[Cassandra 04] • Wer war ihr fremdes Ebenbild?

[Cassandra 04] • Wer war ihr fremdes Ebenbild?
Authors
Plössner, Jutta & als_Anderson_Melissa
Publisher
Monashee Books
Tags
roman-düster
Date
2012-06-04T00:00:00+00:00
Size
0.21 MB
Lang
de
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Amy wusste nicht mehr, wie lange sie schon gelaufen war, als sie in der Ferne Lichter schimmern sah und das Bellen von Hunden hörte. Die Beine trugen sie kaum mehr und sie war am Ende ihrer Kräfte, doch sie musste dieses Haus dort hinten unbedingt noch erreichen. Es war ihre einzige Rettung. Sich einfach in den Schnee fallen zu lassen, wie sie es am liebsten getan hätte, würde ihren sicheren Tod bedeuten. 

Schließlich hatte sie es geschafft. Mit letzter Kraft schleppte Amy sich die hölzernen Stufen zur Haustür des wuchtigen Blockhauses hinauf, das aus ganzen Baumstämmen gebaut war. Ihr schwaches Klopfen schien nicht durch das dicke Holz der Tür zu dringen. So öffnete Amy sie einfach, nachdem sie festgestellt hatte, dass sie unverschlossen war. Wohlige Wärme umfing sie. Müde blinzelte sie in das gedämpfte Licht. Sie befand sich in einem großen Raum, dessen Wände ebenfalls aus Holzstämmen bestanden. Die Sitzmöbel waren mit weißem Fell bezogen. Am liebsten hätte sie sich sofort auf das breite Sofa gelegt. „Hallo, ist hier jemand?“, rief Amy heiser. Im Hintergrund wurde eine Tür geöffnet. Eine rothaarige attraktive Frau betrat den Raum. Bei Amys Anblick verhielt sie den Schritt und starrte sie fassungslos an. „Verzeihung“, brachte Amy mühsam hervor. Vor ihren Augen drehte sich plötzlich alles, und sie musste sich an der Wand anlehnen. „Ich ...“ „Bist du endlich zurückgekommen?“, unterbrach die fremde Frau sie mit hasserfüllter Stimme und machte ein paar drohende Schritte auf Amy zu. „Eigentlich hatte ich ja gehofft, deinen Anblick nie mehr ertragen zu müssen ... Clifton!“, rief sie dann erregt. „Komm bitte herunter, Mercy ist zurückgekehrt!“ „Ich bin nicht Mercy“, protestierte Amy schwach.