Ein Winter, der nach Liebe duftet

Ein Winter, der nach Liebe duftet
Authors
Sandvik, Linn & Jacobsen, Maja
Publisher
Blitzeis Verlag
Date
2019-11-10T00:00:00+00:00
Size
0.36 MB
Lang
de
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»Er hat mich geliebt und mir meine Unzulänglichkeit, meine Fehler verziehen.«

»Und er ist dumm genug, es heute noch zu tun. Er ist ein Narr. Und als du dich damals von ihm losgesagt hast, habe ich dich gefeiert.«

Ein Jobangebot, das Alexa zunächst so unbedingt ausschlagen will, führt sie schließlich doch in den hohen Norden zu Spitzensportler Jarne Thomsen und leider auch zu Kristian Aune, mit dem sie vor ein paar Jahren Tisch und Bett geteilt hat.

Als wäre es nicht schon schwierig genug, dass sie sich nach der damals sehr hässlichen Trennung mit Kristian auseinandersetzen muss, lehnt auch Jarne Alexa vehement ab. Und dann taucht auch noch ihr einstiger Mentor und Vaterersatz Roar wieder auf, um Alexa in das größte Chaos ihres bisher ohnehin schwierigen Lebens zu stürzen.

Kann Alexa endlich einmal gewinnen und vor allem sich selbst und die wahre Liebe finden oder wird sie zum letzten Mal im nordischen Tiefschnee liegen bleiben?

Was ich getan habe, als er noch an meiner Seite war, was ich getan habe, während ich noch für ein Comeback gekämpft habe, hat ihn an Grenzen gebracht, aber hätte er mich in den Wochen nach meinem endgültigen Aus erlebt, wäre er zerbrochen. All das würde er nicht glauben, aber ich weiß es besser. Nur werde ich die Bilder in seinem Kopf auch nie korrigieren, weil ich weiß, dass er heute noch etwas für mich empfindet. Sonst würde er nicht mit geschlossenen Augen dastehen und mit sich selbst ringen. »Ich habe dich geliebt, Lexi.«

Ich nicke, weil ich es heute noch spüren kann. Genau wie er schlucke ich hart. »Ich weiß«, sage ich und beiße mir die von der geringen Luftfeuchtigkeit spröde gewordene Lippe beinahe kaputt. Mein Herz schreit, es vergießt einzelne Tränen, zu denen es damals nicht fähig war, und die sich jetzt auf meine Stimmbänder legen. »Und ich wünschte, ich hätte es erwidern können.«

»Das hättest du nicht müssen.« Er stößt sich von der Wand ab, wirkt um Jahre älter, als er so gebeugt dasteht. Sein Gewicht ist zu viel für seine Knie, dabei trägt er sonst die Springer hoch über seinem Kopf, stemmt sie mühelos. »Du hättest nur annehmen müssen, was ich gegeben habe. Meine Liebe.«

Wir dachten, mit Liebe geht das, sagte einmal die Frau eines Fußballers, der einen Tag zuvor seinem Leben ein Ende bereitet hatte. Verzweifelt war er auf die Gleise unweit seiner Heimat gestiegen und hatte sich von einem Zug überrollen lassen. Er musste regelrecht zerrissen worden sein und wann immer ich damals an diesen Mann, an Robert Enke, denken musste, hatte ich ihn um das Gefühl beneidet, diese Leichtigkeit, die kurz vor dem Aufprall in ihm geherrscht haben musste. »Es ist nicht, was du hören willst«, flüstere ich und würde mich am liebsten abwenden und gehen. Weit weg. Vielleicht nie wiederkehren, um ihm nie wieder unter die Augen treten zu müssen. »... denn ich weiß, was du für mich gefühlt hast. Aber es war nicht genug, um ...«