[Thassas Geschichte 05] • Die Tochter des Amerikaners
- Authors
- Anderson, Devon & LeMonde, Suzanna
- Date
- 2018-10-24T22:00:00+00:00
- Size
- 0.61 MB
- Lang
- de
Bei diesem Teil der Geschichte um Thassas Schicksal handelt es sich um ein Spin-Off, dessen Heldin ihre Tochter ist. Sie kann ohne Kenntnis der anderen Teile gelesen werden und ist in sich abgeschlossen.
Vietnam, 1967
In einem verlassenen Dorf im vom Krieg gezeichneten Süden des Landes treffen zwei Mädchen aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
JiâSun, von ihrem Vater seit mehr als zehn Jahren verzweifelt gesucht, eigensinnig und impulsiv und so ganz anders als die zurückhaltende, schüchterne Kim Ly. Auf der anderen Seite stehen die US-Soldaten Kyle und Scott, deren Wege sich immer wieder mit den ihren kreuzen. Trotz der Verständigungsschwierigkeiten kommen sie den Soldaten näher. Und schon nimmt das Leben aller eine unerwartete Wendung.
Zwei Lieben entbrennen, inmitten von Krieg und Elend, doch der Traum von Glück und Frieden in einem fremden Land erfüllt sich für eine der jungen Frauen nicht. JiâSun kann sich nicht in die Gesellschaft eingliedern, zu tief sitzt das Erlebte und plötzlich hat sie nur eines im Sinn: Zurück nach Vietnam! Das scheint die Lösung für alle ihre Probleme zu sein, um Antworten und zu sich selbst zu finden, doch diese Entscheidung fordert ihr in den folgenden Monaten alles ab. Nicht nur Kim Ly macht sich auf die Suche nach ihr und ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem es auch in den folgenden Jahren scheinbar keinen Gewinner geben kann.
Kyle bemerkte nach einigen Metern feuchte Fußspuren im trockenen, roten Sand. Es war nicht schwer, sie weiter zu verfolgen. Da es sich anhand der Abdrücke nur um einen einzelnen Vietcong handeln konnte, beschloss Kyle, der Fährte allein zu folgen. Er brummte böse, als er sah, dass sie direkt zum Waffendepot führte. In der Annahme, dass Waffen entwendet werden sollten, um die Lücken in den Beständen seit der Offensive aufzufüllen, war er nicht darauf gefasst, was seine Augen nur Sekunden später sahen. Vor ihm kauerte JiâSun auf dem Boden und zog gerade aus einer Granate den Zündungsstift.
„Denk nicht einmal daran, Honey!“ Kyle griff mit einer Hand unter ihren Arm und half ihr, aufzustehen. Die Granate noch immer in der Hand, stand JiâSun zitternd vor ihm. „Lass mich los“, zischte sie ihn an. „Ich lass sie fallen, das schwöre ich dir.“
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