Ist backen für Veganer aufwändig und kompliziert? Gibt es nicht 1000 Probleme, die sich auftun, weil man auf Milchprodukte verzichten muss? Die Antwort auf diese Fragen lautet: Nein, ganz und gar nicht. Natürlich ist es sinnvoll, sich mit dem Thema des veganen Backens und auch generell mit Veganismus im Vorfeld zu beschäftigen. Und wer einmal die grundlegenden Zutaten in der heimischen Speisekammer hat, der wird das Backen von veganen Rezepten als so natürlich und komplikationslos empfinden wie vorher mit den üblichen Zutaten. Doch wieso sollte man sich überhaupt dazu entscheiden, seine Ernährung umzustellen und tierische Produkte zu meiden? Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Wer keine Milchprodukte und kein Fleisch mehr konsumiert, distanziert sich ganz klar von der für die Tiere schädlichen Massentierhaltung, die tendenziell immer häufiger und in größer werden dem Ausmaß betrieben wird. Außerdem gibt es stichhaltige ökologische und ethische Gründe dafür, sich von der Massentierhaltung abzugrenzen. Zudem leiden immer mehr Menschen an Unverträglichkeiten, die auf einen zu intensiven Konsum von tierischen Produkten zurückzuführen sind. Man tut sich und seinem Körper also auch etwas Gutes, wenn man sich für vegane Gerichte und Backwaren entscheidet. Und wer glaubt, auf den guten oder eventuell sahnigen Geschmack verzichten zu müssen, der irrt. Denn vegane Backwaren und Kuchen schmecken überaus lecker und stehen den konventionellen Produkten in Nichts nach. Man kann sogar sagen, dass der Unterschied zu „normalen“ Gebäcken von nichteingeweihten Personen in aller Regel nicht erkannt oder bemerkt wird.
An dieser Stelle wollen wir kurz die Zutaten auflisten, die jedem Veganer in seiner Backkariere begegnen werden und somit Teil der obligatorischen Grundausstattung sein sollten:
- Bananen und Apfelmus als Ersatz für Eier. ½ Banane oder 40g Apfelmus ersetzen jeweils 1 Ei.
- Kichererbsen. Das etwas dickflüssige Kochwasser von Kichererbsen im Glas lässt sich als Ersatz für Eiweiß nutzen, wenn man Eischnee machen möchte. Dauert etwas länger beim Aufschlagen, wird aber genauso fluffig.
- Agar-Agar aus dem Reformhaus, ist ein aus Algen gewonnenes Produkt, mit dem sich Gelatine herstellen lässt. Pektin aus der Apotheke hat dieselbe Wirkung und ist ebenfalls ein rein pflanzliches Produkt.
- Johannisbrotkernmehl ist ein wunderbares Mittel, um Teige schön locker zu machen und dient auch als Eigelbalternative.
- Honig in Backrezepten kann problemlos durch Agavendicksaft, Ahorn- oder Kokosblütensirup ersetzt werden.
- Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Butter oder Sahne gibt es in Bioläden und gut sortierten Supermärkten zu kaufen. Vegane Buttermilch kann ganz einfach mit 200 ml Mandelmilch und 1 EL Apfelessig selbst hergestellt werden.
- Pudding kann mit Puddingpulver ganz einfach zu Hause angerührt werden. Alle veganen Milchsorten außer Reismilch sind dafür nutzbar.
Um auf die am Anfang gestellte Frage nochmal zurückzukommen: Das Backen mit ausschließlich pflanzlichen Zutaten ist weder komplikationsreich, noch erfordert es mehr Zeit oder Können als das reguläre Backen. Glücklicherweise reagiert die Lebensmittelindustrie auf die immer größer werdende Nachfrage nach veganen Produkten, womit das Leben als Veganer immer einfacher wird und wunderbar in den Alltag integriert werden kann ohne einen Mehraufwand zu verursachen. Und die selbstgebackenen Köstlichkeiten können auch noch mit gutem Gewissen genossen werden – wenn das kein Grund ist, seine Backgewohnheiten umzustellen!