– Was ist mit der Leiche?
– Wurde eben abgeholt.
– Du hast dich ruhig verhalten? Hast deine Bilder gemacht und sie nach Berlin geschickt, richtig?
– Du musst mir nicht sagen, was ich tun muss, Anna. Ich bin hier nicht das Problem.
– Wer dann?
– Svenja Spielmann. Diese Frau ist ein Alptraum. Rennt hier herum, als wären wir an einem Spielfilmset. Sie nimmt das alles hier nicht ernst, wenn sie so weitermacht, dann ist hier bald jedem klar, dass wir es waren, die das alles angezündet haben.
– Ach, komm schon, David. Sie macht das schon. Ich habe mich mit ihr unterhalten, sie scheint eine von den Guten zu sein.
– Ich habe keine Zeit, mich um sie zu kümmern.
– Das musst du nicht, David. Bitte beruhige dich.
– Wir dürfen hier nicht auffallen, da waren wir uns doch einig, oder? Doch sie rennt herum, als wäre das hier ein Laufsteg oder eine Opernpremiere. Sie zieht sich an wie ein Paradiesvogel. Sie macht alles kaputt, Anna.
– Gar nichts macht sie kaputt. Sie macht nur ihre Arbeit. Genauso wie du. Die Polizei geht garantiert davon aus, dass der anonyme Anrufer, der den Mord gemeldet hat, auch bei euch angerufen hat. Es ist völlig normal, dass ihr da seid, dass Svenja Fragen stellt und du Fotos machst. Also, mach dir bitte keine Sorgen.
– Wir müssen Judith suchen.
– Das machen wir.
– Wir müssen mit dem Sohn reden. Er war gerade hier. Ein gewisser Weichenberger von der Kripo hat ihn in die Mangel genommen. Ich habe versucht ihn abzufangen, aber er ist in sein Auto gestiegen und war weg.
– – Svenja redet mit ihm.
– – Spinnst du? Es geht um Judith. Einer von uns beiden macht das. Niemand sonst.
– – Ach, komm schon, David. Je schneller wir herausfinden, wie das alles zusammenhängt, desto besser. Svenja ist bereits an ihm dran. Sie hat herausgefunden, in welchem Hotel er wohnt, sie wird ihn zum Reden bringen.
– Woher weißt du das alles?
– Ich habe vor zehn Minuten mit ihr telefoniert. Lass sie einfach machen, Bronski.
– Nein. Es geht um meine Tochter. Es geht darum, dass er meine Fragen beantwortet und nicht die von Svenja. Er soll mir sagen, was es mit diesem Foto auf sich hat. Wie es in die Geldtasche seiner Mutter kam. Wenn es nötig ist, werde ich es aus diesem Typen herausprügeln, das verspreche ich dir.
– Gar nichts wirst du. Du bist offiziell nur hier, um Fotos zu machen. Wir schauen, was Svenja herausfindet, danach können wir immer noch mit ihm reden. Wir wirbeln noch keinen Staub auf. Du versprichst mir jetzt, dass du dich zurückhältst. Sonst bin ich nämlich weg, und du kannst das alles hier alleine machen. Mein Mann freut sich bestimmt, wenn ich früher nach Hause komme.
– Bitte, Anna. Ich muss sie finden.
– Das wirst du. Aber jetzt musst du erst mal schlafen, Bronski. Bist ja völlig durch den Wind. Du ruhst dich jetzt ein paar Stunden lang aus, dann machst du weiter. In der Zwischenzeit kümmern wir uns um die Sache.
– Ich kann jetzt nicht schlafen, Anna.
– Doch, du kannst.