Die grauen Seelen

Die grauen Seelen
Authors
Claudel, Philippe
Publisher
Rowohlt Verlag
Tags
roman
ISBN
9783499237799
Date
2006-03-01T23:00:00+00:00
Size
0.18 MB
Lang
de
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„Wie Philippe Claudel die Seelen entblößt, hat mir den Atem genommen.“ (Petra Hammesfahr)

Ein Dorf im Osten Frankreichs, Winter 1917. Die Front ist nah, doch alles geht seinen gewohnten Gang. Bis eines Tages die zehnjährige Tochter des Gastwirtes ermordet wird. Der Gendarm versucht, Licht in das Dunkel zu bringen. Doch erst viele Jahre später gelingt es ihm, die Geschichte zu erzählen, zusammen mit allen anderen Geschichten, die untrennbar mit ihr verbunden sind.

„Dunkel, geheimnisvoll, atemberaubend, spannend, dabei von bestechender sprachlicher Eleganz.“ (Elke Heidenreich in „Lesen“)

Der Anfang fängt dem Ich-Erzähler in Philippe Claudels Roman Die grauen Seelen deutlich schwer. „Ich weiß nicht genau, wo ich beginnen soll“, lautet sein erster Satz: „Da ist all die vergangene Zeit, die die Worte nicht hervorholen werden, da sind die Gesichter, das Lächeln, die Wunden. Dennoch muss ich versuchen auszusprechen, was seit über zwanzig Jahren mein Herz nicht zur Ruhe kommen lässt.“

Dann aber sprudelt es doch heraus aus ihm: Die Geschichte vom grausamen Mord an der bezaubernden Tochter des Gastwirts, der das erinnerte Lächeln gehört und die die Dorfgemeinschaft im Osten Frankreichs im Jahr 1917 mehr erschüttert als das Schlachten an der Front des Ersten Weltkriegs. Gerade einmal zehn Jahre war sie alt, diese „Belle de jour“, als sie erdrosselt wurde, und ihr Tod ist doch unweigerlich mit der Grausamkeit der Zeit verknüpft. Das wird dem Ich-Erzähler immer klarer, je mehr er versucht, hinter das Geheimnis des Verbrechens und hinter die Masken der „grauen Seelen“ im Dorf zu kommen. Hinter die Maske des einsamen Staatsanwalts zum Beispiel. Oder hinter die Maske der wunderschönen Lehrerin, die ihrem Geliebten verfallen ist...

Bei seinem Erscheinen waren Die grauen Seelen der Sensationserfolg im französischen Bücherherbst. Jetzt könnte er es auch in Deutschland werden. Denn das Buch ist derart packend und atmosphärisch dicht geschrieben, dass man keine Seite davon missen möchte. Nur, leider: es ist viel zu schmal. -- Isa Gerck

Pressestimmen "Voilà: Ein wundervoller Roman, wie man sonst keinen mehr zu lesen bekommt. Weil keiner mehr so wunderbar schreibt." (Le Nouvel Observateur) "Claudel schreibt mit dem Skalpell, um die Seele unter der Haut leichter freilegen zu können. Dieser Roman rührt, überwältigt, bringt einen aus der Fassung." (L'Express)