Nachwort
Das war alles … und doch viel mehr!
„... und nächstes Mal bestellen Sie beim Italiener eben nicht Ihre Lieblingspizza, die Sie immer bestellen. Sondern trauen sich, was Neues auszuprobieren!“
Das sagte mein Kollege und Freund Dr. Stefan Frädrich 2008 in einem Vortrag, in dem es um persönliche Veränderung ging. Damals habe ich nur gedacht: Toll, um so eine Allerweltsweisheit zu hören, muss ich nicht extra zu seinem Vortrag gehen. Aber dann stellte sich heraus: Ganz so aus der Luft gegriffen war die Idee nicht.
Zwei Tage später sehe ich einen Film über Rio de Janeiro. Der Corcovado mit der Cristo Redentor. Die Copa Cabana. Der Karneval. Die Samba-Tänzerinnen. Der Zuckerhut. Alles haben die Filmemacher in einem Rundumschlag untergebracht. Ich sitze auf dem Sofa und denke: Oh, da will ich irgendwann hin. Vielleicht im übernächsten Urlaub. Im Sommer geht es erstmal nach Mallorca.
Auf einmal habe ich mich wie von außen gesehen: „Irgendwann mal?“ Was ist denn das für eine Formulierung? Ich will doch nicht in einem Jahr nach Brasilien, nicht am St. Nimmerleinstag – ich will jetzt dort hin. Und meine Termine in den nächsten Wochen? Normalerweise wären die für mich sakrosankt. Jetzt denke ich auf einmal: Na und? Ich muss doch nicht immer das Gleiche machen wie bisher. Die Termine könnte ich verschieben oder an Mitarbeiter abtreten.
Eine Stunde später habe ich mein Meilenkonto aufgelöst und einen Flug gebucht. Ein paar Wochen später sitze ich im Flieger nach Rio. Zweieinhalb Wochen werden ich bleiben.
Ich probiere Eis aus Acai-Wurzeln. Ich verdrücke Pao de queijo, ein frisches, knuspriges und irre leckeres Brandteiggebäck. Im Fitnessstudio trinke ich Milchshake „con proteina“. Auf der Straße versuche ich, mir von den Brasilianern ein paar Fußballtricks beibringen zulassen. Ich lasse mir am Strand die Sonne auf den Bauch scheinen und schlürfe abends Cocktails. Wir fahren mit der Seilbahn auf den Zuckerhut. Überall ist Musik, gute Laune und Party. Das war der genialste Urlaub meines Lebens. Und einer, den ich nicht wieder vergessen werde. Denn er hat mir zwei Dinge vor Augen geführt.
Erstens: Es lohnt sich, immer wieder die eigene Komfortzone zu verlassen. Wer Außergewöhnliches erleben will, muss Außergewöhnliches tun.
Zweitens: Solange ich mir nur anhöre, was jemand sagt, welche Tipps er hat, Anregungen, Ideen, solange ist und bleibt das seine Wahrheit. Erst wenn ich anfange, das Gehörte umzusetzen, bekommt es die Chance, meine Wahrheit zu werden.
In diesem Sinne!
Alles Gute und fette Beute,
Ihr Dirk Kreuter