Mehr Licht · Das Lebenswerk des 'Roten Itting'

Franz Itting (1875–1967) hatte als junger Mann im thüringischen Probstzella 1908 ein Elektrizitätswerk gegründet. Seinen Arbeitern ließ er Wohnungen bauen, sogar ein „Haus des Volkes“. Die Nazis steckten den „Roten Itting“ ins Konzentrationslager. Kommunisten sperrten ihn 1948 erneut ein und enteigneten ihn. Nach seiner Flucht ins bayerische Ludwigsstadt hat Franz Itting noch einmal einen Betrieb aufgebaut, mit 75 Jahren. Bis in seine letzten Tage hinein ist er in die Firma gegangen.

Franz Itting hat immer wieder an die Gemeinschaft geglaubt. Sein Leben zeigt, wie das zwanzigste Jahrhundert in Deutschland war, und auch, wie es hätte sein können. Roman Grafe, geboren 1968 im Nordosten der DDR, studierte in der Schweiz Journalistik; seit 1993 arbeitet er als Freier Journalist für die ARD, die „Süddeutsche Zeitung“ u. a. Als Buchautor veröffentlichte er u. a. 2002 „Die Grenze durch Deutschland“ („Eine faszinierende Chronologie“, Neue Zürcher Zeitung). 2007 lief im MDR-Fernsehen Roman Grafes Dokumentar-Film zum Lebenswerk des Franz Itting (siehe: www.franz-itting-film.de).