Menuett im Park

Die Wölbung des Herbsthimmels ist erfüllt von mildem Leuchten. Rings von den Hügeln sinken die Wälder zu Tal, Buchenwälder in verklingenden Linien, ihr Grün hat schon jenen Hauch von Goldbraun bekommen, wie man ihn auf altdeutschen Bildern sieht; das Meer von Waldwogen dehnt sich bis an den Himmelsrand, zart und zarter; hier und dort steht ein Ahorn in hellem Gelb, die Fichten aber bleiben dunkel und verschlossen wie tiefer Orgelton.

Es ist warm und windstill. Ja, eine solche Stille ruht in dieser Landschaft, daß man aus weiter, weiter Ferne das schwerfällige Knarren und Knirschen eines Holzfuhrwerks hört, und dieses Geräusch macht die Stille nur größer. Von dem Städtchen, dessen Türme drunten im Tal hinter den Bäumen sichtbar sind, dringt kein Laut herauf, es scheint zu schlafen, obwohl die Sonne noch ziemlich hoch steht und die Schatten der Erlen auf den Wiesengründen noch nicht so unwirklich lang sind wie um die Abendstunde. Aber freilich, man darf sich auf den Tag nicht mehr verlassen, auch wenn es hier in der Höhe warm ist wie im Sommer.................