[Die Katze 12] • Der Blut-Diamant

Der Wagen hielt an. Der Fahrer schaltete die Scheinwerfer aus. Während der Regen auf das Dach prasselte, zündete er sich eine Zigarette an und wartete.

Ab und zu warf er einen Blick nach hinten. Auf der Sitzbank lag ein brauner Koffer mit abgewetzten Kanten. Er sah aus, als wäre er schon seit langer Zeit in Gebrauch. Der Fahrer war von mittlerem Alter, ein eher unauffällig wirkender Mann. Das Gesicht wirkte freundlich und harmlos, die blauen Augen schauten verträumt in die Ferne.

Es war Abend. In der kleinen Ortschaft saßen die meisten Menschen beim Essen. Die Straßen waren verlassen.

Der Mann hinter dem Steuer nahm all das nur flüchtig wahr. Er schaltete die Innenbeleuchtung ein und drehte sich um. Der Koffer war nicht verschlossen. Ein leises Klicken war zu hören, als die Schlösser aufsprangen.

Im Licht der kleinen Lampe am Innenspiegel glänzten schwarz und ölig die Waffen, die der Mann in seinem Koffer transportierte – Maschinenpistolen eines berühmten deutschen Herstellers, nagelneu und einsatzbereit. Der Koffer enthielt außerdem noch einige Magazine mit Munition.

Der Mann nickte zufrieden und klappte den Koffer wieder zu.

Dieser Waffen wegen war er hergekommen. Er wartete auf seine Geschäftspartner. Er hatte sie nie zuvor gesehen, würde sie nie wieder danach zu Gesicht bekommen. Auf solche Vorsichtsmaßnahmen wurde geachtet – die Organisation durfte sich keine Fehler erlauben.

Ganz besonders in diesem Fall nicht – denn der Auftrag lautete auf Mord.