Die Rumplhanni
- Authors
- Christ, Lena
- Publisher
- Süddeutsche Zeitung
- Tags
- roman-heimat
- Date
- 2011-03-27T22:00:00+00:00
- Size
- 0.21 MB
- Lang
- de
Lena Christ erzählt von der Köchin Johanna Rumpl aus Öd nahe bei Grafing, die ihre Selbstständigkeit in der Stadt erreichen will. Aber ist es nicht nur der Tausch einer Knechtschaft gegen die andere, die Fortsetzung von Elend und Unterdrückung mit anderen Mitteln? Die Atmosphäre schaffende Sprache führt zu Beginn des ersten Weltkriegs in eine längst versunkene Dienstbotenwelt. Christs autobiographisch inspirierter Text ist das eindrucksvollste literarische Zeugnis dieser Art.
Über die Autorin:
Geboren 30.10.1881 Glonn/Oberbayern; gestorben 30.6.1920 in München. Das uneheliche Kind verlebte eine heitere Kindheit beim Großvater in Glonn, bis sie mit 8 Jahren zu ihrer Mutter nach München kam: dort mußte sie in deren Gastwirtschaft mithelfen, wurde ausgebeutet, reagierte mit Krankheit und vergeblichen Fluchtversuchen. Mit 19 Jahren heiratete sie einen Alkoholiker, gebar in acht Jahren sechs Kinder, dann trennte sie sich von ihrem Mann. 1911 lernte sie den Schriftsteller Peter Jerusalem (= Peter Benedix) kennen, der sie zu einer Autobiographie ermunterte, die mit Hilfe vonLudwig Thoma1912 alsErinnerungen einer Überflüssigenerschien. Sie heiratete Benedix und schrieb in schneller Folge weitere Werke; gegen Ende des Krieges löste sie sich von ihrem Mann, erkrankte an Tuberkulose, geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten, versuchte durch das ungeschickte Fälschen von Bildern zu Geld zu kommen. Der drohenden Gefängnisstrafe entging sie durch Selbstmord.