht reden. Nicht jetzt. Heben wir uns die ernsten Gespräche für unseren letzten gemeinsamen Tag auf der Ranch auf. Bis dahin will ich genießen, was ich gemeinsam mit dir gefunden habe, Chloe. Meinst du, du könntest noch ein bisschen warten und mir diesen Gefallen tun?“

Sie nickte langsam. „Ja, ich denke, das kann ich.“

„Und“, fügte er hinzu, „wenn wir diese Woche mit dem Scheren fertig sind, werden wir die Schafe, die nicht trächtig sind, zu den Weiden …“

„Habt ihr denn viele trächtige Schafe?“

„Fast die Hälfte meiner Herde“, antwortete er lächelnd und sah, dass sie überrascht war.

„Wie können so viele Schafe gleichzeitig schwanger werden?“

„Kommt alles auf das richtige Timing an. Die weiblichen Schafe, also die Mutterschafe, werden während der Paarungszeit mit den Böcken zusammengesteckt. Fünf Monate später beginnt dann das sogenannte Ablammen. Das ist die Zeit, in der die Lämmer geboren werden. Glücklicherweise werfen die Muttertiere nicht alle an einem Tag, sondern in einem Zeitraum von etwa zwei Wochen.“

„Wow!“

Er grinste. Es freute ihn, dass Chloe Interesse am Ranchleben zeigte.

Plötzlich hatte er eine Idee. „Einer meiner Hüter, Pete Overton, kann aus familiären Gründen nicht vor Sonntag mit der Arbeit anfangen. Stattdessen werde ich auf die Weiden fahren, um alles für ihn vorzubereiten. Hättest du vielleicht Lust, mich zu begleiten? Wir wären Sonntagvormittag wieder zurück.“

Chloe lächelte Ramsey an. Eigentlich hatte sie ihm die Wahrheit beichten wollen, doch er bestand darauf, ein ernstes Gespräch bis Sonntag aufzuschieben. Für sie war das absolut in Ordnung. Denn sie ahnte, dass er wahrscheinlich furchtbar wütend werden würde, wenn sie ihm erst alles erklärt hätte.

Immer noch lächelnd lehnte sie sich zurück und schlang die Arme um seinen Hals. „Ich begleite dich gern.“