GLOSSAR

Adduktion: Heranführen eines Körperteils an die Körperachse.

Außenrotation: Die Drehbewegung einer Extremität oder eines Gelenks von der Körperachse weg nach außen. Für den Lotussitz im Yoga sind sowohl die Schultern als auch die Hüften nach außen rotiert.

Bandgeführte Distraktion: Gelenkflächen mithilfe eines flexiblen Bandes auseinanderziehen. Der Versuch, die Bewegungen im Inneren des Gelenks zu beeinflussen, indem man die Gelenkkapsel so weit manipuliert, dass für Bewegungen mehr Raum entsteht.

Bewegungseinheiten: Die funktionellen beweglichen Einheiten der Wirbelsäule (Wirbelsegmente).

Einschränkung im Aktions- oder Bewegungsradius: Ein allgemeiner Begriff, um den fehlenden Bogen, Radius, Vektor oder anderen Aspekt eines Bewegungsablaufs zu bezeichnen. Zu einer vollen Schulterbeugung gehört auch die vollständige Außenrotation des Schultergelenks in Überkopfstellung des Arms. Ein Sportler, der diese Außenrotation nicht ausführen kann, ist in diesem Bereich nur eingeschränkt beweglich.

Extension, Streckung: Gegenteil von Flexion (Beugung); Bewegung, die den Gelenkwinkel vergrößert. Extension ist beispielsweise das Strecken des hinteren Beins beim Gehen.

Extensionskraft, Streckkraft: Eine linear wirkende Kraft (Kraftvektor), die eine Streckung verstärkt und erleichtert, beispielsweise wenn man sich in Rückenlage über eine Hartschaumrolle nach hinten legt. Die Extensionskraft wirkt bei Streckbewegungen auf den Körper.

Flexion, Beugung: Gegenteil von Extension (Streckung); Bewegung, die den Gelenkwinkel verkleinert, beispielsweise wenn man den Ellenbogen beugt, um den Arm anzuwinkeln.

Gleitgewebe: Jede Körperfläche, an der Gewebe übereinandergleiten sollte, wie z. B. Haut über einem Knochen. Der Begriff umfasst Haut, Nerven, Bindegewebe und Muskeln.

Globale Extension oder Flexion: Streckungen und Beugungen der Wirbelsäule über mehr als einen funktionellen Abschnitt (Lendenwirbelsäule und Brustwirbelsäule etc.). Bei Sportlern ergeben sich Globalextension oder -flexion beispielsweise bei der Rolle vorwärts, beim Abblocken eines Balls am Netz, beim Werfen eines Baseballs oder beim Bankdrücken.

Innenrotation: Die Drehbewegung einer Extremität oder eines Gelenks zur Körperachse hin nach innen. Führt man die Hand vor das Gesicht, muss die Schulter nach innen rotieren, um die Bewegung zu ermöglichen.

Intramuskulär: Die Beziehung, in der die Komponenten eines Muskels zueinanderstehen. Verhärtungen innerhalb eines Muskels wirken nicht mit dem restlichen Gewebe des Muskels zusammen. Zu unterscheiden von der Interaktion zwischen verschiedenen Gewebestrukturen.

Kompensation: Die Fähigkeit des Körpers, Bewegungs- oder Haltungsschwächen auszugleichen. Normale, gesunde und voll bewegliche Strukturen zwingen seltener zu Ausgleichsbewegungen als verhärtete, funktionseingeschränkte Strukturen.

Lastaufnahme-Sequenzierung: Ein Grundprinzip der Lastverteilung auf Körperstrukturen. Es gilt, dass die bei einer Bewegung zuerst belasteten Strukturen die Maximallast tragen. Bei Kniebeugen, bei denen sich die Knie als Erste bewegen, sind das Quadrizeps und Kniescheibe. Von Natur aus gibt es keinen Lastenausgleich in den Strukturen.

Passive Hilfsbewegung: Beschreibt die kleinen Bewegungen im Gelenk während eines normalen Bewegungsablaufs.

Scherkraft: Tritt im Zusammenhang mit Mobilisationen auf, die die Gleitfähigkeit von Strukturen mittels Druck oder Belastung wiederherstellen und meist quer zum Gewebe wirken. Beim Versuch, zwei Toasts mit geschmolzenem Käse ausein anderzubringen, würde man versuchen, die Brotscheiben durch Scherkraft zu trennen.

Selektive Extension/Flexion: Streckungen und Beugungen der Wirbelsäule über einen oder wenige funktionelle Abschnitte, wie selektives Strecken der Halswirbelsäule beim Kreuzheben oder Überstrecken des unteren Brustkorbs beim Drücken.

Trainingspartner: Ein enger Vertrauter, der dabei hilft, die eigenen Fehlfunktio nen der Körpermechanik zu korrigieren. Er berücksichtigt immer das ausgemachte Codewort und wird seinen Trainingspartner davon abhalten, über die definierte Schmerzgrenze hinaus zu gehen. Für manche Mobilisationen, beispielsweise den Quadrizeps-Smash, ist ein Partner unablässig.

Unter Last setzen: Während einer Mobilisation eine Extremität voll belasten.

»Verklebtes« Gewebe: Umgangssprachlicher Ausdruck für verhärtete, unelastische Strukturen, die nicht wie gesunde Strukturen funktionieren. Bei Personen, die den ganzen Tag sitzen, können beispielsweise die Gesäßmuskeln »verkleben«.

Zugspannung: Einer Mobilisation durch Bewegen einer Extremität Zugkraft verleihen. Wenn man beim Mobilisieren der hinteren Oberschenkelmuskulatur das Knie zur Brust zieht, würde man den Unterschenkel für die Zugspannung strecken.